Zum Anfang
Von MP3 spricht momentan alle Welt und manche behaupten gar, der MP3-Klang sei von einer CD nicht zu unterscheiden. Ein Grund für audiophile Ohren, dieser Sache auf den Grund zu gehen.Datenreduziertes HiFi
Die Welt der Musikkonserven scheint sich in zwei extreme Bereiche aufzusplittern: Auf der einen Seite wird versucht, mit einem gigantischen Aufwand an Daten und neuen Discs wie DVD und SACD, den Klang zur absoluten Perfektion zu bringen und auf der anderen hat man als Ziel, mit möglichst geringen Datenmengen einen Klang, der laut Werbung "kaum von einer normalen Audio-CD zu unterscheiden ist", über neue Medien wie etwa das Internet zu übertragen. Ob der im Verhältnis 1:12 datenreduzierte MP3-Klang tatsächlich CD-Qualität zeigt, darf echt bezweifelt werden. Erfahrungen mit dem MP3-Urplayer, dem RIO PMP300 sowie dem Grundig MP3 Player MPAXX zeigten die Wahrheit.Reduzierte Daten - reduzierter Klang
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Der MP3-Urspieler, bei welchem sich schon bald kein Teilchen mehr drehte.
Der Computer als Zentrale
Die MP3-Player spielen zwar alleine wie etwa ein Walkman, brauchen aber zur Fütterung mit neuem Klangmaterial den Computer. Zum Lieferumfang gehören neben dem Player eine CD mit der Installationssoftware, sowie ein Minikopfhörer und ein Adapter zum Anschliessen an das parallele- oder serielle Port des Computers.Musiksoftware für den MP3-Player erhält man auf zwei verschiedene Arten. Die Installationssoftware enthält ein Programm, welches normale CDs in MP3-Dateien umwandelt. Dies ist je nach Schnelligkeit des PCs eine langwierige Sache und kann auch mit einem sehr schnellen Prozessor ohne weiteres doppelt so lange dauern wie die eigentliche Spielzeit des Stückes. Weiter ist es möglich, MP3-Dateien vom Internet herunterzuladen. Weitere Infos über das MP3-Tonsystem und die Möglichkeit, einen "Software-MP3-Player" und zahlreiche Musiktitel gratis via Internet auf den Computer zu laden, erhält man über die Adresse www.MP3.com.
Noch ein Traum: Die Softwaresammlung
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Kleine Karte, grosser Preis: Die SmartMedia-Flash-Memory Speicherkarte
ist.
Der grosse Moment
Unbekannte und via Internet heruntergeladene Software ist natürlich nicht geeignet,die eigentliche Klangqualität dieses Mediums zu ergründen. Also wurde die sehr heikle CD "The High End Test Record - Impression" in die MP3-Ebene gebracht und die originale CD mit der MP3-Version verglichen.Gleich bei Track 1 (männliche Stimme) waren leichte Zisch- und Faucheffekte zu hören, die auf dem Original natürlich fehlten. Die harten Anschläge eines Konzertflügels kamen deutlich hörbar aufgeweicht, aber dennoch erstaunlich sauber. Bei Streichern fiel auf, dass MP3 die Klangfarben der Instrumente deutlich reduzierte. Die Wiedergabe wirkte jedoch keineswegs unsauber, aber deutlich steriler.
Feinheiten des Klanges wurden glattwegs wegpoliert. Beim sogenannten Boxenkiller, einem Drum-Solo welches mit feinen Beckenimpulsen beginnt, geriet das MP3-Format dann völlig aus dem Takt und verzitterte die feinen Impulse teilweise fast bis zur Unkenntlichkeit. Bei unkritischem Klangmaterial allerdings funktioniert MP3 erstaunlich gut. Es werden keine Höhen oder gar Bässe beschnitten, der Klang ist verblüffend klar und rauschfrei. Der Verlust an Klanginformation ist bei einem 0815-Stück sicher weniger gut zu hören als bei einem anspruchsvollen Drumsolo.