MUSIKREZENSION
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Publikationsdatum
4. März 2001
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Zuerst lächelte man: Als das Zürcher Tonhalle-Orchester unter seinem neuem Chef, dem Amerikaner David Zinman, mit dem Budget-Label Arte Nova anbändelte. Dann staunte man: Der Beethoven-Zyklus mit den neun Sinfonien machte weltweit Furore.

Es zeigte sich: billig im Preis heisst nicht unbedingt billig in der Qualität – im Gegenteil! Der Erfolg spornte Zinman und sein Team zu neuen Plattentaten an. Jetzt ist Richard Strauss mit seinen um die Jahrhundertwende entstandenen, effektvollen Sinfonischen Dichtungen an der Reihe. Dass der Einstieg mit zwei frühen, verhältnismässig selten zu hörenden Stücken erfolgt, zeugt vom Mut der Zürcher Tonhalle-Crew.

Damit wird der Appetit auf Kommendes, das heisst die bekannteren Stücke geweckt. Immerhin, schon beim jungen Strauss lassen sich die klangsatten, zugriffigen Qualitäten des Orchesters voll ausspielen. Also etwa beim poetisch-grellen Südtraum "Aus Italien", wo der Komponist ausführlich in Reiseerinnerungen schwelgt und zum Schluss gar lärmig "Funiculi, funicula" zitiert. Oder in "Macbeth" frei nach Shakespeares blutiger Tragödie, wo grimmige und düstere Töne dominieren und von Maestro Zinman dramatische Entschlusskraft erfordern.
STECKBRIEF
Albumtitel:
Richard Strauss: Aus Italien / Macbeth
Komponist:
Richard Strauss: Aus Italien / Macbeth
Label:
Arte Nova
Jahr:
2000
Bestellnummer:
74321 77067
Medium:
CD
Musikwertung:
8
Klangwertung:
8
Bezugsquellen