TESTBERICHT
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Der Klang: eine echte Überraschung

Schon die ersten Klänge, über einen einzelnen Cell Alpha gehört, machen Eindruck und sind fast schon ein Aha-Erlebnis. Anfängliche Skepsis, ob es denn überhaupt eine ernstzunehmende Alternative zur Stereofonie gibt, verfliegt umgehend. So etwa beim Anhören gut aufgenommener Vokalmusik, wie dem neuen, ganz hervorragend produzierten Album «Flemish and French Chansons» von Josquin Baston mit dem Ensemble Ratas del Viejo Mundo. Die äusserst sparsame Instrumentierung sowie die stimmliche Darbietung (Solo, Duett, Trio) ertönen über den Kugellautsprecher in einer verblüffenden Plastizität im Sinne einer realistisch wirkenden Präsenz der Musiker/Vokalisten im Hörraum. Und dies ganz unabhängig von der Hörposition.

Fantastische Aufnahme, hervorragend inszeniert: Flämische und französische Chansons vom Renaissance-Komponisten Baston.Fantastische Aufnahme, hervorragend inszeniert: Flämische und französische Chansons vom Renaissance-Komponisten Baston.

Die Wiedergabe über Stereo-Lautsprecher hatte zwar ihre Vorteile in puncto präziser (stereofon) aufgefächerter Abbildung – dies aber nur, wenn man sich in mehr oder weniger idealer Hörposition (innerhalb eines gleichschenkligen Dreiecks) aufhielt. Je mehr man sich aus dieser entfernte, umso mehr punktete der einzelne Cell Alpha. Tatsächlich stimmt die Aussage des Herstellers, dass dieser Kugellautsprecher im gesamten Hörraum einen fast identischen Höreindruck generiert. Dies ganz im Unterschied zu Stereo-Lautsprechern, die eben immer mehr oder weniger einen «Sweet Spot» aufweisen.

Reizvolle Solo-Rezitale auf der Violine: «L‘Aurore» mit der Geigerin Carolin Widmann.Reizvolle Solo-Rezitale auf der Violine: «L‘Aurore» mit der Geigerin Carolin Widmann.

Mit diesem systembedingten Vorteil projizierte der Cell Alpha auch Soloinstrumente wie beispielsweise Violine oder Piano verblüffend realistisch in den Hörraum. Sehr eindrücklich zu erleben etwa auf der ECM-Neueinspielung «L‘Aurore» mit der Geigerin Carolin Widmann, die über den Syng-Kugellautsprecher gehört Zweifel weckt, ob die Stereofonie wirklich immer das Mass der Dinge sein muss.

Andererseits zeigten Opernaufnahmen mit grosser Bühne dann halt doch auch die Vorteile einer breiten Stereo-Auffächerung. Punkto räumlicher Tiefenstaffelung hatte das klassische Stereo-Setting klar seine Vorteile. Dies vorab gegenüber einem einzelnen Cell Alpha. Gut möglich oder sogar sehr wahrscheinlich, dass Letzterer durch ein zweites Exemplar ergänzt noch eine ganz andere Bühnenpräsenz verwirklicht.

Auffällige Verfärbungen der Wiedergabe sind dank der Raumeinmessung beim Cell Alpha nicht auszumachen. Audiophile Gemüter hätten sich vielleicht eine Spur mehr Zurückhaltung im Präsenzbereich gewünscht – aber eine solche wird eben meist durch eine nichtlineare Abstimmung eines Lautsprechers im Präsenzbereich verwirklicht. Wer den Cell Alpha via Roon mit Musik versorgt (wie der Autor es tut), kann im Übrigen problemlos via parametrischem EQ in die Tonalität eingreifen.

Wir sprachen den Cell Alpha über die Roon-Software an, die den Kugellautsprecher problemlos via Airplay mit Musik versorgt und mittels DSP auch Eingriffe in die Tonalität erlaubt.Wir sprachen den Cell Alpha über die Roon-Software an, die den Kugellautsprecher problemlos via Airplay mit Musik versorgt und mittels DSP auch Eingriffe in die Tonalität erlaubt.

Man kann aber auch mit dem Tiefen- und dem Höhenregler innerhalb der Syng Space App sehr fein oder stark in die Klangbalance eingreifen. So tauchte stellenweise bei effektvoll aufgenommener Popmusik der Wunsch nach etwas weniger Bass auf. Der eine oder andere Musikliebhaber wird – je nach Hörgeschmack oder Raumbedämpfung) – auch den Höhenregler etwas aufdrehen. Geschmackvoll tönt der Cell Alpha auf jeden Fall.

Pegelfest ist der Kugellautsprecher ebenfalls; erst wenn man das Volumen unrealistisch weit aufdrehte, war eine gewisse Härte der Intonation festzustellen. Freilich hört man mit dem Cell Alpha praktisch nie so laut, denn er erzielt eben schon bei «zivilen» Pegeln eine raumfüllende Wiedergabe. Dennoch gilt, dass auch ein einzelner Cell Alpha schon absolut partytauglich ist und jede Art von Unterhaltungsmusik sehr geschmackvoll in Szene setzt.

Die in die Space App integrierten Klangregler erlauben einen feinfühligen bis starken Eingriff in die Klangbalance.Die in die Space App integrierten Klangregler erlauben einen feinfühligen bis starken Eingriff in die Klangbalance.

Fazit

Mit seiner «trifonischen» Wiedergabe stellt der Cell Alpha vom amerikanischen Hersteller Syng tatsächlich eine Alternative zum herkömmlichen Stereo-Lautsprecherset dar. Zumindest bewies das schon ein erster Hörtest mit einem einzelnen Kugellautsprecher. Inwieweit sich beim Einsatz von zwei oder mehr Exemplaren noch grössere Klangwelten auftun, muss ein weiterer Hörtest klären. Der Cell Alpha punktet auf jeden Fall mit problemloser Inbetriebnahme, einfacher Steuerung und geschmackvollem Sound bei jedweder Musikart. Vorerst ist dies für Besitzer eines iPhones oder iPads eine interessant designte und hochwertige Art der kabellosen Musikwiedergabe.

Laut Hersteller soll sich beim Einsatz mehrerer Cell Alpha eine grossartige Klangkulisse im Hörraum auftun.Laut Hersteller soll sich beim Einsatz mehrerer Cell Alpha eine grossartige Klangkulisse im Hörraum auftun.
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STECKBRIEF
Modell:
Cell Alpha
Profil:
Der Wireless-Aktivlautsprecher Syng Cell Alpha stösst in neue Klangsphären vor. Die «trifonische» Abstrahlcharakteristik mit drei Sektionen à 120 Grad realisiert tatsächlich den perfekten Rundumklang ohne «Sweet Spot». Der Cell Alpha lässt sich derzeit nur mit iPhone oder iPad installieren und kann wahlweise über Airplay 2 oder Spotify Connect zur Musikwiedergabe genutzt werden. Aber auch TV-Ton kann der Cell Alpha wiedergaben, sogar in Dolby Digital.
Pro:
Perfekter Rundumklang
Geschmackvolle Soundabstimmung
Hohe Pegelreserven
Druckvolle, tiefreichende Basswiedergabe
Einfache Installation und Inbetriebnahme
Multiroom-Beschallung möglich
Contra:
Bedien-App derzeit nur für iOS
Preis:
2,499.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2021
Vertrieb:
Masse:
300 mm
Gewicht:
5,8 kg
Farbe:
Schwarz, transparent
Airplay:
Ja
Bluetooth:
Nein
Chromcast:
Nein
Roon Ready:
Nein
Spotify Connect:
Ja
Symmetrischer Eingang:
Nein
WiFi:
Ja
Wireless:
Ja
Bass:
2 x 16,5 cm Konus
Bauprinzip:
geschlossen, aktiv, wireless
Digital Input:
USB-C
Remote App:
Syng Space für iOs