TESTBERICHT
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Von Klassik bis Hard Rock

Natürlich fehlt einer Kirchen-Orgel der Tiefstbass. Doch der Midbass ist vorhanden, aber nur bis zu einem gewissen Pegel. Wird der Volumeregler etwas aufgedreht, verschwindet er fast völlig. 

Dasselbe Spiel bei David Sanbornes Time Again. Auch hier macht sich die pegelabhängige Bassbegrenzung klanglich folgendermassen bemerkbar: Eher leise gespielt, erklingt zum Beispiel der Track „Tequila“ mit sehr tiefen Bässen. Je mehr man die Lautstärke erhöht, umso schwächer wird der Bass, bis er sich bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler praktisch vollständig abmeldet. Lauter können nur noch die mittleren und hohen Tonlagen gemacht werden, was zu einem eher dünnen Klang führt.

Weiter geht's mit klassischen Chor-Klängen, Solstimmen und diversen „unplugged“, also natürlichen, akustisch nicht verstärkten Musikinstrumenten. Summa summarum darf man dem SoundLink Mini bis zu mittleren Lautstärken eine für seine Grösse fast unglaubliche Klangqualität zugestehen.

Nun wird das Bose System rund drei Stunden aufgeladen, dann am iPhone das Bluetooth aktiviert. Nach wenigen Sekunden haben sich die Geräte gepaart und die ersten Klänge der Pop-Rock-Band Asia ertönen.

Aber was höre ich da, ja was? Aus dem im Regal platzierten Systemchen erscheinen ganz gewiss nicht gerade lupenreine, so doch satte, fette Bässe! Die müssen wohl aus dem Nebenraum kommen, wo eine andere Person ebenfalls am Sounden ist.

Also Lautstärke auf Zero und – man staune – auch der Bass ist weg. Logische Schlussfolgerung: Der Bass muss aus dem Bose System kommen! Als Sohnemann Michael in den Raum kommt und das Mini-Ding sieht und hört, kommt postwendend die Frage: ja wo ist denn das Subwooferchen?

Nimmt man das Juwel dann aber in die Hand, ist es allerdings vorbei mit vollem, rundem Sound, und das tüchtig vibrierende Mini-System klingt nicht mehr ganz so verblüffend gut.

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Doch wer will schon einen Boxenkiller hören? Daher stellen wir zum Abschluss fest, dass das SoundLink Mini, wenn es mit normalem und mit in der Praxis meist durch MP3-Datenreduktion tüchtig beschnittenem Musikmaterial gefüttert wird, eine für viele Out- und Indoor-Zwecke gute Klangqualität bieten kann.