Test des Hifiman Megamini: Der Sparsame
Der 43 x 100 x 9 Millimeter grosse und 69 Gramm schwere Megamini digitale Audioplayer steht im krassen Kontrast zu seiner Herstellerfirma Hifiman. Diese kann mit seinen wohl etablierten Kopfhörern, Verstärkern und Audioplayern durchaus als massives Schwergewicht im (trans-)portablen Audiomarkt angesehen werden.
Hifiman war 2010, also knapp zehn Jahre nach dem Erscheinen des iPods, die erste Firma, die mit dem HM-801 einen portablen Audioplayer entwickelt hatte, der auch audiophilen Ansprüchen gerecht werden sollte. Eine Vorreiterrolle, die seine Würdigung verdient.
Interessanterweise mutet der Hifiman Megamini durch seine Masse heute wieder sehr wie ein iPod an, was natürlich Leute mit wenig Platz oder bei einem anspruchsvollen Workout freuen dürfte. Es gibt kaum ein Taschenfach, das nicht in der Lage ist, das schlanke Gerät aufzunehmen.
Die Bauqualität scheint grundsolide, wenn auch einfach. Das Gerät besteht äusserlich aus einer Metallplatte und stabil wirkenden Plastikknöpfen; so weit, so gut. Während des Tests entstanden jedoch auf geisterhafte Weise auf der Rückseite schnell Kratzspuren. Dies sollte aber nichts über die prognostizierte Langlebigkeit des Gerätes aussagen.
Als ich mich mit der verbauten Hardware des Geräts befasste, musste ich ein wenig an den Zauberer von Oz denken, denn Hifiman verschweigt sowohl die Angaben über den verbauten Digital-Analog-Wandler (DAC) als auch die genauen Angaben zur verbauten Batterie. Der DAC sei Hifimans kleines Geheimnis, was immer es auch sei, es klinge toll. Wer mag sich wohl hinter dem Vorhang dieser Aussagen verbergen?
Die Batterie halte bis zu 15 Stunden, wobei keine Angabe zu den Milliampere pro Stunde (mAh) gemacht werden. In der Praxis variierte die Akkulaufzeit enorm, je nachdem wie hoch die Bitrate war und welche Art von Musikdatei abgespielt wurde. Der grösste Energiefresser bei mir war jedoch der Umstand, dass die Musik weiterspielt, wenn die Kopfhörer ausgezogen wurden nach der Musiksession.
Der Megamini unterstützt viele der gängigen Hi-Res-Formate und Bitraten. Dabei gibt es einige Ausnahmen.
Die Bedienung des Hifiman ist einfach und simpel. Man navigiert sich schnell und intuitiv mit den drei Knöpfen durch die Menüs. Ebenfalls simpel sind die Abspielfunktionen. Es gibt eine Zufallsfunktion und eine Wiederholfunktion. Auf einen Equalizer müssen wir leider verzichten.
Klanglich war der Megamini eine Überraschung. Ehrlich gesagt war ich in den ersten paar Sekunden sogar erschrocken, wie gut dieses kleine Gerät klingt. Der Megamini ist klanglich kraftvoll, hell und für seinen relativ geringen Preis schon sehr gut in seiner Detailtreue. Einzig bei der Klangbühne konnte ich sofort erkennen, dass es sich dabei um das Einsteigermodell meiner Auswahl handelte. Ein klanglicher Wermutstropfen ebenfalls ist der fehlende symmetrische Ausgang, der jedoch keinesfalls ein Muss ist.
Der Hifiman Megamini ist sehr zu empfehlen für Leute, die guten Klang zum Einsteigerpreis haben wollen oder einen schlanken und unkomplizierten Begleiter für unterwegs oder beim Sport suchen. Wer jedoch mehr audiophile Tiefe sucht und ebenfalls bereit ist, tiefer in sein Portemonnaie zu greifen, der wird anderswo in diesem Test fündig.