Variantenreich
Obwohl heute praktisch keine analogen Geräte mehr verwendet werden, bietet Denon noch einen 3.5-mm-Aux-Anschluss. Für digitale Geräte stehen zwei HDMI-Schnittstellen, ein Toslink-Eingang, eine Netzwerkbuchse sowie ein USB-Port für Musik-Sticks zur Verfügung. Bei den beiden HDMI-Schnittstellen ist je eine als Ausgang mit HDMI eARC und eine als Eingang ausgeführt. Via Netzwerk oder USB-Schnittstelle können auch Highresolution-Files abgespielt werden, inklusive 192kHz/24-Bit FLAC, und DSD 2.8/5.6 MHz. Wie viel Sinn es macht, solch hochauflösende Musik über eine Soundbar abzuspielen, wäre wohl ein eigener Beitrag wert.
Über HEOS stehen Internetradio, Zugriff auf freigegebene Musik im heimischen Netz und verschiedenste Streaming-Dienste aus dem Internet zur Verfügung. Apple User dürfen sich über die Airplay2-Kompatibilität freuen. Über eARC anliegende Dolby-Atmos- und DTS-X-Signale werden umgerechnet und auf die zwei vorhandenen Kanäle verteilt.
Zur Steuerung wird die HEOS-App, die für iOS, Android und Kindle Fire verfügbar ist, verwendet. Sie ist übersichtlich aufgebaut und gibt keinen Anlass zur Kritik. Alternativ kann auch die mitgelieferte Infrarot-Fernbedienung benutzt werden oder, was noch komfortabler ist, die Fernbedienung vom Fernseher. Zu diesem Zweck können Tasten der Originalfernbedienung bei der Soundbar eingelernt werden, was bei uns im Falle eines Samsung-TVs gut funktioniert hat.
Noch einfacher geht es über das CEC-Protokoll via HDMI-Schnittstelle, was bei aktuellen Fernsehgeräten die beste Lösung darstellt. Dann übernehmen automatisch die Lautstärke-Tasten der TV-Remote das Kommando über die Sound Bar 550. Dies muss im TV bei den Toneinstellungen entsprechend angegeben werden. Danach schalten die eingebauten Lautsprecher auf stumm. Wahlweise kann auch Alexa bemüht werden, die neue Soundbar zu steuern. Ausprobiert habe ich das allerdings nicht, mir behagt das Sprechen mit Geräten nicht besonders.
Sounds good!
Als erstes kamen einige Musiktracks an die Reihe. Die Denon-Soundbar klingt ausgewogen und angenehm mit einem ordentlichen Bassfundament. Natürlich nutzt auch Denon die Vorzüge eines DSP. Einer davon ist eine pegel- und frequenzabhängige Lautstärkeregelung. Das bedeutet einerseits, dass tiefe Töne dem Gehörverlauf entsprechend bei leisen Tönen angehoben werden und somit ein volles Spektrum auch bei niedrigen Pegeln vorhanden ist. Andererseits kann mittels dynamischer Filter der maximale Ausgangspegel erhöht werden, in dem mit steigendem Pegel die untere Grenzfrequenz laufend erhöht wird. Ansonsten kämen die vier 55 mm «grossen» Tiefmitteltöner zu schnell an ihre Grenzen. Clever gemacht.
Wichtig ist für eine Soundbar, dass sie eine erhebliche Verbesserung für die filmische Soundkulisse bietet. Klar kann man für knapp siebenhundert Schweizer Franken nicht einen Sound erwarten wie im Kino, doch die neue Denon-Soundbar hat einiges zu bieten. Sie bleibt bis zu Recht hohen Pegeln sauber und bietet eine realistische Abbildung. Einzig im Bassbereich ist das Limit etwas früher erreicht. Doch wie oben beschrieben, funktioniert die dynamische Regelung sehr gut, so dass auch im Grenzbereich die Tieftöner nicht überfordert werden.
Wer mehr Bassdruck möchte, greift zum DSW-1H. Die Tonalität war auch im TV-Betrieb sehr ausgeglichen, und Stimmen waren gut verständlich. Via HEOS-App oder der mitgelieferten IR-Fernbedienung kann zudem noch ein Dolby- oder DTS-Surround-Algorithmus zugeschaltet werden, was das Klangbild deutlich mehr zu den Seiten hin erweitert und so einem tiefer ins Geschehen miteinbezieht.
Die 550er-Soundbar ist aber auch mit Rear-Lautsprechern erweiterbar. Hier bieten sich die drei Home-Modelle, der 150, 250 und 350 an, welche drahtlos integriert werden können. Dann sind auch echte Effekte von hinten möglich. Bezüglich Dolby Atmos bzw. DTS-X-3D-Sound kann auch die Denon-Soundbar keine wahrnehmbare Dimension in die Höhe erzeugen, aber immerhin kann sie diese Signale verarbeiten.