TESTBERICHT
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Klangtest und Vergleich

Der Hersteller Audioquest empfiehlt, den Kopfhörer Nightowl vor dem ersten seriösen Jungfernflug während 150 Stunden Der Hersteller Audioquest empfiehlt, den Kopfhörer Nightowl vor dem ersten seriösen Jungfernflug während 150 Stunden "einzubrennen".

Bevor ich mich endlich dem Wesentlichen widmen konnte, gab es noch eine Hürde zu bewältigen. Der Hersteller Audioquest empfiehlt, dass der Kopfhörer vor dem ersten seriösen Jungfernflug während 150 Stunden "eingebrannt" wird. Traditionellerweise heben bei der Bezeichnung "burn-in" viele Kopfhörerenthusiasten mindestens eine Augenbraue, zumal dieser Vorgang umstritten ist, was seine Effektivität betrifft. Doch ja, ich gehöre zu den Leuten, die an eine Einbrennzeit glauben. In der Praxis meinte ich zu hören, dass der Nightowl an Klangbühne gewann und die Fähigkeit verbesserte, die Instrumente räumlich separiert zu platzieren ("Imaging" genannt). Auch veränderten sich einige klangliche Elemente in Richtung Natürlichkeit.

Nightowl musste sich in unserem Test gegen drei Kopfhörer behaupten. Gegen den P9 von Bower & Wilkins und den El-8 von Audeze. In der letzten Runde folgte ein Duell gegen den knapp dreimal teureren LCD-X von Audeze. Ob die letzte Runde fair ist, sei einmal dahingestellt. Die Herausforderung aus einschlägigen Foren, dass der Nightowl das Mehrfache seines Preises wert sei, wird hier auf jeden Fall angenommen.

Der Nightowl musste sich in diesem Test gegen drei Kopfhörer behaupten. Gegen den P9 von Bowers & Wilkins, den El-8 von Audeze und den knapp 3-mal teureren LCD-X von Audeze.Der Nightowl musste sich in diesem Test gegen drei Kopfhörer behaupten. Gegen den P9 von Bowers & Wilkins, den El-8 von Audeze und den knapp 3-mal teureren LCD-X von Audeze.

Der Nightowl besitzt einen wunderschönen und prominenten Mittenbereich im Klangspektrum, was für Freunde von Singstimmen eine gute Neuigkeit bedeutet. Untermauert von einem starken, aber wohlproportionierten Bass, der ohne auszuscheren weiss, wo sein Platz sein soll. Der Höhenbereich ist leicht zurückgezogen. Diesen Eindruck bestätigen die Messwerte des technisch sehr ähnlichen Nighthawk.

Trotz des im Gegensatz zum Nighthawk ganz geschlossenen Kopfhörerdesigns überrascht der Nightowl mit seinem offenen Klang. Eine gegen aussen offene Kopfhörermuschel führt dazu, dass die Musik "luftig" klingt – also mehr nach Open-Air-Konzert als nach stickiger Konzerthalle. Dazu kommt, dass die geschlossene Form zum einen dafür sorgt, dass der Musikgenuss durch Umgebungsgeräusche gestört wird, und zum andern, dass Passanten durch austretende Musik unfreiwillige Zeugen eines Konzertes werden. Das sind zwei phänomenale Trumpfkarten für einen geschlossenen Kopfhörer. Die Klangbühne ist dementsprechend gross.

Ein wichtiger Kritikpunkt stellt bei mir immer mehr das Imaging dar, also wie und wo die verschiedenen Elemente in der Klangbühne angeordnet sind und wie klar diese voneinander getrennt werden. Schlechte Kopfhörer – und derer gibt es massenweise – machen selbst hervorragend gemischte Musikperlen zu einer schwer definierbaren Klangsuppe. Der Nightowl meistert diese Aufgabe gut – für einen Kopfhörer in diesem Preissegment.

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