Praxis und Fazit
Inbetriebnahme und Bluetooth-Koppelung fallen mittels der Philips Headphones-App kinderleicht. Google Fast Pairing ist ebenfall möglich. Mit den passenden Ohrstöpseln ist auch ein bewegter Einsatz kein Problem. Verliert ein Hörer doch mal den Halt, so muss dem Nutzer nicht gleich bange werden: Der T1 ist sehr robust konstruiert und zudem spritzwassergeschützt. Dank dem erstaunlich niedrigen Gewicht würde er sich prinzipiell auch zum Joggen eignen, aber die Furcht vor unbeabsichtigtem Herausfallen sowie eine leichte Trittschallübertragung trüben dann doch das bewegte Hörvergnügen. Der Tragekomfort ist letztlich nur subjektiv zu bewerten; verschiedene Testpersonen empfanden diesen mit passendem Ohrpolster als «in Ordnung» bis «gut». Nur, wer prinzipiell keine In-Ear-Hörer mag, wird sich auch mit dem Fidelio T1 nicht anfreunden können. Für diese Klientel gibt es von Philips Audio jedoch den formidablen Over-Ear-Hörer Fidelio L3, der inzwischen für super-günstige CHF 249 angeboten wird.
Die Qualität der Geräusunterdrückung hängt beim T1 (wie auch bei vergleichbaren In-Ear-Hörern) stark von Einsatz der optimal passenden Ohrstöpsel ab. Diese müssen richtig sitzen. Dann generiert das ANC auch ohne Musikhören eine deutliche Lärmentlastung vor allem bei unteren und mittleren Frequenzen. Bei gleichzeitiger Musikwiedergabe schaltet der T1 (in ANC-Einstellung «hoch») eine Loudness-Funktion zu, die tieffrequenten Umgebungslärm zusätzlich überdeckt.
Fast nur Positives gibt es über die Klangqualität zu berichten: Der Fidelio T1 setzt alle Musikarten geschmackvoll und lebendig in Szene. Eindrücklich ist insbesondere das Niveau der Tieftonwiedergabe: druckvoll, tiefreichend und doch nicht zu «fett». Die tonal wichtigen Mitten werden nicht vom Bass überdeckt; auch hier agiert er T1 verfärbungsfrei und offen. Ebenfalls erfreulich: Die Tonqualität nimmt bei eingeschaltetem ANC kaum ab. Lediglich der damit verbundene Loudness-Effekt kann bassstarke Aufnahme dann doch etwas «aufdicken». Im Übrigen sollte man sich nicht davor scheuen, auf den in der App integrierten Equalizer zurückzugreifen. Insbesondere die Einstellung «kraftvoll» vermag zu gefallen, indem die Höhen klarer und besser durchhörbar erklingen.
Interessant war der Hörvergleich mit dem PI7 von Bowers & Wilkins (Test nachzulesen hier). Dieser klang in den Höhen noch etwas freier und insgesamt etwas weiträumiger. So konnte der PI7 besonders bei klassischer Musik punkten. Der Fidelio T1 klang etwas direkter, dafür nicht ganz so räumlich transparent. Er punktete jedoch mit schön definierten Mitten und sattem Bass besonders auch bei Pop-Musik. Für den high-fidelen Musikgenuss zu Hause sind beide gut geeignet. Wer hauptsächlich zu Hause und weniger oft unterwegs hört, sollte vielleicht dennoch einen ohrumschliessenden True Wireless-Hörer wie den Fidelio L3 ins Auge fassen. Dessen Klangqualität ist noch hörbar besser – keine Wunder, können sich bei ihm doch leistungsstärkere 40-mm-Treibereinheiten in relativ grossen Hörmuscheln optimal entfalten. Für mobile Nutzer, die einen hochwertigen In-Ear-Hörer für jeden Einsatzzweck suchen, ist der Fidelio T1 eine valable Wahl im Permium-Segment.
Fazit
Der Philips Fidelio T1 punktet mit langer Einsatzdauer, einfacher Bedienung und hoher Klangqualität. Dank Bluetooth 5.2 arbeitet er auch mit der allerneusten Handy-Generation nahtlos zusammen. Punkto Verarbeitung, Design und Haptik gehört der T1 eindeutig ins Premium-Segment. Umso erfreulicher, dass der Preis für den klingenden Winzling vergleichsweise moderat ausfällt.