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Grossen Opern nachempfunden

Die Namen der ersten Boxen wurden grossen Opern nachempfunden. Hier die Arabella (die perspektivische Verzerrung der Box stammt von einer etwas extremen Position des Fotoapparates).Die Namen der ersten Boxen wurden grossen Opern nachempfunden. Hier die Arabella (die perspektivische Verzerrung der Box stammt von einer etwas extremen Position des Fotoapparates).

Welches waren Ihre ersten Lautsprecher und was waren deren Eigenschaften?
Greiner: Arlecchino, Capriccio, Arabella und Elektra.
Scheuch: Technisch gesehen waren diese Lautsprecher allesamt Bassreflex-Konstruktionen, bestückt mit Doppelschwingspulen-Treibern und natürlich unserem Hochton-Bändchen-System.

Wo und wie haben Sie diese Produkte im Zweimann-Betrieb hergestellt?
Scheuch: Wir haben unsere Lautsprecher im Kellergeschoss von Leos damaligem Haus montiert. Morgens bin ich mit meinem Kombi ins Lager gefahren, habe Gehäuse und Einzelteile eingeladen, um dann in Horgen mit Leo zusammen die Lautsprecher aufzubauen. Abends habe ich die fertig montierten Lautsprecher dann wieder ins Lager gebracht.

Wie haben Sie diese Boxen an den Mann / die Frau gebracht? Wer hat den Aussendienst gemacht und welche Händler haben Ihre Produkte verkauft? Wie hoch waren damals die verkauften Stückzahlen und wie hoch die Preise?
Greiner: Wir waren ja beide schon in der HiFi-Szene aktiv und kannten bereits einige Händler und Vertriebe. Der Preisbereich lag am Anfang bei 2000–8000 Franken pro Paar.

Scheuch: Zu Beginn gingen Leo und ich zusammen in den Aussendienst. Die Händler sollten uns ja kennenlernen. Mit der Zeit war ich dann alleine auf Achse und habe in den darauffolgenden 15 Jahren den Grundstein für unser Vertriebsnetz aufgebaut.

Wann haben Sie Ihre Aufgaben geteilt: Leo Greiner die Finanzen und Kurt Scheuch die Technik?
Greiner: Das hat sich mit der Zeit automatisch so ergeben. Jeder macht eben das, was er besonders gut kann.

Heute dürfen wir doch offen auch mal über einen Tiefpunkt aus dem Jahre 1991 reden. Die ersten Lautsprecher der LDR-Serie wurden von einem externen Techniker mitentwickelt und hatten, wie ich damals selber feststellen konnte, ihre gravierenden Mängel. Wo lagen diese Probleme und wie habt Ihr diese damals gelöst?
Scheuch: Ach, da gab es viel zu tun. Mangelnde Belastbarkeit, fehlender Wirkungsgrad, zu wenig Impedanz usw. Aber schlussendlich haben wir es geschafft, die ersten Versionen umzubauen, so dass veritable und hervorragend klingende Lautsprecher daraus wurden. Es war allerdings nicht wenig Arbeit und wir waren auf die Loyalität unserer Händler angewiesen.