Panasonic SC-NA30
Der Bluetooth Lautsprecher SC-NA30 von Panasonic gehört mit einem Preis von 351 Franken zu den kleinsten Systemen dieses Tests.
Seine Front wird geschmückt von Aufklebern (auf dem Bild bereits entfernt) mit Fachausdrücken wie: "Dedicat Bass and Big Sound Technology, XBS Master, aptX, Panasonic Music Streaming App, Android App." etc. Weiter geht's mit "Hands-Free Speakerphone, up to 20 h playback in LP mode, Smartphone Charging und NFC-one touch Connection". Und wie es für die gewissenhaften Japaner gehört, wird auch gleich alles erklärt, doch davon später.
Aus der Verpackung schält sich neben einem potenten Netzteil ein schnuckelig kleines Speaker-Systemchen, das gegenüber einem Heco Ascada 300 BTX gerade zwergenhaft anmutet.
Doch die Panasonic Designer zeigen auch bei diesem Gerätchen ihre Verspieltheit: Auf Druck der Power-Taste macht es ein paar hübsche Klänge, die Deckplatte senkt sich und gibt Drehknöpfe zur Regulierung von Lautstärke, Bässen und Höhen frei.
Die Standfläche ist sehr schmal. So sollte man etwas aufpassen, dass es nicht umfällt und ev. beschädigt wird. Dem kleineren Schwestergerät, dem SC-NA10, hat man denn auch ein integriertes Stativ spendiert, das die Standfestigkeit drastisch verbessert. Weshalb nicht auch dem SC-NA30?
Eine gratis erhältliche App ermöglicht es, den Lautsprecher anzusteuern, egal ob die Musik über DLNA, AirPlay oder Bluetooth übermittelt wird. Der integrierte Akku erlaubt es, dass das Gerätchen bis zu 20 Stunden netzunabhängig musizieren kann.
Die Bestückung ist für so ein kleines Ding absolut aussergewöhnlich: Mit einer Gesamtleistung von sagenhaften 20 Watt werden über eine Panasonic XBS Signalverarbeitung ein 8 cm-Subwoofer sowie zwei 5 cm-Breitbandlautsprecher angetrieben. Auf der Rückseite verleihen zwei Passivmembran-Chassis dem Bass zusätzlichen Power. Ein mitgeliefertes Falt-Cover schütz das Gerät im Outdoorbereich.
Klang
Highfidele-Klänge aus einem solch kleinen Musikspenderchen zu erwarten, ist unrealistisch. Also werden die Erwartungen erst mal tüchtig heruntergeschraubt. Und als nach dem Pairing mit dem iPhone die ersten Klänge erscheinen, ist klar: Dieser Klang ist recht brillant und hat beachtliches Volumen, wenngleich er natürlich weder lupenrein noch sehr verfärbungsarm ist.
Bei klassischer Musik werden die Höhen am Klangregler tüchtig zurückgedreht, um den Hochtonbereich etwas zu entschärfen. Bei poppigen Klängen wird dafür der Bass-Regler aufgedreht. Auch leise erscheint ein erstaunlich fülliger Klang. Wird die Lautstärke erhöht, glaubt man, das Gerätchen wolle davonhüpfen.
Das Gehäuse ist den potenten Innereien, sprich relativ kräftigen Verstärkern und Chassis, nicht ganz gewachsen und vibriert ganz tüchtig. Das färbt den Klang und macht ihn unsauber. Mit einem stabileren Gehäuse würde das SC-NA30 wesentlich besser klingen.
Doch stabile Gehäuse kosten bekanntlich Geld und machen es schwer zu transportieren. Irgendwie erinnert mich persönlich dieses Konzept an die legendären Honda Töffs, die CB 750 Four aus den 60er und 70 Jahren, mit ultrastarken Motoren und schwachen Rahmen.
Messungen
Die Messung des Frequenzganges zeigt ein wahres Alpenpanorama, und das ist nicht das Merkmal einer natürlich klingenden Box. Zudem wird bei der Messung im Bereich von 100 Hz ein markant erhöhter Klirrfaktor sichtbar, was zu sogenannten Pseudo-Bässen führt.
Diese werden vom nicht geschulten Gehör tatsächlich als Bässe interpretiert. Wer jedoch genauer hinhört, merkt den Unterschied zu „richtigen“ Bässen. Für ein solches Produkt ist das noch tolerierbar, aber auch ganz gewiss keine Auszeichnung.
Fazit
Mit dem SC-NA30 bringt Panasonic ein kleines, überaus leistungsfähiges Bluetooth-Lautsprechersystem auf den Markt, das ein erstaunliches Klangvolumen bietet und auch verblüffend laut spielen kann, dann aber nicht mehr gerade highfidel klingt. Es empfiehlt sich also, die mögliche Lautstärke nicht ganz zu nutzen und eher bei gemässigten Lautstärken Musik zu hören.