MAGAZIN
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Analoges Kontrastprogramm

Von der Grimm 1 bis zum Raum von Jürg Schopper waren es nur wenige Schritte. Der Kontrast hätte aber kaum grösser sein können. Jürg Schopper ist, wenn es um Vinyl-Raritäten geht, eine Koryphäe mit internationaler Ausstrahlung. Mindestens so berühmt sind seine restaurierten Thorens TD 124 Plattenspieler, die ich persönlich jedem chromglänzenden Massendreher der Zentnerklasse vorziehe. In Partnerschaft mit den Röhrenamps von Swissonor aus dem Genfer Troinex und den B.A.C.H Lautsprechern mit Vollbereichschassis fand man sich in einer komplett anderen “Audiowelt” wieder.

Die analoge Kette war sicher nicht frei von Verfärbungen (Lautsprecher), aber wenn Jürg Schopper in seinen Vinyl-Trouvaillen gräbt und eine Testpressung von ZZ-Top auflegt, ist reiner Musikgenuss hoch zehn garantiert. Das klang alles nicht gerade akademisch korrekt, die Kette spielte dafür mit grosser Emotionalität auf und machte richtig Spass. Da zu entscheiden, was man sich eigentlich in die heimische Wohnstube stellen möchte, analogen Sound oder digitale Präzision, ist gar nicht so einfach …

Analog total bei Jürg Schopper. Ausgewählte Vinyl-Raritäten über Vintage Thorens TD 124 mit neuem, externem Netzteil, welches die Netzspannung stufenlos auf die gewünschte Voltzahl reguliert, B.A.C.H. 12 und B.A.C.H. 8e und Röhrenelektronik von Swissonor.Analog total bei Jürg Schopper. Ausgewählte Vinyl-Raritäten über Vintage Thorens TD 124 mit neuem, externem Netzteil, welches die Netzspannung stufenlos auf die gewünschte Voltzahl reguliert, B.A.C.H. 12 und B.A.C.H. 8e und Röhrenelektronik von Swissonor.

Dass man mit konsequente Modellpflege weit kommen kann, beweist Avantgarde, Stammgast im Klangschloss mit ihren Lautsprechern und Verstärkern. Freddy Gassman optimiert und verbessert die Komponenten seit Jahren. Das Resultat ist eine extrem saubere und geschmeidige Klangentfaltung.

Thierry Mayer entwarf mit Optimize ein abgestimmtes audiophiles Klangoptimierungssystem für höchste Ansprüche. Am Klangschloss präsentierte er eine Kombination aus Focal Aria 926 und Atoll-Verstärker für 7000 CHF. Die französische Kombi spielt sehr dynamsich, wenn auch mit einem etwas gar hellen Klangtimbre. Für mich war die Vorführung aber auch zu laut.

Neben den fantastisch klingenden Audio-Exklusiv Elektrostaten zeigte Andreas Müssig vom Hifi Studio Wil auch seine in eigener Regie entwickelten und sympathisch preiswerten AM-Lautsprecher. Sie verwenden einen Airmotion-Hochtöner und können kundenspezifisch auf den Hörgeschmack ausgelegt werden. Die AM-Lautsprecher klangen ordentlich und sehr dynamisch. Die Kombination des kleinen Designlautsprechers für 4000 CHF mit einem preiswerten externen Subwoofer gefiel mir persönlich aber nicht. Der Subbass wirkte aufgesetzt, was mich darin bestätigte, dass irgendwo im Raum platzierte Subwoofer einfach nicht funktionieren und jeweils einen Fremdkörper im Klang bilden.

Wenn schon ein Subwoofer, dann wie bei Backes&Müller gezeigt, als zweite Einheit direkt neben dem Hauptlautsprecher aufgestellt. So stimmen wenigsten die akustischen Zentren. Backes & Müller produziert Aktivlautsprecher seit Dekaden. Entsprechend ausgreift und durchdacht sind die von Andreas Kühn mit allen ihren technischen Finessen vorgestellten Lautsprecher. Die Dynamikreserven schienen unerschöpflich.

Zum Schluss muss ich sagen, dass die Tour durch das Klangschloss auch in diesem Jahr wieder unheimlich Spass machte und sehr interessante Einblicke eröffnete. Markus Thomann vom Klangwerk kann man nur gratulieren zu seiner perfekten Organisation des sympathischen Events!