Tour durch die Musikanlagen
Im Gegensatz zur einer High End in München sah sich kein Aussteller gemüssigt, durch imposante Aufbauten auf sich aufmerksam zu machen. Die meisten Vorführungen hatten fast familiären Charakter. So kommt man sowohl mit den Ausstellern als auch anderen Musikbegeisterten über das Gehörte schnell ins Gespräch. Nachfragen war jederzeit möglich,und man erhielt so manche Hintergrundinformation zu den Geräten aus erster Hand.
Erfreulich festzustellen, dass der Mut vorhanden war, auch mal Unkonventionelles und Experimentelles zu zeigen. So demonstrierte Daniel Weiss mit seinen Wandlern und PSI-Aktivlautsprechern eine “Laborversion” eines Algorithmus, der es ermöglicht, eigentlich für Kopfhörer gemachte Kunstkopfaufnahmen auf zwei Lautsprechern zu hören. Auch normale Stereoaufnahmen profitierten von einem extrem erweiterten Sweetspot, obwohl die Lautsprecher in einer Zwillings-Anordnung fast mittig im Raum stehen. Ein verblüffendes Experiment.
Mit dem formschönen, ästhetischen 5.1 Surround-Lautsprecherset von Klangwerk führte Christof Faller seinen Illusonic Audio-Processor IAP 16 vor, der sowohl mit Surround- als auch Stereoaufnahmen eine authentische Konzertsaal-Akusitk suggerieren will. Vereinfacht gesagt, analysiert der Prozessor die in der Aufnahme enthaltene Rauminformation und fächert sie auf maximal 16 Kanäle auf!
Zugegebenermassen war ich sehr skeptisch, musste mich aber überzeugen lassen. Die Aufnahmen klangen über den Prozessor durchgehend räumlich korrekter, mit einer traumhaften Tiefenstaffelung und zudem tonal weicher. Reines Stereo wirkte im direkten Vergleich räumlich gepresst und vordergründig mit einer zu starken Betonung des Zentrums. Für 18'000 CHF für den Prozessor und 29'000 für das Lautsprecherset erhält man ein dramatisch gutes aber auch kostenintensives System, das selbst Stereoaufnahem in Surroundsound überführt.