Ausstattung und Bedienung
Als Bedienelemente am Verstärker gibt es lediglich den ON/OFF-Schalter (kein Standby-Betrieb), einen Drehknopf für die Lautstärkekontrolle und einen für die Quellenwahl. Das kreisrunde, schwarze Fensterchen für den Infrarot-Empfänger und die Öffnung der Kopfhörerbuchse wirken bei der silbrigen Version etwas aufgesetzt. In Schwarz fallen diese jedoch kaum auf.
Ist der Verstärker eingeschaltet, leuchten bei der silbrigen Version drei blaue LEDs (bei der schwarzen sind es rote LEDs). Eine LED dient zur Signalisation des Betriebszustandes und eine zweite markiert die gewählte Quelle. Auf dem Volume-Drehknopf sitzt nochmals eine, um auch aus der Ferne die Lautstärkestellung gut erkennen zu können. Die LEDs leuchten kräftig und sind nicht dimmbar. Da ich sehr gerne bei Dunkelheit Musik höre, würde ich mir wünschen, dass beispielsweise die Display-Taste auf der Fernbedienung, zur Helligkeitsreduktion verwendet werden könnte.
Die Verarbeitung des Gehäuses ist solide und wertig. Schnörkel oder Bling-Bling sucht man vergebens. Der Eingangswahlschalter und der Volumenregler sind aus dem Vollen gefräste Aluminiumelemente mit geschliffener Oberfläche, also keine dünnen Aluminiumhüllen, die auf einem Kunststoffpfropfen sitzen, wie man es oft antrifft. Haptisch fühlen sich die Drehknöpfe ungemein leichtgängig an.

Das DAC-Modul sowie ein Phono-Board (entweder MC oder MM) sind optional erhältlich. Dabei ist nur eines davon unterzubringen, weshalb man sich im Fall der Fälle entscheiden muss, was ausgelagert werden soll. Das DAC-Board kostet 660 CHF und ein Phono-Modul ist mit 440 CHF zu berappen. Beide Phono-Module können wie üblich auf die Tonzelle abgestimmt werden. In meinem Testexemplar ist der DAC bereits integriert. Den aufgerufenen Preis dafür erachte ich, gemessen am Klang, als sehr fair. Einerseits kosten externe DACs schnell einmal deutlich mehr, und zudem muss sich der integrierte DAC klanglich auch vor dreimal so teuren externen Lösungen keinesfalls fürchten.
Im Vollverstärker 3510 ist ein lineares Netzteil verbaut, was man beim Heben an seinem ordentlichen Gewicht – vor allem auf der linken Seite – feststellt. Ganz links ist der Trafo montiert. Dieser wird durch den Kühlkörper der Leistungstransistoren auf der ganzen Breite von den elektronischen Schaltkreisen abgeschirmt.
Im Normalbetrieb wird der Verstärker gut handwarm. Das ist, wie bereits einleitend angetönt, äusserst praktisch für die Unterbringung in einer Nische oder in einem geschlossenen Schränkchen. Die Leistungsangaben der Endstufe liegen bei zweimal 110 W Dauerleistung an 8 Ohm und etwa dem Doppelten an einer Impedanz von 4 Ohm. Beides sind eher konservative Angaben, was unabhängige Messungen ergeben haben.

Die Haptik der Fernbedienung geht in Ordnung und das Design zeigt sich schlicht und einfach. Die Anordnung der Volume-Tasten weicht von der üblichen Anordnung dieser beiden Tasten ab. Mehrheitlich sind sie direkt nebeneinander platziert. Hier liegen sie etwas abgesetzt vom Rest. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase gelingt es leicht, blind die richtige Taste zu treffen. Gut daran ist, dass diese Anordnung einer Verwechslung mit den Tasten zur Eingangswahl vorgebeugt. Leider musste ich feststellen, dass die Bedienung unseres AV-Receivers, zumindest bei der Lautstärkeänderung, auch den entsprechenden Drehknopf des 3510 in Bewegung setzte. Das kann Zufall sein, gemäss Exposure benutze man eigenständige Philips RC-Codes, aber ich würde im praktischen Einsatz überprüfen, ob er allenfalls auf eine andere hauseigene Fernbedienung reagiert, um lautstarken Überraschungen vorzubeugen.
Der optionale integrierte DAC kann über USB oder S/PDIF (Coax) angesteuert werden. Bei dessen Verwendung stellt man fest, dass beim Umschalten zwischen Stücken mit unterschiedlicher Wandlungsrate ein sehr kurzes Rauschen ertönt. Da ich selber DACs entwickle und baue, ist mir diese Problematik bekannt. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Mich persönlich stört dies nicht sonderlich, da ich weiss, dass die Ursache kein Defekt oder Fehler ist. Beruhigend ist in jedem Fall, dass die Intensität dieses Rauschens unabhängig von der Lautstärkestellung zu sein scheint. Somit ist es beim leisen Musikhören und bei häufigem Albumwechsel möglicherweise etwas störend, gefährdet aber die Lautsprecher auch bei hoher Lautstärke nicht.