Die treibende Kraft
Nicht ganz unwichtig sind die Spielpartner, sprich die Elektronik, welche bei Hörtests zum Einsatz kommt. Und so erschienen uns folgende Marantz-Komponenten geeignet, den neuen 50.2 so richtig auf den Zahn zu fühlen:
CD-SACD-Spieler SA-15S2
Monoblöcke MA-9S2
Vorverstärker SC-7S2
Audiophiles Klang-Futter
Zum Hörtest dienten folgende CD's und SACD's:
Mozart Guarneri Trio (harmonia mundi PRD/DSD 250 226)
David Sanborn: Time Again (Verve)
Rebecca Pidgeon: The Raven (Chesky SACD 329)
Harry James (Sheffield Lab CD-3)
Cantate Domino (proprius PRCD 7762)
High-End Test Record
Top-Auflösung
Helles Erstaunen rief die Wiedergabe der Mozart Klavier-Trios hervor. Es war allerdings nicht der charmant auf und ab perlende Konzertflügel, der verblüffte, sondern die Streicher, also die Violine und das Cello.
Hier waren klangliche Details dieser hochauflösenden SACD zu vernehmen, die bisher von keinem mir bekannten Lautsprecher so klar zu Gehör gebracht wurden! Seien es nicht gerade schöne Kratzgeräusche oder auch meisterhafte, bogentechnische Feinheiten, die 50.2 verschwiegen nichts, aber auch gar nichts. Und daran musste sich das Gehör - und nicht zuletzt auch der Verstand - erst mal gewöhnen.
Es sei jedoch festgehalten, dass diese extreme Feinzeichnung und dieses Auflösungsvermögen nicht mit einem scharfen, grell überzeichneten Klang erkauft wird. Während die Violine auch in den höchsten Lagen und im Forte nie spitz oder gar grell klingt, wird das Cello voluminös und mit der ihm charakteristischen, klanglichen Wärme gebracht.
Und weiter ging es mit dem Genuss von guten CDs. Dabei kam es zwangsläufig zu peinlichen Momenten für die CD generell...
Das Bessere ist der Feind des Guten...
Die Binsenwahrheit lautet: Die CD ist gut - High-Resolution ist besser! So ist es mir immer noch absolut unverständlich, dass die breite Masse der Hörer die erstklassige DVD-Audio sterben liess und die SACD stiefmütterlich zu einem Nischendasein verdammt. Doch wer sich über die 50.2 seine besten CDs und SACDSs anhört, wird feststellen, dass zwischen diesen beiden Audioformaten eine ganze Klangwelt liegt!
Wie die 50.2 bei den SACDs auch grosse Klangkörper in den Raum stellt und mit welcher Akribie die Schallrückwürfe des Aufnahmeraumes reproduziert werden, ist ein echtes Erlebnis. Zudem ist das ganze Klangspektrum vom tiefsten Bass bis zum höchsten Diskant bei der SACD besser durchzeichnet und deutlich hör- und spürbar vitaler.
Nun begebe ich mich wieder mal aufs klangliche Glatteis und behaupte, dass der klangliche Unterschied zwischen einer SACD zu einer CD vergleichbar ist mit der klanglichen Differenz zwischen einer CD und einer MP3- oder AAC- Aufnahme mit 320 kbs. Von MP3-Aufnahmen mit 128 kbps – so wie die heutige Jugend Musik hört - möchte ich gar nicht schreiben...
So empfehle ich zum Testhören und Vergleichen der 50.2 mit andern Lautsprechern, unbedingt gute High-Resolution-Aufnahmen, sei es ab Festplatte oder ab SACD-Player, anzuhören.