Die Technik
Die von Magnat verwendeten Chassis arbeiten im Prinzip nach dem konventionellen, dynamischen Prinzip, verfügen jedoch über ganz besondere Konstruktionsmerkmale.
So hat man der Kalotte eine Membran aus Gewebe spendiert und diese mit Keramikpartikeln veredelt. Dank frontseitiger Belüftung der Kalotte ist sie hochbelastbar und soll bis in die klangliche Stratosphäre spielen. Das Magnetsystem ist verzerrungsoptimiert und geschirmt.
Beim Tief-Mitteltöner haben die Magnat-Techniker die nichtmagnetischen Körbe aus Alu-Druckguss strömungsoptimiert. Dies reduziert Luftverwirbelungen und damit Resonanzen. Auch bei diesem Chassis sind die extrem starken Magnete geschirmt und die Box verbreitet keine Magnetstörungen. Die gut belüfteten Schwingspulen ertragen hohe Leistungen und garantieren hohe Dauerpegel und eine unlimitierte Dynamik. Die aus einem Keramik-Aluminium-Verbund bestehende Membran ist verwindungssteif und praktisch partialschwingungsfrei.
Die Box erhält ihr beachtliches Gewicht nicht nur von den Chassis, sondern vor allem von der massiven Gehäusekonstruktion mit stabilen MDF-Platten und aufwändigen inneren Verstrebungen. Zusätzlich werden die Chassis zur Verhinderung von Eigenresonanzen nochmals rückseitig abgestützt. Beeindruckend ist auch das grosse, rückseitig angebrachte Airflex-Port, das kaum Blasgeräusche produziert. Der abnehmbare Bespannrahmen besitzt eine unsichtbare Magnetbefestigung und zentriert sich selber punktgenau.
Die aufwändige Frequenzweiche berücksichtigt auch die Phase und ist mit hochwertigen, selektierten Bausteinen bestückt. Liebevoll und für das Auge leider unsichtbar ist auch die Innenverkabelung mit Oehlbach-Kabeln. Wie es sich für so ein Klangjuwel gehört, ist sowohl Bi-Wiring, als auch Bi-Amping möglich.
Die Messungen
Die Messung des Frequenzganges im Abhörraum von avguide.ch zeigt einen extrem linearen Verlauf bis hinauf zu 25 kHz. Erst dann beginnt der Frequenzgang ohne krasse Resonanz sanft abzufallen. Damit verhält sich diese Kalotte auch nicht so, wie ihre Verwandten aus dem Metallbereich. Unterhalb 60 Hz ist nicht mehr viel Leistung vorhanden. Bassfetischisten können natürlich zu einem Subwoofer greifen. Doch in kleineren Abhörräumen macht es meist keinen Sinn, den Frequenzgang drastisch nach unten zu erweitern, denn die Raumakustik beginnt den Spass im Frequenzkeller ganz ordentlich zu vermiesen. Die Richtcharakteristik ist gut. Das System strahlt bei allen Frequenzlagen recht breit ab und bietet so eine relativ grosse Stereo-Hörzone.