Eintauchen in fremde Welten
Doch nebst allem, was der AVC-A1H so kann, muss er vor allem eines können: Kinoliebhaber in eine virtuelle Audiowellt einwicklen, dass er oder sie das Gefühl hat, sich auf einem anderen Planeten zu befinden – vor allem, wenn sich beispielsweise ein Film wie «Avatar» im UHD-Bluray-Player dreht. Wie eingangs erwähnt, fand der Hörtest mit insgesamt zwölf Lautsprechern statt. Vorne zwei Standlautsprecher, den Center und Subwoofer sowie insgesamt acht LCR-Lautsprechern für Seiten-, Rück- und Höhenkanäle. Alle stammen von Sonus Faber, einzig der Subwoofer kam von SVS.
Nach kleinem Nachjustieren der hinteren Kanäle war die Soundkulisse umwerfend. Realistisch tauchten wir in fremde, aber auch bekannte Klangwelten ein, ganz leise und sanft, aber auch brachial und gewaltig. Dem 12-kg-Denon-Schnittkerntrafo geht nicht so schnell der Saft aus. Es machte Freude, mit geschlossenen Augen bekannte Filmausschnitte zu hören (u. a. «Oblivion» als normale BD oder «Matrix» als UHD-BD mit Dolby Atmos) und sich die Welt vorzustellen, in der sich der Protagonist gerade bewegt.
Der eingebaute Upsampler (DTS-X) schaffte es auch bei Abmischungen ohne Höhenkanäle, diese sehr realistisch nachzubilden. Unter anderem bei «Oblivion» der Überflug über die Stadionruine, aber auch das durch die Decke gehende Geräusch der Stahlseile bei der Szene, in welcher «Tech49» versucht, einer fiesen Falle zu entgehen.
Nebst tollem Sound vom UHD-Bluray-Player (Reavon UBR-X200) kann der Denon auch mit Musik ab Stereo-Konserve komplett überzeugen. Dann steht die geballte Strommenge für die zwei Hauptkanäle zur Verfügung. Das hört man auch dann, wenn Kraft im Bassbereich verlangt wird. Dann knickt der AVC-A1H nicht ein und kann problemlos auch grössere Standboxen ohne Subwoofer-Unterstützung antreiben. Genau hier dürfte einer der grösseren Unterschiede vorhanden sein im Vergleich zu kleineren, einfacheren Heimkino-Receivern.
Fazit
Dieses Gerät macht es einem einfach, ein Fazit zu schreiben. Wir konnten definitiv keine Schwachpunkte ausloten, zumindest nicht in der Zeit, in welcher uns das Gerät zur Verfügung stand. Das Gerät deckt weitestgehend alle Bedürfnisse eines anspruchsvollen Heimkinoliebhabers ab, bietet ausreichend Leistungsreserven, ist gut zu bedienen und bietet umfangreiche Streaming-Möglichkeiten. Der Kaufpreis scheint mir gerechtfertigt, denn wie gesagt, 15 Endstufen alleine kosten schon einiges; und die einwandfreie Verarbeitung zeugt von einem sorgfältigen Zusammenbau. Für mindestens zehn Jahre dürfte wohl bei den Besitzern dieser Maschine kein Bedürfnis nach mehr aufkommen.