MUSIKREZENSION
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Publikationsdatum
1. November 2013
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Es gibt zwei Arten, wie man an eine Rezension gehen kann: Man informiert sich vor dem Anhören der Aufnahme über Komponist, Künstler, Aufnahme-Format, Aufnahme-Ort und und und - und hat dann bereits die Hälfte der „Arbeit“ erledigt. Oder, man hört einfach mal in eine Aufnahme rein und macht sich dann so seine Gedanken.

Im vorliegenden Fall kam die zweite Art zur Anwendung. So gab es echte Überraschungen.

Werke von Beethoven und Enescu

Der Download bei highresaudio.com liefert mir kammermusikalische Werke mit Violinsonaten von Beethoven und Enescu. David Abel Violine und Julie Steinberg Klavier interpretieren die Sonata G-Dur für Violine und Klavier von Beethoven und die Sonata No. 3 von G. Enescu Op. 25.

Als eher magere Info wird lediglich ein JPG-Bild mit Namen der Werke und Künstler mitgeliefert. Doch erinnert mich das Label „Wilson Audiophile“ an einen Besuch, den ich der Lautsprechermanufaktur Wilson vor langen Jahren in Provo, Utah abgestattet und wo ich gesehen hatte, wie hier Lautsprecher der absoluten Spitzenklasse produziert wurden. Bei der Gelegenheit erfuhr ich von David Wilson, dass er ein eigenes Label besitze und audiophile Aufnahmen mache.

Entsprechend war ich gespannt. Also wird nun meine Abhöranlage, bestehend aus MacBook Pro mit Audirvana Plus Player, KingRex UD 384 Wandler samt Akku-Speisung, den legendären und absolut hervorragend klingenden Forte Audio-Verstärker an einem Paar Piega Coax 10.2 gestartet und warm gelaufen.

Und was sehe ich da auf dem Display des Audirvana Plus-Players: Diese Aufnahmen wurden mit 24 Bit Auflösung und sagenhaften, aber unkonventionellen 176,4 kHz Samplingfrequenz gemastered!

Die absolute Klang-Referenz?

Nun also endlich – so glaube ich wenigstens im Moment -, steht mir die ultimative, hochaufgelöste, hervorragend klingende und absolute Klangreferenz zur Verfügung!

Zur Violine habe ich eine ganz besondere Beziehung. Erstens hab ich mal 10 Jahre mit mässigem Erfolg versucht, sie einigermassen schön zu spielen. Dann habe ich sie in unzähligen Livekonzerten gehört, bis sich dieser Klang unauslöschlich in mein Klanggedächtnis eingebrannt hat.

Deshalb ist für mich die Violine ein wichtiges Pflichtstück zur Beurteilung des Mittel-, Hoch- und Obertonbereichs von High-End-Komponenten geworden.

Doch sehr gute Aufnahmen von Streichern sind leider eine Rarität. Entweder klingen sie zu hart, grell ja sogar oft kratzbürstig, oder sie wirken glanzlos, es fehlt an Obertönen und Feinzeichnung. Was ich erwarte, ist ein feinstgezeichneter Klang in allen Tonlagen und die natürliche Wärme dieses Instrumentes, ohne jeglichen unnatürlich harten Einschlag.

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