Digital gesteuerte Aktivlautsprecher, kabellos betrieben für Hi-Res, sind im Markt angekommen. Ursprünglich waren sie für einfachen Musikgenuss bestimmt und auf eine jüngere Zielgruppe zugeschnitten, aber mittlerweile hat sich der Wind gedreht. Immer mehr Hersteller im klassischen HiFi-Bereich dringen mit digital-aktiven Lösungen in den ernsthaften und sogar audiophilen Musikgenuss vor.
Streaming, digitale Sound-Prozessoren, audiophile Schaltverstärker (Class D), leistungseffiziente Stromversorgungen und digitale Wireless-Übertragungsstandards für hochauflösende Musikdaten ermöglichen den «Lautsprecher, der alles macht». Dass es auch kompromisslos klingen kann, haben Hersteller wie Goldmund, Grimm oder Kii schon unter Beweis gestellt. Und die Reise geht weiter.
Für die klassischen Lautsprecherhersteller ist diese Entwicklung eine echte Herausforderung: Software-Kompetenz und vieles mehr kann nicht einfach zugekauft werden. Man muss es aufbauen, was eine längerfristige Herausforderung ist. Goldmund hat schon vor einigen Jahren, wenn auch im absoluten Hochpreissegment, konsequent alle Lautsprechergiganten aktiviert und digitalisiert.
Die meisten Lautsprecherhersteller machen dies noch mit angezogener Handbremse, um die Kannibalisierung bewährter Produkte zu vermeiden und die konservativen Kunden nicht vor den Kopf zu stossen. Deshalb suchen sie den Einstieg in das digitale HiFi mit Aktivlautsprechern im mittleren Preissegment – also dort, wo das Käuferpotenzial grösser ist.
Das ist im grossen Ganzen sehr gut, denn HiFi und Klangkultur sollen wieder eine breite Anhängerschaft finden. Das wiederum gelingt nur mit Systemen, die unmittelbar nach dem Auspacken und Aufstellen zuverlässig funktionieren, gut klingen und einfach zu bedienen sind – also für Kunden, die «perfekt» Musik hören wollen, ohne Fachkenntnisse und hobbymässige Auseinandersetzung mit der Materie. Man will kein Lehrgeld zahlen müssen.
Dali hat mit der Callisto-Serie einen bemerkenswerten Weg eingeschlagen. Das Unternehmen hat die Tugenden des traditionellen Lautsprecherbaus beibehalten und die digitale Moderne mit Bedacht implementiert. Der Paradigmenwechsel hat (noch) nicht stattgefunden, aber den Verantwortlichen ist es ernst: Das Callisto-Projekt ist «Chefsache». Das Wagnis hält sich noch in Grenzen, und das Resultat ... na ja, lesen Sie weiter.