Im Jahre 1969 erfand Josef Manger den sternförmigen Biegewellenschallwandler mit dem Ziel, einen Lautsprecher zu entwickeln, der Musik ohne Einschwinggeräusche und breitbandig wiedergeben kann.
Seitdem 1925 die Herren Rice und Kellogg erstmals den dynamischen Lautsprecher vorgestellt haben, hören die allermeisten Menschen mit dieser Technik aufgezeichnete Musik. Als Masse-Feder-System kann dieser Lautsprecher Impulse nicht ohne Einschwingvorgänge wiedergeben, die aber in der Natur bzw. bei Musikinstrumenten nicht vorkommen.
Unser Gehör erkennt diese als störende Artefakte, welche dem Musiksignal eine leicht künstliche Note geben und das Gehör ermüden. Da das Signal bei den meisten heutigen dynamischen Lautsprechern auf mehrere Frequenzbereiche aufgeteilt wird, folgen sich die Einschwinggeräusche der verschiedenen Lautsprecherchassis im Millisekunden-Bereich, was einen Impuls zusätzlich zeitlich dehnt und damit verschleiert. Wir haben uns jedoch an diese Artefakte gewöhnt und empfinden sie als normal.
Wer den Manger-Schallwandler erstmals hört, der kann schon mal irritiert sein: Verglichen mit den Fehlern, die übliche Mehrwege-Lautsprecher produzieren, klingt die Musik plötzlich wie gereinigt, ungewohnt und unspektakulär. Wer den Klang von natürlichen Instrumenten im Ohr hat, der erkennt aber sofort die verblüffende Echtheit der Wiedergabe.
Feinste Verästelungen und Hall-Anteile der Aufnahme werden ungemein realistisch wiedergegeben, Phantomschallquellen stehen wie angenagelt an ihrer Position im Raum. Was aber auch auffällt: Wo in der Aufnahme keine Räumlichkeit vorhanden ist, bildet der Manger-Wandler auch keine ab. Phaseneffekte, die eine Räumlichkeit suggerieren, aber durch fehlerhafte Funktion der Lautsprecher entstehen, bleiben aus. Gut gemachte räumliche und feinsinnige Aufnahmen können aber in ihrer ganzen Pracht genossen werden.
Funktionsweise des Manger-Schallwandlers
Die Membran des Manger-Schallwandlers wird wie beim dynamischen Lautsprecher durch eine Schwingspule angeregt, jedoch entsteht keine kolbenförmige Bewegung. Vielmehr entstehen Biegewellen auf der Membran, die vom Zentrum zum Rand wandern, ähnlich einem Stein, der in einen Teich geworfen wird und Wellen produziert.
Dabei laufen die kurzen Schallwellen – also die hohen Frequenzen - nur über den Zentrumsbereich, wogegen die langen Wellen sukzessive über die gesamte Membran bis in den sternförmigen Dämpfer wandern. Dies verbessert das Abstrahlverhalten der relativ grossen Membran.
Die Resonanzfrequenz des Manger-Wandlers liegt bei 80 Hz, wodurch er abgesehen vom Bass sämtliche Frequenzen abdecken kann. Aus Gründen der Belastbarkeit wird die Trennung zum Bass bei etwa 300 Hz vorgenommen. Dadurch wird der gesamte fürs Gehör besonders empfindliche Mittel-Hochtonbereich von einer einzigen Membran übertragen. Das Ideal einer Punktschallquelle wird perfekt umgesetzt.
Der Manger-Schallwandler wird durch einen 20-cm-Tieftöner ergänzt, der auf ein geschlossenes Gehäuse arbeitet. Geschlossene Gehäuse erlauben, verglichen mit den heute meist üblichen Bassreflex-Gehäusen, eine bessere Impulswiedergabe, da die Phasendrehungen geringer sind. Damit sind sie als Ergänzung zum Manger-Wandler optimal. Die geringere Effizienz ist verschmerzbar. In normalen Wohnräumen kann damit laut und mit tiefreichendem, sauberen Bass Musik gehört werden.
Josef Manger tüftelte jahrelang, bis ihn das Resultat überzeugte, und er baute für die Herstellung mehrere Maschinen. Es sind zahlreiche Arbeitsvorgänge in Handarbeit notwendig, die mit äusserster Präzision ausgeführt werden müssen, damit die Wiedergabeeigenschaften dem definierten Ideal entsprechen. Dies hat seinen Preis und limitiert die Stückzahlen. Trotzdem sind bis heute gut 15'000 Manger-Wandler im fränkischen Mellrichstadt hergestellt worden. Seit bald 25 Jahren leitet die Tochter Daniela Manger das Unternehmen mit grossem Sachverstand und Engagement. Sie hat die Modelle beständig weiterentwickelt. Ihr Vater verstarb im letzten Jahr.
Manger-Modellpalette:
Manger bietet zwei Modelle mit identischem Volumen an: ein Standmodell und ein Kompaktmodell (auf einem Ständer). Beide werden sowohl mit passiver als auch mit aktiver Technik angeboten. Der Vorteil der aktiven Lösung ist die getrennte und verlustfreie Verstärkung von Manger-Wandler und Tieftöner, da die Aufteilung der Frequenzen vor der Verstärkung vorgenommen wird.
Weiter werden ein Wand- und Wandeinbaumodell für Stereo- und Surround-Anwendungen angeboten, die nur den Manger-Wandler enthalten und im Bass mit einem Subwoofer ergänzt werden. Ein oder mehrere entsprechend dimensionierte Subwoofer können auch die Vollbereichs-Modelle im Tiefton entlasten und gegen unten erweitern, wenn die Räume grösser und die Ansprüche an die Tieftonwiedergabe sehr hoch sind.
Die zeitlos schlichte und elegante Optik aller Modelle erlaubt eine Integration in unterschiedlichste Interieurs. Die Gehäuse sind in allen RAL-Farbtönen erhältlich (seidenmatt oder hochglänzend lackiert) sowie auch in verschiedenen Furnieren.
Sternenzauber bei Klangwerk am 1. und 2. Dezember:
Klangwerk in Zürich blickt auf eine bald 20-jährige Zusammenarbeit mit Manger zurück und ist zudem für das Design der meisten aktuellen Modelle verantwortlich.
Daniela Manger und Markus Thomann laden am 1. und 2. Dezember zum vorweihnächtlichen Musikhören ein, um die Standmodelle p1 (passiv) und s1 (aktiv) an dem brandneuen DAC501 von Weiss High-End kennenzulernen. Auch das Wandmodell w1 ist vorführbereit. Wer keine Zeit hat, darf sich selbstverständlich auch später für einen unverbindlichen Hörtermin anmelden.
Freitag, 1. Dezember, 14–19 Uhr
Samstag, 2. Dezember, 14–18 Uhr
Adresse: Klangwerk GmbH, Wieslergasse 6, 8049 Zürich
Anmeldung: info@klangwerk.ch