Durch Erfahrung lernen

Der Markt in Fernost verlangte nach grossen Boxen mit Holzgehäusen. So brachte Piega 2014 die Classic-Serie auf den Markt, deren Produktion jedoch relativ rasch wieder eingestellt wurde. Tatsache war, dass die zur gleichen Zeit von Piega produzierten Alu-Lautsprecher zwar etwas teurer, dafür deutlich kompakter und in Bezug auf ihr Volumen klar besser waren. Was sind heute Ihre Gedanken über diese Eskapade?
Greiner: Bekanntlich lernt man durch Erfahrung. Dies hat uns gezeigt, dass wir eigentlich nur das bauen sollten, was wir selber auch favorisieren. Natürlich gelangen immer von den weltweiten Vertrieben Wünsche an uns, was sie alles im Sortiment haben möchten. In wenigen Fällen mag dies ja auch passen, aber meist ist es besser, wenn wir unserer Linie treu bleiben.
Zwischen Bändchen und Kalotte

Im Jahre 2015 kamen die ersten Piega-Lautsprecher mit dem AMT-Hochtöner auf den Markt. Das sehr preisgünstige Chassis, das ursprünglich von Dr. Oskar Heil konstruiert und nun in China produziert wird, wird bekanntlich von gewissen deutschen High-End-Herstellern in teuren Boxen verbaut. Weshalb nimmt dieses Chassis bei Piega lediglich eine etwas untergeordnete Position zwischen Bändchen und Kalotten bei preisgünstigen Boxen ein?
Scheuch: Unser AMT-Hochtöner hat einige wesentliche Bändchen-typische Eigenschaften und glänzt durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. In Summe also geradezu ideal für unsere Einsteigermodelle. Natürlich bleibt der Respektabstand zum LDR aber erhalten. Während die grossen Modelle der Classic-Serie wie schon erwähnt auslaufen, verkaufen sich die Classic 3.0 bis 7.0 als Einsteiger-Lautsprecher für Freunde des klassischen Holzlautsprechers sehr gut.
Optimierung des rückwärtigen Schalls

Der im Jahre 2016 lancierten MLS 2 wurde eine rückseitig angebrachte akustische Linse spendiert. Was bewirkt diese Lamellen-Konstruktion?
Scheuch: Die Akustiklinse transformiert den rückwärtig abgestrahlten Schall von einer kohärenten Wellenfront zu einem diffusen Schallfeld. Dies erlaubt es, den Lautsprecher (was für ein Dipol untypisch ist) wandbezogen aufzustellen.
Coax der 2. Generation plus TIM

Das in Japan gegründete Unternehmen Denon schaut auf eine 110-jährige Geschichte zurück. Während dieser Zeit blieben die Entwickler von High-End- und HiFi-Komponenten stets am Puls der Zeit. Neben diversen Jubiläumsprodukten, die Denon im Jahr 2020 mit dem Logo «110 Anniversary» herausbringt, wurde dieses Jahr auch das System Denon Home vorgestellt. Dazu gehören drei HEOS-kompatible Stand-alone-Lautsprecher: der kleinste Denon Home 150, der mittlere Denon Home 250 und der grosse Denon Home 350.
Die drei in schlichtem Design gehaltenen Lautsprecher mit Stoffbespannung und modernster Bedienung haben Gemeinsamkeiten und Unterschiede: Installation, Bedienung und Verbindungsmöglichkeiten der drei Modelle sind fast identisch, während sich der Anwendungszweck, die Lautsprechertechnologie und somit er Klang in wesentlichen Punkten unterscheiden.
Der kleine Mono-Lautsprecher Denon Home 150 macht zwar neben seinen grossen Brüdern einen etwas schwachen Eindruck, klingt aber auf sich allein gestellt erstaunlich gut. Im direkten Vergleich zum älteren Modell Denon HEOS 1, der etwa in der gleichen Kategorie spielt, hört man dem Home 150 die paar Jahre Weiterentwicklung an. Der Neue klingt deutlich fülliger, besser abgestimmt.
Der Home 150 ist mit einem 25-mm-Hochtöner und einem 89-mm-Tieftöner ausgestattet, die von zwei Class-D-Verstärkern betrieben werden. Die Lautsprecher sind nach vorne ausgerichtet, ein Raumklang eröffnet sich damit also nicht. Etwas störend sind die Vibrationen, die beim laut aufdrehen von Bass-lastiger Musik manchmal entstehen.