Drahtloses High-End für kleinere Räume
Die Premium Wireless 301 kosten inklusive Connect 2500 Franken pro Paar und sind mit Höhen von lediglich 34 cm echte High-End-Kleinlautsprecher, die für eher kleinere Räume gedacht sind. Bestückt sind sie mit je einem potenten 140-mm-MDS-Tiefmitteltöner und einem LDR-2642-Bändchensystem.
Sie können, wie das bei Kleinboxen so üblich ist, ins Regal, auf ein Sideboard oder natürlich am besten auf einen Ständer gestellt werden, wo sie am freisten abstrahlen und damit auch das räumlichste Klangbild liefern können.
Wenn kleine, neugierige Kinderhände in der Nähe sind, bleibt die Frontbespannung vorzugsweise montiert. Wer jedoch das letzte Quäntchen Feinzeichnung hören will, entfernt die Frontabdeckung.
Im Innern leisten zwei Class-D-Verstärker insgesamt 100 Watt. Wie bereits erwähnt, wird durch einen digitalen Soundprozessor verhindert, dass die Systeme bei sehr hohen Pegeln überlastet werden. Zudem sorgt eine gehörrichtige Loudness nach Fletcher-Munson, dass der Hörer bei allen Lautstärken immer ein natürliches, ausgewogenes Klangbild zu hören bekommt.
Grenzen der Physik gesprengt?
Gleich zu Beginn der Hörtests darf die kleine Premium-Wireless 301 frei im Raum aufgestellt zeigen, was sie in der Aktiv-Version leisten kann. Bei den exzellent aufgenommenen Cello-Konzerten von Vivaldi zeigen die kleinen Premium Wireless 301 ein Klangvolumen, das man einer solch kleinen Box nie zugetraut hätte. Bei geschlossenen Augen glaubt man ein mittelgrosses Boxenpaar vor sich zu haben. Ausgewogen und feingezeichnet bringt sie klassische Streicherklänge hervor. Überraschend auch das Volumen der Kontrabässe. Natürlich, so denkt man, ist das bei gemässigten Pegeln bei einer im Frequenzgang entzerrten Aktivbox noch keine Meisterleistung. So darf man nun gespannt sein, was die Boxen leisten, wenn sie punkto Dynamik und Pegel gefordert werden. Also wird der Pegelregler am Connect mal tüchtig aufgedreht. Sogleich schmettert ein Blechbläserensemble bei (fast) live-gerechten Pegeln seine Fanfaren ohne jegliche Verzerrungen in den Abhörraum.
Doch nun geht es darum, die Grenzen der Box auch im Bass zu ermitteln, denn dass es Dominik Züger gelungen ist, die Grenzen der Physik zu sprengen, darf bezweifelt werden. Nun wird der berüchtigte Boxenkiller, der bereits legendäre High-End-Test-Record, abgespielt. Er beginnt mit feinem und sehr leisem, hochfrequenten Glöckleingebimmel, das jeden Hörer verleitet, den Lautstärkeregler stark aufzudrehen! Es folgen gnadenlos und brutale Bass-Drum-Attacken, die schon manche Schwingspule und manche Endstufe zum Abrauchen gebracht haben.
Der Lautstärkeregler wird nun brutal aufgedreht und es folgt die grosse Überraschung: Die Bassdrum kommt überraschend knackig, und auch überraschend tief, ohne dass die Membrane des Tieftöners beängstigende Knallgeräusche produziert. Der DSP reduziert die Dynamik ohne gehörbeleidigende Pump-Effekte auf ein erlaubtes Mass. So resultiert eine dosierte Schallpegel-Orgie, die für verblüffte Gesichter der Zuhörer sorgt. Das grenzt meiner Meinung nach mindestens nach einer teilweisen Überlistung der Gesetze der Physik.