TV-Senderliste nach Wunsch

Als Erstes fügten wir unser TV-Modell und die Kabel-TV-Empfängerbox von UPC zum Gerätepark hinzu. Für die Funktion „Fernsehen“ will Harmony nun wissen, an welchem HDMI-Anschluss des TV die UPC-Box hängt. Ferner muss man definieren, welches Gerät für Senderwechsel (UPC) und Lautstärkeregelung (TV) zuständig ist.
Als Nächstes fragte uns Harmony nach Signallieferant (UPC, Swisscom, Satellit) und Wohnort. Daraufhin erscheint eine komplette Senderliste mit Logos.
Für das Touch-Display der Fernbedienung darf man nun die persönlichen Favoritensender mit Logo anordnen. So befreit die Harmony einfach von der abstrusen Sendersortierung, die einem UPC Cablecom normalerweise aufzwingt. Selbstverständlich findet sich die Logo-Oberfläche dann auch in den Apps.
Wer die Logos übrigens nicht mag, findet auf der Webseite http://www.iconharmony.com Tausende weitere Logos, die perfekt für das Harmony-Display angepasst sind.
Zwei Tasten für Alles
Danach konnten wir unsere neue Fernbedienung erstmals testen. Auf dem Display muss einfach „Fernsehen“ angetippt werden, damit das TV-Gerät eingeschaltet und auf den richtigen HDMI-Eingang umgeschaltet wird. Auch die UPC-Box wird aus dem energiesparenden Schlaf geweckt. Lautstärkeregelung und Zappen erfolgt mit gewohnten Tasten, der Senderwechsel mit den Icons macht Spass und auch Sonderfunktionen wie „Aufnahme“ funktionieren tadellos. Mit der Ausschalt-Taste an der Harmony werden alle Geräte ausgeschaltet.
Im nächsten Schritt integrierten wir noch unsere Soundbar in das Szenario. Diese wird einfach als zusätzliches Gerät definiert. Anstelle des TV ist nun die Soundbar für die Lautstärkeregelung zuständig, was im Test problemlos klappte.
Solange wir die Fernbedienung nach Gebrauch auch wieder in die Ladeschale legten, mussten wir sie nicht suchen. In unserem Test hielt der Akku ohne Ladung rund eine Woche bei häufiger Nutzung durch.
Netflixen statt fernsehen

Auch mit modernem Medienkonsum kommt die Harmony zurecht. In unserem Testszenario nutzen wir den Film-Streaming-Dienst Netflix auf der Erweiterungsbox von Apple (Apple TV). Harmony schaltet auch hier alle Geräte automatisch ein und auf die richtigen Anschlüsse um. Die Harmony ersetzt in diesem Szenario auch die Mini-Fernbedienung der Apple-TV-Box.
Netflix auf Apple-TV nervt allerdings, weil man beim Einschalten jedesmal viele Tasten drücken muss, bis die Lieblingsserie bei der zuletzt gesehenen Staffel weitermacht. Das liegt weniger an Netflix, als an der sturen Point-and-Klick-Mentalität von Apple-TV.
Unser nächstes Ziel war, dass Harmony mit einem Tastendruck nicht nur sämtliche Geräte einschaltet, sondern sich auch gleich automatisch durch die Menüs klickt und die Wiedergabe bei der letzten Serienepisode startet.
Für solche Aufgaben kann man die Aktionen für Einschalten- und Ausschalten individuell anpassen. Das Einschaltprozedere musste in unserem Beispiel mit zahlreichen Wartepausen (falls Apple-TV lahmt) und Tastendrücken (Runter-Runter-Enter-Runter-Enter) ergänzt werden.
Das Ganze war eine ziemliche Tüftelei, weil man sich erst die nötigen Tastenbefehle merken und dann diese in den Ablauf einfügen muss. Dafür verwendeten wir die Harmony-App auf einem Tablet, weil sich dort einfach Befehle anpassen und dann gleich ausprobieren lassen. Nach einer drahtlosen Synchronisierung hatten wir unsere Netflix-Taste (inklusive Logo) auch auf der Harmony. Unser Serienspass startet nun auf Knopfdruck, ein zweiter Tastendruck schaltet alles aus.
Tablet statt Harmony
Die Harmony-App verwandelt Tablet und Smartphone (iOS, Android) in eine Harmony-Fernbedienung mit allen Funktionen. Besonders auf einem grossen Tablet ist die Oberfläche dabei sogar übersichtlicher. Die Apps funktionieren im gesamten Empfangsbereich des WLAN, sie lassen sich auf unbeschränkt vielen Geräten installieren.
Zusätzlich funktioniert ein Mobilgerät sogar als Bluetooth-Tastatur, beispielsweise um in Apple-TV Suchbegriffe einzutippen. Harmony übernimmt die Tastatur-Integration automatisch und sorgt dafür, dass die Tastenbefehle jeweils dem richtigen Gerät übermittelt werden.