Wer misst...
Unser aussergewöhnlicher Testling veranlasste mich, die Messgeräte zu aktivieren und den Frequenzgang aufzunehmen. Die Messung zeigt die Genialität der Bose-Leute und der Lösung die sie gewählt haben. Die unterste Kurve unseres Mess-Schriebes (2 dB/Div) zeigt den Frequenzgang bei leisem Schallpegel (70 dB (C) in 50 cm Abstand), die oberste bei drastisch erhöhter Lautstärke bei 100 dB (C).
Die Loudness-Tendenz mit einer Absenkung der Mitten, verbunden mit einer mässigen Anhebung des Hoch-und Obertobereichs ist geschickt gewählt worden.
Doch nun zum fast Unglaublichen: Der Bass reicht bei leisem Pegel (unterste Kurve) ohne Abfall bis rund 70 Hz, und zwar mit „echten“ und nicht mit sogenannten „Pseudo-Bässen“. Erhöht man die Lautstärke um 10 dB, so verändert sich der Frequenzgang aufgrund des immer noch recht leisen Pegels kaum. Doch bei weiterer Erhöhung der Lautstärke wird der Bass unterhalb 200 Hz bereits tüchtig abgesenkt. Wer nun weiter gnadenlos den Pegel erhöht, veranlasst das System, den Bass bereits ab 400 Hz drastisch zu beschneiden.
Diese an und für sich geniale, pegelabhängige Bassbegrenzung verhindert grobe Verzerrungen und Beschädigungen der Chassis.
Was die Bose Magier leider nicht verhindern können, ist die Tatsache, dass das System bei erhöhter Lautstärke keinen Bass mehr liefern kann. So kommen wir auf die bereits im Lead dieses Artikels angetönte Problematik zurück, dass es den Bose Technikern in der Tat nur „fast“ gelungen ist, die Grenzen der Physik zu sprengen.