Dynamik und Pegel
Nach diesen feinen, eher zarten Klängen geht's zu rockigen Sounds. Und hier zeigt sich der riesige Unterschieds zu grossen Line Source Systemen, die auf elektrostatische Art und Weise funktionieren. Die grosse Anzahl an dynamischen und Bändchen-Chassis liefert hier eine mitreissende Dynamik-Orgie. Wohlgemerkt: Dynamik– nicht Pegel-Orgie.
Pegelstark ist die MLS zwar auch, aber was am meisten beeindruckt, ist die Spritzigkeit, die Vitalität, die Impulsfestigkeit und die Schnellheit, mit der gerade perkussive Instrumente wiedergegeben werden.
Bei David Sanbornes Tequila (Verve, SACD) mit den abgrundtiefen Kontra-C-Passagen ist kein Pegelabfall nach unten zu hören. Mit vollem Druck kommt der Tiefstbass, und das erst noch lupenrein. Wie hier das Bass-System ganz unten noch eine ganze Oktave dransetzt, ist gerade für einen aktiven Bass-Spieler ein Erlebnis.
Aber es ist nicht nur der Bass, der überzeugt. Über den gesamten Frequenzbereich hat die MLS die Band voll im Griff und liefert Klänge, die einem vom Hocker reissen, zumal auch Sanbornes Tenor-Sax nicht grell und eng - wie auf so vielen Systemen - nervt, sondern locker und dennoch ultravital vor sich hinröhrt.
Die Frage ganz am Schluss
Es vergeht noch einige Zeit, bis diese erste Hörsession zu Ende geht. Zum Schluss stellt sich mir die Frage: Habe ich in meiner ganzen Karriere als Audio-Journalist jemals etwas besseres gehört? Doch lassen wir die Zeit und nicht auch zuletzt die Piega-Leute noch etwas an der Optik des MLS arbeiten und warten, bis die MLS im September 2013 ganz offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
Piega-Leute geben Auskunft
Anlässlich des Besuches von avguide.ch bei der Firma Piega in Horgen wurden Fragen beantwortet und Statements abgegeben.