Luxuriöse Ausstattung
Mit insgesamt sieben 8K-kompatiblen HDMI-Eingängen nach dem Standard HDCP2.3 ist der Cinema 40 für das kommende 8K-Videozeitalter bestens gerüstet. Seine Video Engine beherrscht auch das 8K-Upscaling von 4K-Inhalten sowie (auf 3 Eingängen) das 8K-Passthrough. Die zwei 8K-kompatiblen HDMI-Ausgänge können parallel, typischerweise für Beamer und TV, genutzt werden. Letzterer nutzt – falls gewünscht – den Cinema 40 via eARC zur Wiedergabe des Fernsehtons über die gleiche HDMI-Strippe. In diesem Falle schalten sich TV und Verstärker synchron ein und aus, die Lautstärke kann auch via TV-Fernbedienung reguliert werden.
Marantz hat ein Herz für analoge Musikliebhaber: Nicht weniger als sechs Line-Eingänge sowie Phono-MM lassen hier keine Wünsche offen. Tatsächlich kann man den Cinema 40 – falls gewünscht – parallel zum Einsatz als AV-Verstärker – auch als puristischen Zweikanal-Stereoverstärker einsetzen. Hierzu schliesst man ein separates Paar Frontlautsprecher an den «Height 2»-Lautsprecherausgängen an und wählt via «AVR Remote App» zwischen «Front A» und «Front B».
Via Druck auf die «Pure»-Taste auf der Fernbedienung werden sämtliche digitalen Tonbearbeitungen umgangen. Der Cinema 40 leitet in diesem Modus analoge Musiksignale ohne Umwege zum hochwertigen analogen Volumenregler und sodann zu den Endstufen. Eingangswahl, Lautstärkeregelung und Endstufen-Zuweisung funktionieren (genauso wie beim AVC-X4800H) über hochwertige IC-basierte Schaltkreise. Nicht benötigte Vorverstärker-Ausgänge und Endstufen werden abgeschaltet. Dies steigert nicht nur die Wiedergabetreue, sondern hilft auch Strom zu sparen.
Übermässiger Stromverbrauch war bei (vor allem älteren) AV-Receivern ein leidiges Thema. Die neuen integrierten Endstufenzweige des Cinema 40 sind in Class-AB konzipiert und benötigen ein gewisses Mass an Ruhestrom mit entsprechender Verlustleistung. Damit Letztere nicht allzu hoch ausfällt, läuft der Marantz standardmässig im «Auto Eco»-Modus und reduziert sie dabei (im Leerlauf) von 110 auf 65 Watt. Erst wenn man den Volumensteller auf über 50 Prozent hochdreht, schaltet ein Relais auf Vollleistungsbetrieb um. Eine sinnvolle Lösung: Wir konnten beim Leisehören keinen Klangunterschied zwischen «Auto Eco»- und Normalbetrieb feststellen.
Punkto Verstärkerleistung orientiert sich der Cinema 40 am technisch verwandten AVC-X4800H. So gibt Marantz die Stereo-RMS-Leistung an 8 Ohm ebenfalls mit 2 x 125 Watt an. Die maximale Sinusleistung an vier Ohm beträgt satte 200 Watt pro Kanal. Tatsächlich kommt das gleiche üppig dimensionierte Netzteil mit 4,9 kg schwerem Schnittkerntrafo und einer Siebkapazität von 2 x 15'000 µF zum Einsatz. Ebenso dabei sind die gleichen Endstufenmodule wie im Denon. Auch im Marantz dürfen Letztere – technisch vorteilhaft – als neun getrennte Monoblöcke am massiven Alukühlkörper andocken. Diese aufwändige Bauweise zahlt sich in thermischer und klanglicher Hinsicht aus. Ebenfalls zur Anwendung kommt die Marantz-eigene Schaltungstopoloige mit spezieller Stromgegenkopplung, die schon im Stereo-Verstärker Model 40n für extra-feinen Klang sorgte.
Eine enge Verwandtschaft zwischen Denon und Marantz zeigt sich auch bei der Hauptplatine. Die 32-Bit-Rechenpower des leistungsfähigen Dual-Core-Chips von Analog Devices (Typ: Sharc ADSP-21593) verarbeitet alle möglichen Tonformate (inklusive den relativ neuen MPEG-H oder auch 360 Reality Audio) und erweitert optional Stereo- oder 5.1-Tonspuren auf das gewünschte Mehrkanal-Format (bis zu 11 Kanäle inklusive 4 x «Heigth»).
Zudem steuert die digitale Signalverarbeitung bis zu vier Subwoofer, die individuell kalibriert werden können und so die bestmögliche Tieftonwiedergabe in grossen Abhörräumen realisieren. Das erweiterte Bass-Management unterstützt den direktionalen Subwoofer-Modus, bei dem einzelne Subwoofer noch besser mit den benachbarten Mehrkanal-Lautsprechern harmonieren.
Zwar weist der Cinema 40 unübersehbare technische Ähnlichkeiten mit dem AVC-X4800H auf. Dennoch finden sich auch entscheidende Unterschiede. So kommt im Marantz die proprietäre, über Jahre optimierte HDAM-Technologie zur Anwendung, bei der aufwändig abgeschirmte, diskrete Schaltkreise anstelle von Standard-ICs eingesetzt werden. Sie ist in SMD-Bauweise mit sehr kurzen Signalwegen aufgebaut und hat den Vorteil, dass sie Operationsverstärker – bei gleicher Funktionalität – in Bezug auf die Qualität der Signalverarbeitung und Rauscharmut deutlich übertrifft. Die Schaltung kommt in Form einer eigenen Platine nach der analogen Lautstärkeregelung als Puffer vor dem Endstufenblock zum Einsatz und optimiert auch den Signalweg zu den Vorstufenausgängen. HDAM ist für den besonders feinzeichnenden und detailgetreuen Klang mit verantwortlich, wie ihn Marantz in vielen Tests schon unter Beweis gestellt hat. Also durchaus kein «Gimmick», sondern ein handfester technologischer Vorteil. Und generell bemühen sich die «Soundmaster» bei Marantz, ihre Geräte nach der eigenen Klangphilosophie abzustimmen. Tatsächlich unterscheidet sich der Cinema 40 klanglich – bei allen unübersehbaren technischen Gemeinsamkeiten – doch nicht unerheblich vom Denon AVC-X4800H, wie unser Hörtest eindeutig aufzeigte.