Elektrostaten und Magnetostaten
Das mit Abstand gebräuchlichste Wandler-Prinzip für Kopfhörer ist das elektrodynamische. Es erlaubt sehr guten Klang von günstig bis teuer. Doch wenn es um absolute Klangreinheit geht, trifft man meist auf die beiden alternativen Wandler-Prinzipien: Elektrostaten und Magnetostaten. Dabei wird eine hauchdünne und grossflächige Folie in Schwingung versetzt und kann wegen der extrem geringen bewegten Masse und dem vollflächigen Antrieb dem Musiksignal besonders genau folgen.
Beim Elektrostaten schwingt die unter eine hohe Spannung gesetzte Folie zwischen zwei Statoren, an welche das Musiksignal angelegt wird. Zur Erzeugung der Hochspannung wird ein externes Speiseteil mit Übertrager benötigt oder ein speziell konzipierter Verstärker (oft auf Röhrenbasis). Beim Magnetostaten durchfliesst das Musiksignal Leiterbahnen, die auf eine Folie aufgebracht sind. Die Folie befindet sich in einem Magnetfeld, was die Bewegung im Takt der Musik auslöst.
Diese Hörer lassen sich direkt an jeden üblichen Kopfhörerausgang anschliessen und je nach Empfindlichkeit auch an portable Geräte.
In der Schlossküche wickeln ausschliesslich Folienwandler die Zuhörer um den Finger! Dabei treffen die traditionsreichen elektrostatischen Hörer von Stax (80-jähriges Firmenjubiläum) und der FloatQA (geht zurück auf Jürg Jecklins Erfindung von 1971) auf die recht jungen Hersteller von Magnetostaten, Hifiman, Audeze und Abyss.
Dazu gesellt sich ein portabler elektrostatischer Hörer von Shure, der KSE1500. Und im Raum von Weiss wartet ein ganz nobler Gast, der in letzter Minute das elektrostatische Line-up perfektioniert: der HE-1 von Sennheiser, ebenfalls ein Hörer mit einer grossen Geschichte (Orpheus) und zusammen mit dem Röhrenverstärker ein veritables Kunstwerk.