
Authentisches HiFi made in U.K. ist heutzutage Mangelware: Zwar existieren viele Traditionsmarken noch, allzu oft entpuppen sie sich aber als reine Label, unter denen Zutaten aus Fernost verbaut werden. Nicht so bei unseren Testteilnehmern: Exposure fertigt seit 1974 in Lancing (Sussex) «real hi-fi for real music lovers» und darf stolz verkünden: «Our products are British from design to finish.» Spendor blickt auf eine über 50-jährige Geschichte zurück und darf selbstbewusst konstatieren: «We design, engineer and build all our loudspeakers in the United Kingdom». Tatsächlich wird jeder Spendor-Lautsprecher im südenglischen Hailsham (ebenfalls in Sussex) unter Einsatz von reichlich Handarbeit gefertigt. Auch die Forschungsabteilung ist hier beheimatet. Spendor dazu: «Die Entwicklung eines neuen Lautsprechers nimmt ein ganzes Jahr in Anspruch, die Fertigung eines einzelnen Exemplars bis zu sechs Tage.»
Die letztes Jahr lancierte A-Linie hat den Anspruch, die kompromisslose Fertigungsqualität von Spendor zu bezahlbaren Preisen anzubieten. Und dies in Form kompakter Regal- bzw. Standlautsprecher. Sie kosten zwischen CHF 1290 und CHF 4290 das Paar. Die von uns gehörte A7 schlägt in einer der Standardausführungen (Esche schwarz, Nussbaum dunkel, Eiche natur, alle in wunderschönem Echtholzfurnier) mit CHF 3990, in der Sonderausführung Satin Weiss mit CHF 4290 zu Buche. Ausgeliefert werden sie ohne Frontabdeckung, eine solche ist aber als Zubehör für CHF 195 (das Paar) erhältlich.

Die ausnehmend schlanke A7 ist nur 18 Zentimeter breit. Kernstück der Box bildet der ebenso grosse Tiefmitteltöner, der die ganze Schallwandbreite belegt. Er wird bei Spendor inhouse gefertigt und kann auf ein spezielles Membranmaterial – nämlich EP77 Polymer – zurückgreifen. Treiber, die einen sehr weiten Frequenzbereich (bis rund 3,7 kHz) abdecken, benötigen einerseits eine steife Membran für impulssauberen Bass, andererseits ein harmonisches Verhalten bei der Übergangsfrequenz ohne grössere Resonanzen. Der 18-cm-Polymerkonus kommt in ähnlicher Form auch als Mitteltöner in den exklusiven Classic-100- und Classic-200-Modellen zum Tragen und kann dort sein superbes Auflösungsvermögen unter Beweis stellen.
Als Hochtöner kommt eine Weichkalotte vom dänischen Qualitätshersteller Seas zum Einsatz. Sie ist durch ein Metallgitter vor neugierigen Kinderhänden geschützt. Die filigrane 22-mm-Membrane verfügt über eine relativ breite Sicke. Diese spezielle Konstruktion ermöglicht ein sehr breites Abstrahlverhalten: Selbst in einem 30-Grad-Winkel ist laut Datenblatt kein Frequenzabfall im hörbaren Bereich zu erkennen. Die schmale Schallwand und die Platzierung des Hochtöners nahe an der Oberkante sorgen dafür, dass sich der Klang praktisch unbeeinträchtigt durch Schallbrechungen von der Box lösen kann.

Die Frequenzweiche besitzt verzerrungsarme Spulen aus eigener Fertigung und hochwertige Metallfolien-Kondensatoren. Sie ist auf einen ausgeglichenen Phasengang – wichtig für die räumliche Abbildung des Klangs – hin abgestimmt. Auch liebevolle Details wie die versilberten Reinkupferkabel innen und die massiven Single-Wire-Anschlüsse von WBT zeugen vom Qualitätsanspruch des britischen Herstellers. Eine weitere Spendor-Spezialität ist der «Linear-Flow-Port» der 4. Generation unten an der Rückwand der Box. Dieser ist weniger anfällig für Resonanzen als herkömmliche Bassreflexkonstruktion und erlaubt eine flexible Positionierung der Lautsprecher auch in der Nähe von Wänden, Möbeln oder in kleineren Räumen.
Eine ganz eigene Philosophie verfolgt Spendor seit jeher bei der Gehäusekonstruktion: Anstelle massenreicher Wände mit hoher Dichte, die Gehäuseresonanzen reduzieren sollen, aber – laut Spendor – Restschall lediglich zwischenspeichern und verzögert abgegeben, setzt Spendor auf «Dynamic Damping»: Kleine Polymerdämpfer mit niedriger Masse sollen (an entscheidenden Punkten platziert) Störenergie im Gehäuse ohne Zeitverzögerung in Wärme umwandeln. Dadurch soll das Timing der Musikwiedergabe insgesamt besser werden. Jedenfalls erwiesen sich die Gehäusewände beim Hörtest selbst bei sehr hohen Pegeln als stabil und resonanzarm – soweit Überprüfen durch Handauflegen als zuverlässiger Massstab gelten kann. Ebenso gefällt der in kontrastierendem Schwarz gehaltene Gehäusesockel mit Stabilisator-Einsätzen aus Stahl. Diese sind direkt mit der Hauptstruktur des Gehäuses verbunden, so dass auch kleinste Taumelbewegungen reduziert werden.

Die ausnehmend schlanke A7 ist nur 18 Zentimeter breit. Kernstück der Box bildet der ebenso grosse Tiefmitteltöner, der die ganze Schallwandbreite belegt. Er wird bei Spendor inhouse gefertigt und kann auf ein spezielles Membranmaterial – nämlich EP77 Polymer – zurückgreifen. Treiber, die einen sehr weiten Frequenzbereich (bis rund 3,7 kHz) abdecken, benötigen einerseits eine steife Membran für impulssauberen Bass, andererseits ein harmonisches Verhalten bei der Übergangsfrequenz ohne grössere Resonanzen. Der 18-cm-Polymerkonus kommt in ähnlicher Form auch als Mitteltöner in den exklusiven Classic-100- und Classic-200-Modellen zum Tragen und kann dort sein superbes Auflösungsvermögen unter Beweis stellen.
Als Hochtöner kommt eine Weichkalotte vom dänischen Qualitätshersteller Seas zum Einsatz. Sie ist durch ein Metallgitter vor neugierigen Kinderhänden geschützt. Die filigrane 22-mm-Membrane verfügt über eine relativ breite Sicke. Diese spezielle Konstruktion ermöglicht ein sehr breites Abstrahlverhalten: Selbst in einem 30-Grad-Winkel ist laut Datenblatt kein Frequenzabfall im hörbaren Bereich zu erkennen. Die schmale Schallwand und die Platzierung des Hochtöners nahe an der Oberkante sorgen dafür, dass sich der Klang praktisch unbeeinträchtigt durch Schallbrechungen von der Box lösen kann.
Die XM-Serie von Exposure hat den Anspruch, die anerkannt gute Klangqualität der Vollformat-Komponenten (44 cm Gehäusebreite) ins kompakte Mini-Format zu transferieren. Gerade mal 21 cm Gehäusebreite und rund 9 cm Höhe sind sehr überschaubar. Dass trotzdem reichlich Elektronik verbaut wurde, merkt man an der Gehäusetiefe von rund 36 cm. Man benötigt also doch etwas Stellfläche, aber fürs Auge kommen der Vorverstärker XM7 und die Monoblöcke XM9 – beide wahlweise in Schwarz oder Titan erhältlich – ausgesprochen zierlich daher. Dazu trägt auch das puristische Layout bei: Lediglich vier Knöpfe (Ein-/Ausschalten, Eingangswahl und Lautstärke) prägen das Erscheinungsbild der Vorstufe.

Dabei wurde an Ausstattung keineswegs gespart: So finden sich nebst einem analogem Hochpegel- und einem (ganz ordentlich klingenden) Phono-MM-Eingang nicht weniger als fünf Digitaleingänge – allesamt für HiRes bis und mit 192 kHz geeignet. Zwei parallele Vorstufen-Ausgänge erlauben Bi-Amping oder den Betrieb eines Subwoofers, und auch für ungestörtes Hörvergnügen ist dank zwei Kopfhörer-Anschlüssen (an der Rückseite: Klinke/Mini-Klinke) gesorgt. Intelligenterweise kann man per Drucktaste (ebenfalls hinten) zwischen Vorverstärker- und Kopfhörerausgängen umschalten. Damit erspart man es sich, die Monoverstärker manuell ausschalten zu müssen. Ansonsten darf man dem Vorverstärker punkto Ergonomie ein sehr gutes Zeugnis ausstellen, wozu vor allem die übersichtliche Vollfunktionsfernbedienung beiträgt.

Die Monoblöcke verfügen über keinerlei Einschaltautomatik. Sie ziehen im Leerlauf jedoch nur sehr wenig Strom und werden kaum handwarm. Wer sie dauernd am Netz lässt, wird von besserem Klang schon zu Hörbeginn belohnt. Sie brauchen sonst etwas Zeit, um auf Touren zu kommen. Als kompakte Monoblöcke lassen sie sich sehr nahe bei den Boxen platzieren. Man kann so die Lautsprecherkabel sehr kurz halten, was den Dämpfungsfaktor am Boxeneingang hoch hält. Dies ist nicht ganz unwichtig, wenn man Boxen mit Single-Wire-Anschlüssen wie die Spendor A7 einsetzt: Die Gegeninduktion des Tieftöners wirkt sich dadurch weniger aus. Die massiven Alugehäuse mit gefräster Frontplatte beherbergen je einen 200-Watt-Ringkerntrafo. Bipolare Leistungstransistore von Toshiba erzielen 80 Watt Sinus an 8 Ohm, was für die allermeisten Anwendungen locker ausreicht. End- und Vorstufe sind gleichstromgekoppelt, die XM9 besitzt eine elektronische Überlastsicherung.

Absolut stimmiger Sound
Im Hörtest erwies sich das Zusammenspiel von Spendor A7 mit den XM-Komponenten von Exposure als absolutes Dream Team: «Wunderbar süffiger Klang, schön runde Höhen, Streicher einschmeichelnd» notierte der Autor bei der superben Händel-Aufnahme «Tra le Fiamme» (downloadbar: hier). Aber ebenso: «Überzeugende Raumabbildung». Von dieser Kombination aus dreidimensional plastischer Darstellung und stimmiger Hochtonwiedergabe profitierte auch Bachs H-Moll-Messe in der tollen Einspielung von Jordi Savall (downloadbar: hier) – schöner können Stimmen und Originalinstrumente kaum erklingen. Bei aller Klangästhetik fehlte es dennoch nicht an Dramatik und lebendigem Ausdruck, wie die Ouvertüre aus Mozarts «Don Giovanni» zweifelsfrei aufzeigte.

Beeindruckend auch Claudio Arraus «Final Sessions» – teilweise aufgenommen in La Chaud-de-Fonds (downloadbar hier): Der Flügel tonal perfekt ausbalanciert, wie aus einem Guss, mit stabilem Grundton und wunderbar perlendem Diskant. Auch hier die räumliche Abbildung sehr authentisch.
Akustischen Jazz vom Feinsten offeriert das Album «Contra La Indecisión» von Bobo Stenson Trio (downloadbar: hier). Die Spendor A7 groovte ganz wunderbar mit ausnehmend konturiertem Bass, dem es nicht an Tiefgang mangelte. Perkussion wirkte nicht – wie so oft – aufgesetzt, sondern gefiel mit runden, dennoch bestens definierten Schlagzeugbecken. Auch hier wurde der Flügel in seiner ganzen Grossartigkeit in Szene gesetzt. Der Klangcharakter der Spendor-Exposure-Kombi mundet prächtig. So sehr, dass man über das Gerät sehr gerne auch mal lauter hört. Dies zeigte sich auch beim Hörtest-Klassiker «Sucker Row» aus Mark Knopflers Album «Shangri-La» (downloadbar: hier). Selbst wenn mal den Volumenregler richtig aufdreht, bleibt die A7 absolut gelassen und lässt sich zu keinen Misstönen verleiten. Hoher Spassfaktor garantiert.

Interessant war der Vergleich mit einem anderen Verstärker, made in Britain: Angetrieben von einem Cyrus 8.2 mit brandneuer QXR-DAC-Karte (Test demnächst hier auf avguide.ch) zeigte die Spendor A7 zwar eine etwas bessere Feindynamik und noch mehr räumliche Transparenz. Die kraftvoll-runde Klangästhetik, welche die Kombination mit Exposure auszeichnet, blieb jedoch ein Stück weit auf der Strecke. Natürlich ist das auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Dem Autor gefiel das Zusammenspiel von Spendor A7 und Exposure XM jedenfalls deutlich besser – wohingegen der Cyrus 8.2 DAC an einer B&W 805 D3 klar die Nase vorn hatte.
Fazit
Auf die richtige Kombination von Lautsprecher und Elektronik kommt es in Bezug auf den resultierenden Hörspass durchaus an. Dies betreffend kann man dem Zusammenspiel von Spendor A7 und Exposure XM7/XM9 ein tolles Zeugnis ausstellen. Deshalb kann es nur heissen: Kein Brexit – waschechtes britisches High Fidelity lebt und gehört zu Europa. Auch hierzulande werden die Lautsprecher und die Verstärker aus dem südenglischen Sussex ihre Liebhaber finden. Natürlich sind die Preise etwas höher als bei Fernostware – dafür kriegt man aber liebevoll gefertigte Produkte mit authentisch britischem Charakter.
