Trend zu Retro-Design
Dennoch konnte man faszinierende Höreindrücke gewinnen: Die audiophile Musikwiedergabe hat heute ein Niveau erreicht wie kaum je zuvor. Nebst teuren und grossen Lautsprechern wurde dies auch mit exklusiver Elektronik realisiert: Leider war bei Vor- und Endverstärkern, Wandlern und Co. derselbe Trend zu monumentalen Abmessungen und Preisen feststellbar. Nur wer gezielt suchte, fand bezahlbare Trouvaillen, die man auch in beengten Wohnumgebungen platzieren könnte.
Nicht zu übersehen war der seit Jahren anhaltende Trend zu Retro-Design und Retro-Technik. Nebst einer Vielzahl von «Vintage»-Hornlautsprechern und -Röhrenverstärkern gab es auch jede Menge Plattenspieler im (mehr oder weniger) Retro-Look zu sehen. Und selbst topmoderne Verstärker kommen wieder mit grossen VU-Metern, wie man sie in den 70er- und 80-Jahren kannte. Sogar das Spulentonbandgerät, das eigentlich als ausgestorbene Spezies galt, feierte an der High End seine Wiederauferstehung.
Umfangreiches Rahmenprogramm
Wer von der geballten Ladung an Technik, Gerätschaften und Lautsprechern genug hatte, durfte an der High End zum Ausgleich ein umfangreiches Rahmenprogramm in Anspruch nehmen. So etwa im «High End Kolleg», wo interessierte Besucher stressfrei und konzentriert ihr Wissen erweitern konnten. Hochkarätige Referenten berichteten über ausgewählte Themen. Die Resonanz seitens der Besucher war laut Veranstalter sehr positiv. Ausgewählte Vorträge sollen via Youtube und Internetseite verfügbar gemacht werden.
Von vielen Musikliebhabern offenbar geschätzt, fanden auch in diesem Jahr wieder Musikvorführungen der Extraklasse in der Reihe «Musik grenzenlos» statt. Dort war am Samstagnachmittag der Hornist und Echopreisträger Felix Klieser zu Gast. Im Gepäck hatte er sein neues Album mit sämtlichen Hornkonzerten von Wolfgang Amadeus Mozart, natürlich auch auf Vinyl. Er liess es sich nicht nehmen, live zu spielen und die Besucher mit spontanen Interpretationen zu verzaubern.
Ein weiterer interessanter Event war das Dynaudio Unheard Studio: Der dänische Lautsprecherspezialist und die Veranstalter der High End boten Künstlern die Gelegenheit, ihre Musikdarbietung in allerbester Qualität aufzuzeichnen. Beim Dynaudio Unheard Studio handelt es sich um eine hochmoderne Aufnahmeanlage, verbaut in Schiffscontainern und mit Einsatz neuster Technologien, die im Aussengelände zwischen den Hallen stationiert war. Über eine komplett verglaste Seitenfront konnten die Besucher hereinschauen und dank einer hochwertigen Audioübertragung auch alles hören, was sich musikalisch im Inneren abspielte.