TESTBERICHT
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Weitere Funktionen und Bedienung

Die Bedienung der D800 ist aufs aktive Fotografieren ausgelegt und bietet schnelle Einstellungen über diverse vorgegebene Tasten und Einstellräder. Sie unterscheidet sich somit stark von digitalen Kompaktkameras oder den Einsteiger-DSLRs, die auf eine Bedienung mittels Menü ausgelegt sind.

Topansicht der Nikon der D800. Links an der Stelle einer Filmrückspulkurbel befinden sich häufig genutzte Direkttasten. Am Fuss dieses Knopfes werden die Bildauslösemodi aktiviert. Rechts befinden sich Auslöser, Betriebsmodustaste, EV und Statusdisplay.Topansicht der Nikon der D800. Links an der Stelle einer Filmrückspulkurbel befinden sich häufig genutzte Direkttasten. Am Fuss dieses Knopfes werden die Bildauslösemodi aktiviert. Rechts befinden sich Auslöser, Betriebsmodustaste, EV und Statusdisplay.

Die meisten Werte werden durch Drücken einer Taste und Drehen des vordereren oder hinteren Einstellrades verstellt, die sich rechts oben an der Kamera befinden. Die Werte können dabei am Statusdisplay oder am LCD mit aktivierter "Infoanzeige" abgelesen werden. Alternativ ist auch die Einstellung per Menü möglich. Zusätzlich gibt es noch auf der Rückseite den Multifunktionswähler, der vor allem bei der Navigation durchs Menü oder durch Bildbestände hilft.

Praktisch für den Wechsel zwischen Foto- und Videoaufnahmen ist der Umschaltknopf hinten, untern rechts neben dem hochauflösenden und grossen LCD. Drücken des Umschalters schaltet den Live-View-Modus ein. Für die eigentlichen Aufnahmen gibt es hinter dem klassischen Auslöser und ebenfalls gut für den Zeigefinger erreichbar den kleinen Videoauslöser.

Das Kameramenü ist ausgesprochen umfangreich. Es gliedert sich durch Register in Wiedergabe (z.B. Diaschau, Fotodruck), Aufnahme (z.B. Bildqualität, Bildstil), Individual (detaillierte Kamerakonfiguration: wie z.B. Laufzeit des Selbstauslösers), Grundeinstellungen (Zeit etc.), Bildbearbeitung (z.B. nachträgliche Effekte, Videos kürzen) und angepasstes Menü (zeigt wahlweise letzte benutzte Menüeinträge oder anpassbares Menü). Zu vielen der Menüeinträge kann zudem eine kurze Erklärung aufgerufen werden.

Miniatur-Landschaft: Die normale Aufnahme wurde in der D800 mit der kamerainternen Bildbearbeitung mit einem Miniatureffekt versehen. Rechts ist ein Screenshot des entsprechenden Kameramenüs eingesetzt. Für den Effekt wird ein scharfer Bereich gewählt.Miniatur-Landschaft: Die normale Aufnahme wurde in der D800 mit der kamerainternen Bildbearbeitung mit einem Miniatureffekt versehen. Rechts ist ein Screenshot des entsprechenden Kameramenüs eingesetzt. Für den Effekt wird ein scharfer Bereich gewählt.

Gehäuse und Handling

Die D800 ist als (semi-)professionelle Kamera ausgesprochen robust und gegen Spritzwasser abgedichtet (siehe Fotostrecke). Das Kameragehäuse ist nicht gerade klein und leicht, misst es doch 123 x 146 x 82 mm und wiegt mit Akku rund ein Kilogramm. Die Kamera fühlt sich sehr wertig, aber auch massiv und voluminös an. Sie liegt gut in kräftigen, grösseren Händen, auch dank ihrer griffigen Belederung und dem Griff. Die wichtigsten Bedienelemente auf der rechten Seite (oben und hinten) sind gut zu erreichen. Die meisten anderen Tasten, wie z.B. die für das Menü, die Wiedergabe, oder die Zoomlupe sind links neben dem LCD oder auf der Oberseite links zu finden, wo bei analogen Fotoapparaten die Rückspulkurbel sass.

Rück- und Unterseite einer D800: Wie es sich gehört, ist das Stativgewinde in der optischen Achse positioniert (wichtig z.B. für präzise Panaorama-Aufnahmen). Rechts unten ist das Fach für den Lithium-Ionen-Akku.Rück- und Unterseite einer D800: Wie es sich gehört, ist das Stativgewinde in der optischen Achse positioniert (wichtig z.B. für präzise Panaorama-Aufnahmen). Rechts unten ist das Fach für den Lithium-Ionen-Akku.

Besser gegenüber früheren Nikon-Kameras und Modellen anderer Hersteller ist die Platzierung des Videoauslösers. Dieser ist gleich oben hinter dem Fotoauslöser platziert und nicht etwa auf der Rückseite, wo er oben mit dem Daumen (oder noch schlimmer irgendwo unten - wie z.B. bei der Nikon D300s) gedrückt werden muss. Ist er hinten oben platziert, kommt es nämlich nur allzuoft zu unbeabsichtigten Fehlauslösungen. Allerdings ganz perfekt ist die Platzierung nicht, denn im Praxiseinsatz hat der Autor mehrmals  danebengegriffen, d.h. die beiden sehr nahe zusammenliegenden Tasten "Mode" (Betriebsart bzw. Wahl des Belichtungsprogrammes) und den roten Videoauslöser beim blinden Ertasten verwechselt, obwohl die Haptik beider Tasten unterschiedlich ist. Übrigens aktiviert wird der Videomodus über den Live-View-Schalter hinten unten rechts neben dem Bildschirm, wo auch  zwischen Live-View-Fotomodus und -Videomodus gewchselt wird.(siehe vorangegangenes Bild)

Etwas zu versteckt und eher ungünstig platziert, weil vorne beim Objektiv, sind die kombinierten AF-Schalter bzw. AF-Modustaste. (Gut zu sehen auf dem zweiten Bild am Artikelanfang.)

Für Hochformataufnahmen gibt es noch optional einen Batteriegriff, der die Kamera allerdings noch grösser macht, aber bei einer Serie von hochformatigen Bildern besseren Halt und bessere Bedienbarkeit bietet. Er nimmt einen zweiten Akku auf oder acht AA-Rundzellen (Akkus oder Batterien).