Gewohnt gehobener Standart
Ehrlicherweise muss man zugeben, dass man als Onkyo-Kunde in Sachen Ausstattung und Verarbeitung ziemlich verwöhnt ist. Das ist auch beim Onkyo TX-NR616 nicht anders. Die Verarbeitung des Geräts, die geschliffene Aluminium-Front und der grosse Lautstärkenregler hinterlassen einen ausgezeichneten Eindruck. Das Punktmatrixdisplay und die Schraubanschlüsse für alle Hauptlautsprecher runden diese positive Wahrnehmung ab.
Aber auch das Innenleben lässt sich sehen: Eine ordentliche Platinenanordnung und grosse Aluminium-Kühlkörper garantieren einen fehlerlosen und ruhigen Betrieb. Der eingebaute Lüfter schaltet erst nach einer Weile ein und läuft so leise, dass er im normalen Musik- oder Filmbetrieb kaum wahrzunehmen ist.
Neben den acht HDMI-Eingängen verfügt der Onkyo TX-NR616 auch über zwei Komponentenvideo- und zwei Pre-Out-Anschlüsse für einen Subwoofer. Weitere Pre-Out-Anschlüsse (zum Anschluss externer Endstufen) sind leider nicht verhanden. Möchte man eine zweite Zone beschallen, ist das zwar möglich, nimmt der Haupt-Hörzone aber zwei Endstufen weg. Wer aber «nur» ein 5.1-Setup hat, kann so einen weiteren Stereo-Raum beschallen. Zudem bietet der Onkyo TX-NR616 zwei optische und zwei koaxiale digitale Audio-Eingänge. Auf einen Phono- und auch auf einen VGA-Eingang wurde verzichtet.
Ein HDMI-Anschluss findet auf der Frontseite Platz, ein analoger Audio-Eingang fehlt hier aber bedauerlicherweise. Notebooks, die über DVI und entsprechendem Kabel auf den Front-HDMI gehängt werden, müssen so audiomässig umständlich hinter dem Gerät verkabelt werden.
Schön dagegen die Netzwerkfunktionen. Nach kleinem Einrichtungs-Setup kann mit dem TX-NR616 problemlos auf Internetradios und Streaming-Dienste wie Spotify zugegriffen werden.
Für die Integration ins heimische Netzwerk steht eine RJ45-Schnittstelle zur Verfügung. Wer drahtlos verbinden möchte, kann dies mit dem optionalen Zubehör (UWF-1) bewerkstelligen. Der Anschluss erfolgt dann über die USB-Schnittstelle hinter dem Gerät. Zwar fällt dieser Anschluss dem Wireless-Adapter zum Opfer, der Front-Anschluss bleibt - und dieser ist MHL-fähig.
Was ist eigentlich MHL?
MHL steht für «Mobile High Definition Link» und ist wohl die zukünftige Multimediaverbindung für Kleingeräte wie Smartphones. Sie steht für die Verbindung zwischen USB und HDMI.
MHL-fähige Zuspieler (z.B. das Samsung Galaxy S3) können über die Micro-USB-Buchse Bild und Ton latenzfrei übertragen. Gemäss MHL-Spezifikation können so Videos in Full-HD-Auflösung mit 1080p (1920 x 1080) und 7.1-Sound direkt vom Smartphone übertragen werden. Und für das Ganze werden nur drei Pins des Steckers gebraucht, die anderen zwei können so für das Laden des Device verwendet werden.