Nicht so das hochraffinierte Sound-System, mit welchem das Einsiedler Welttheater 2007 beschallt wurde. Thema des Stückes ist das rücksichtslose Endspiel mit der Welt, das seit Jahrzehnten durch Kriegs-, Flüchtlings- und Umweltkatastrophen immer mehr zur Realität geworden ist.
Die Beschallung dieses gigantischen Theaterspektakels mit einer riesigen Bühne und über 350 Mitwirkenden darf man als absolut gelungen ja sogar als richtungsweisend bezeichnen.
Hans Jürg Baum von avguide.ch besuchte einen dieser Anlässe und glaubte in einem Freilicht-Theater mit absolut perfekter Akustik zu sitzen. Aber nicht nur die Klangqualität war eine Klasse für sich. Nahezu perfekt war auch die Ortbarkeit der Akteure. So war es doch tatsächlich möglich, mit geschlossenen Augen die Positionen der Akteure auf der Bühne rein akustisch zu orten.
Möglich wurde dies durch den Einsatz von rund 3 Tonnen Material, darunter 63 drahtlosen Mikrofonen, 65 Lautsprechern, 31 Verstärkern mit über 50 Kilowatt Leistung und dem hochintelligenten Gehirn des gesamten Systems, dem computergesteuerten Londoner Timax-Ortungssystem.
Bei diesem System können die räumlichen Abläufe auf der Bühne simuliert und programmiert werden. Mit dem Cursor kann man einzelne Akteure und ganz Gruppen auf dem Bildschirm herumwandern lassen und der Computer zeichnet das alles schön brav auf. Anschliessend errechnet er die genauen Pegel und Zeitverzögerzungswerte der Schallsignale, mit denen die Zuschauer über die entsprechenden Lautsprecher beschallt werden, und so eine virtuelle Darstellung der Abläufe auf der Bühne erhalten.
Das menschliche Gehör lässt sich relativ leicht übertölpeln. Man denke dabei an die stereofone Wiedergabe mit zwei Lautsprechern. Hier hören wir doch tatsächlich auch Klänge aus der Mitte zwischen den beiden Lautsprechern, und es entstehen virtuelle Klangquellen. Und genau so funktioniert auch das Timax-Ortungssystem.
Rund 40 drahtlose Headset-Mikrofone vom Typ HSP 4 von Sennheiser warten in der Mikrofonkammer auf den kommenden Einsatz.
Zur perfekten Realisierung dieser Anlage darf man dem Projektleiter Rolf Jauch, dem technischen Leiter Peter Rissi, dem Bleuel Montage Team und der Audiopool-Crew gratulieren. Sie haben eine Anlage realisiert, die mit vertretbarem Aufwand die von den Veranstaltern geforderten und hochgesteckten Ziele nicht nur erreicht, sondern sogar deutlich übertroffen hat.Weitere Details erfahren Sie im Podcast mit Hasso Böhme, Leiter und Inhaber der Firma Bleuel Electronic und Importeur der Sennheiser und Klein+Hummel-Produkte.