TESTBERICHT
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Hörtest und Fazit

Bevor es ernst galt, liess ich den DAC während zehn Tagen ununterbrochen am Netz. Alvin Chee empfahl, den DAC grundsätzlich immer am Netz hängenzulassen. Der maximale Stromverbrauch von 20 Watt klingt im ersten Moment nach nicht allzu viel, aber kann dann auf die Dauer schon ins Geld gehen.

Als klanglichen Orientierungspunkt verwendete ich wiedermal den hier bereits letzten Dezember getesteten Auralic Altair G1 Streamer DAC. Qobuz war die Musik-Quelle. So konnte ich immer wieder zwischen Auralic und Denafrips hin- und herschalten, um die klanglichen Unterschiede herauszuarbeiten.

Ich begann mit etwas ätherischem Elektro des Wiener Elektro-Duos HVOB. Was soll ich sagen, der Klang des Denafrips Ares II ist eine Erfahrung der speziellen Art. Was fehlt, ist das absolut spektakuläre, das «tsch tsch seht mal her, wie gut ich auflösen kann» und das «bumm bumm, Bass kann ich auch». Die Musik perlt einfach dahin, unaufgeregt, entspannt, sämig und irgendwie analog – und sie klingt definitiv anders als die Delta-Sigma-DACs.

Dieses eher dunkle, ruhige Klangbild ist natürlich Geschmackssache und vielleicht fehlt manchem Hörer genau dieses prickelnde, glitzernde Aufblitzen eines hochwertigen Delta/Sigma-DACs. In gewissen Videos wird der Denafrips deswegen auch als «ok» bewertet und keineswegs als Überflieger eingestuft – und damit schon fast abgestraft. Der Auralic Altair als Vertreter der Delta/Sigma-Fraktion war also der perfekte Sparring-Partner für unseren Testkandidaten. Er zeigte die Unterschiede der beiden Konzepte auf.

Und weil er so schön aufgebaut ist, hier sein Ladder-DAC-Aufbau in Nahaufnahme. Links der massive Ringkern-Trafo.Und weil er so schön aufgebaut ist, hier sein Ladder-DAC-Aufbau in Nahaufnahme. Links der massive Ringkern-Trafo.

Ich wechselte die Musikrichtung und John-Lee Hooker «Live at Montreux 1990» gab sich die Ehre. Diese Live-Aufnahme ist, wie so viele Montreux-Aufnahmen, vorzüglich aufgenommen und Hooker ist in Bestform. «Boogie Chillen» ist ganze 16 Min 15 Sek lang! Die Aufnahme hatte fast hypnotische Qualitäten und als Blues-Fan wünschte man sich, dass Hooker nie aufhören würde. Das eher hell aufgenommene Album bringt die Stärken des Denafrips vorzüglich zur Geltung – ich drehte, bis die Lautstärke auf das Level «Jetzt ärgere ich aber ganz sicher meine Nachbarn», ohne dass es mich zu nerven begann (höchstens eben die Nachbarn).

Das Umschalten von NOS auf OS war interessant. Die klanglichen Unterschiede bleiben aber überschaubar. Tendenziell hellt der Oversampling-Modus den Klang in Richtung Delta-Sigma auf. Bei den Filter-Umstellungen «Sharp/Slow» konnte ich trotz mehrmaligem Umstellen keinen wirklichen Unterschied feststellen.

Fazit

Der Denafrips Ares II ist in unserem DAC-Kaufberatungs-Feld sicherlich der Aussenseiter. Keine Lautstärkeregelung und auch sonst eine magere Ausstattung, aber mit seinem speziellen, analogen und entspannten Klangbild und dem günstigen Preis macht er seine Defizite mehr als wett! Der Denafrips Ares II ist der «analoge Vinyl-Player» in Kompaktform. Für viele Anlagen ist sein Klangbild sicherlich eine wertvolle Bereicherung. Ob er es für Ihre Anlage auch ist, müssen Sie selbst herausfinden. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in jedem Fall ohne Zweifel grandios und mit den möglichen Tuning-Massnahmen bietet er noch «Room for Improvement».

Übersicht zu diesem Artikel
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STECKBRIEF
Modell:
Ares II
Profil:
Hochwertiger R/2R-DAC, voll symmetrisch, ohne Lautstärkeregelung
Pro:
R2R-Ladder-DAC Technologie
Symmetrischer Ausgang, zusätzlich zum Cinch-Ausgang
Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
NOS oder OS Modus umschaltbar
«Langsamer oder schneller»-Filter wählbar
Contra:
Keine Lautstärkeregelung
Bedienung ist ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig
kein Händler in der Schweiz (deutscher Vertrieb oder Direktbestellung beim Hersteller
kein Bluetooth
LED-Anzeigen sind sehr diskret
Preis:
1,100.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2020
Vertrieb:
Masse:
215 x 230 x 45 mm
Gewicht:
3,5 kg
Farbe:
Schwarz
Analog Output:
XLR und RCA
Digital Input:
2 x S/PDIF Koaxial, 2 x TOSLINK Optisch, 1 x USB
Digitale Wortbreite:
24 Bit
Samplingfrequenz:
192 kHz
Wandlerchip:
Ladder DAC Topologie