
Die Erfolgsgeschichte von Soundboks beginnt mit drei Schulfreunden aus Dänemark. Mitten auf einem der grössten Musikfestivals Europas, dem Roskilde Festival, wollen sie tobende Partys veranstalten. Das gelingt nur mit Musik, die so laut ist, dass sie dem Festivallärm standhält. Angetrieben von dieser Idee entwickeln sie einen festivaltauglichen Outdoor-Lautsprecher. Heute vertreiben die Hersteller mit Hauptsitz in Kopenhagen ihre Produkte weltweit und präsentieren den Soundboks in dritter Generation und dazu den kleineren Soundboks Go. Die beiden können sogar gekoppelt werden. Wir wollen herausfinden, wie gut und natürlich auch wie laut sie klingen.
Solid und Spritzwasserfest
Der Soundboks (Gen. 3) ist ein akkubetriebener Bluetooth-Lautsprecher mit einer Laufzeit von bis zu 40 Stunden. Optisch kommt er in typischer PA-Manier in einem einfachen und robusten Design daher. Unter einem Wabengitter aus Metall sitzen zwei 10-Zoll-Tieftontreiber (25.4 cm) und ein 1-Zoll-Kompressionstreiber (2.54 cm) als Hochtöner. Das Gehäuse ist aus 9 mm starkem Sperrholz, welches mit einer leichten Kunststoffschicht überzogen wurde. Gemäss Hersteller fiel die Wahl auf Sperrholz wegen seines geringen Gewichts, seiner Langlebigkeit, seiner Flexibilität und der geringen Formaldehyd-Emissionen. Von der Kunststoff-Laminierung verspricht sich Soundboks eine bessere Stabilität und ein solides, schlagzähes Äusseres. Alle acht Ecken sind mit Kugelecken aus Silikon versehen. Dies dient dem Abfedern von Stössen und sorgt für zusätzlichen Schutz. Beide Soundboks-Lautsprecher sind Spritzwasserfest und alle kritischen Komponenten im Inneren sind zu deren Schutz überzogen oder lackiert.
Bis zu fünf Geräte koppeln
Auf der Seite des Lautsprechers befindet sich oben das leicht abgesenkte Bedienfeld aus Polymer mit einer Power-Taste, dem Lautstärkeregler aus Aluminium und den Teamup-Tasten. Über eine SKAA-Technologie können bis zu fünf Soundboks-Lautsprecher miteinander gekoppelt werden. Dafür sind die Teamup-Tasten da. Es stehen die Modi Solo, Host und Join zur Verfügung. Während ein neuer Soundboks (Gen. 3) als Host fungiert, laufen bis zu maximal vier andere (auch Vorgängermodelle oder der Soundboks Go) im Join-Modus mit. Der Solo-Modus ist die Standardeinstellung, bei der ein einzelnes Gerät Musik über Bluetooth oder über die Eingänge des Soundpanels abgespielt wird.

Im Host-Modus korrespondiert das Volumen des Hosts nicht mit dem der anderen Lautsprecher. Damit kann man mit verschiedenen Lautstärken an verschiedenen Orten arbeiten. Wenn mehrere Geräte verbunden sind, können Inputs wie Mischpult oder Mikrofon nur über das Host-Gerät verbunden sein. Bei allen Join-Lautsprechern sind die Inputs stumm geschaltet.

Der herausnehmbare und austauschbare Lithium-Eisenphosphat-Akku mit 12,8 V / 7.8 Ah wird in einen Steckplatz auf der oberen Seite eingeschoben und dann eingesteckt. Auf Knopfdruck sieht man anhand einer fünfstufigen LED-Anzeige, wie viel Batterieladung noch vorhanden ist. Vom Hersteller wird eine Laufzeit von 40 Stunden bei mittlerer Lautstärke und 3,5 Stunden bei voller Lautstärke angegeben. Die Gesamtladezeit beläuft sich auf 3,5 Stunden. Die Batterie ist für einen Temperaturbereich von -10° C bis 40° C spezifiziert.
Quer durch die Mitte des Lautsprechers verlaufen zwei aufeinander zugerichtete Bassreflex-Röhren. Ganz im Inneren sind die beiden Röhren über ein Netzgitterrohr verbunden. Abgestimmt auf 80–120 Hz schwingt die Luft im Inneren mit hoher Geschwindigkeit, was man spüren kann, wenn man beim Musikhören den Griff anfasst.
Auf dem sogenannten Sound Panel, auf der unteren Rückseite, stehen ein AUX-Stereo-Eingang und ein AUX-Stereo-Ausgang (3,5 mm) bereit. Auf zwei Kanälen befinden sich je eine Kombibuchse für Klinke und XLR-Eingänge. Diese beiden Kanäle lassen sich über den Pro-Panel-Bereich in der App konfigurieren.

Der Soundboks Go ist wie sein grosses Pendant ein akkubetriebener Bluetooth-Lautsprecher. Er verwendet die gleiche Batterie, sodass die Akkus bei Bedarf ausgetauscht werden können. Optisch und auch weitläufig funktional ähnelt er dem Soundboks (Gen 3.), hat jedoch etwas gröbere Wabengitter und wirkt ein bisschen eleganter. Hinter dem Gitter liegen ein 10-Zoll-Tieftöner und ein 1-Zoll-Seidenkalotten-Hochtöner. Neben dem Anschluss über Bluetooth und der Teamup-Funktion gibt es nur noch einen 3,5-mm-AUX-Eingang als Anschlussmöglichkeit.
Auf den sozialen Medien kursieren zahlreiche Videos von Menschen, die ihre Soundboks individualisieren. Sei es durch eine selbst bemalte Abdeckung oder ein ausgeklügeltes Lichtsystem, das sich den Strom direkt von der Box abzapft. Ein praktisches Feature scheint ein USB-Ladekabel (Gearboks) zu sein, über das Smartphones aufgeladen werden können. Aber Achtung: Das Gerät ist nicht vom offiziellen Hersteller und es wurde von uns nicht getestet. Trotzdem ist ein USB-Ladegerät natürlich eine praktische Sache.
Die Soundboks-App kann kostenlos auf Google Play oder im Apple Store heruntergeladen werden. Um die App zu verwenden, muss man sich mit einer E-Mail-Adresse anmelden. In der App kann man sein Gerät registrieren, wenn man möchte. Dafür gibt es als Gegenleistung zusätzlich zu den 2 Jahren Garantie ein weiteres Jahr dazu. Die App ist intuitiv bedienbar und nutzerfreundlich aufgebaut. Neben den Standardfunktionen wie ein- und ausschalten und Lautstärkeregulierung können die drei Klangprofile Bass+, Power und Indoor aktiviert werden.
Die Soundboks-App kann kostenlos auf Google Play oder im Apple Store heruntergeladen werden. Um die App zu verwenden, muss man sich mit einer E-Mail-Adresse anmelden. In der App kann man sein Gerät registrieren, wenn man möchte. Dafür gibt es als Gegenleistung zusätzlich zu den 2 Jahren Garantie ein weiteres Jahr dazu. Die App ist intuitiv bedienbar und nutzerfreundlich aufgebaut. Neben den Standardfunktionen wie ein- und ausschalten und Lautstärkeregulierung können die drei Klangprofile Bass+, Power und Indoor aktiviert werden.

Darüber hinaus steht mit Custom ein Equalizer zur Verfügung, von dem ich mehrere individuelle Presets abspeichern kann. Bass+ liefert, wie der Name schon sagt, mehr Bass. Bei voller Lautstärke hält die Batterie in diesem Modus rund 3 Stunden. Bass+ liefert eine Lautstärke von maximal 126 dB. Der Power-Modus zielt darauf ab, möglichst laut zu klingen, während gleichzeitig die Batterie möglichst effizient genutzt wird. Dadurch soll der Akku bei vollem Volumen für 5 Stunden reichen. Die maximale Lautstärke im Power-Modus liegt ebenfalls bei 126 dB. Der 6-Band-Equalizer arbeitet zwischen 60 Hz und 15 kHz und liefert ein angenehmes visuelles Feedback.
Über die Einstellungen gelange ich zum Pro Panel. Hier steuert man die beiden Eingangskanäle mit den Kombibuchsen. Für beide Kanäle stehen die Voreinstellungen Mixer, Mic, Guitar und Active Instrument bereit. Bei allen Presets kann das Volumen um bis zu 12 dB angehoben werden und es steht ein 6-Band-Equalizer bereit, der zwischen -10 dB und 10 dB arbeitet. Schliesslich gelange ich exklusiv über die App auf die von Soundboks ins Leben gerufene Streaming-Plattform Direkt. Jeweils Freitag- und Samstagabend werden Streams direkt aus Nachtclubs, Plattenfirmen, Künstlerstudios etc. gestreamt. Der Fokus liegt dabei vorwiegend auf Hip-Hop, House, Techno, Disco. Auf jeden Fall eine grossartige und innovative Sache.

Hörtest
Wir starten unseren imaginären Outdoor-Rave natürlich mit Technomusik. Genauer gesagt mit Psytrance, und wir verwenden dafür ohne zu zögern den Modus Bass+. Der Track «Deep Jungle Walk» von Astrix verwendet ein Sample von Baraka mit balinesischem Mönchsgesang. Dieser zieht sich durch weite Teile des Tracks und versetzt den Zuhörer in einen tranceartigen Zustand. Sobald der stampfende Rhythmus loshämmert, ist es um mich geschehen und es wird unmöglich, stillzusitzen. Den kräftigen Bass spürt man deutlich auf der Brust und im ganzen Körper. Ich wechsle kurz auf den Power-Modus, nur um festzustellen, dass der Unterschied nicht sehr gross ist. Fünf Stunden lang solchen Sound ohne Stromkabel? Das hört sich fantastisch an!
Dieser Bass macht Lust auf mehr. Ich wechsle in Spotify auf Kendrik Lamars mit Grammys ausgezeichneten Song «Humble» aus dem Jahr 2017. Der von Mike Will Made It produzierte Track sorgt mit knallharten 808s für Kopfnicken. Wie erwartet klingen die Bässe warm und unglaublich gut. Ich setze mich hin und bin demütig (sit down, be humble).
Um den Indoor-Klangmodus zu testen, geht es etwas ruhiger und vielleicht eine Spur anspruchsvoller her. «Almost Blue» von Chet Baker ist ein Cover des gleichnamigen Songs von Elvis Costello and the Attractions. Die Live-Aufnahme entstand 1987 in der Hitomi Memorial Hall in Tokio. Das melancholische Stück klingt im Indoor-Modus überraschend gut. Der Kontrabass nimmt zwar viel Raum ein, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Sehr schön hört man, wie die Schlagzeugbesen über das Hi-Hat wischen. Am Anfang ist auch das warme Rauschen der Bandmaschine zu hören, was der Aufnahme Authentizität verleiht. Über den EQ nehme ich einige Feinjustierungen vor.
Das Soundpanel teste ich mit einem Shure-Mikrofon SM58 und stecke meine Takamine-Westerngitarre direkt über den Instrumenten-Input ein. Im Pro Panel der Apps wähle ich die entsprechenden Voreinstellungen Mic und Guitar und reguliere die Lautstärken. Über den EQ filtere ich unbeliebte Frequenzen aus der Gitarre und gebe der Stimme etwas Glanz, indem ich 3 kHz ein bisschen anhebe. Schon kann es losgehen. Ich spiele «Lying Eyes» von den Eagles und mein loyales, zweiköpfige Publikum singt mit. Ein solches Setup könnte ich mir problemlos in einer Bar vorstellen und natürlich auch auf der Strasse. Es macht richtig Spass und klingt super.

Fazit
Die Soundboks 3 und die Soundboks Go überzeugen auf voller Linie mit innovativer Technologie, fantastischer Lautstärke und eindrücklicher Soundqualität. Modernere Genres wie Hip-Hop, House, Techno und Pop machen super Spass, sind druckvoll und dynamisch. Bei etwas mondäneren Stilrichtungen fehlt mir in den Höhen ein bisschen Charakter. Dafür bieten sich jedoch viele Möglichkeiten: Die App und das Koppeln mit anderen Lautsprechern geben der ganzen Sache eine neue Dimension.
Wie der Hersteller richtig sagt, liegen die Soundboks irgendwo zwischen Bluetooth Speaker und PA-System. Dass sie daher von einem Bluetooth-Performance-Speaker sprechen, passt ziemlich gut. Für Livemusik eignet sich die Soundboks 3 dank Kombi-Inputs und Mixing im Pro Panel der App ebenfalls ausgezeichnet. Für grössere Gigs würde ich einen kleinen Mixer wohl schon noch hinzuziehen. Für den kleineren Rahmen und die Strasse ist alles da, was man braucht. Eingebaute Effekte wären sehr cool gewesen. Wer weiss, vielleicht kommen die mit dem nächsten Update.