Besuch in Down Under
Nach den Workshops geht es ab in die neu eröffnete Australien-Anlage des Zoos. Ich habe mir die Lumix G9 und das Riesen-Tele-Objektiv Leica DG Vario-Elmar 100–400 mm «gekrallt». «Riesig» heisst hier gerade mal 17 Zentimeter lang und gut ein Kilogramm schwer. Kein Vergleich zu einem ähnlichen Objektiv im Vollformat-System (35 mm Kleinbild), das dort einer 200–800-mm-Optik entsprechen würde, einen halben Meter lang wäre und gut 4,5 kg wiegen würde. Über den Preis dafür schweigen wir höflich. Hier kommen die Vorteile von MicroFourThirds im wahrsten Sinne des Wortes zum Tragen.
Es ist heiss und die Sonne knallt vom Himmel. Also beinahe wie in Australien. Die Tiere geniessen es jedenfalls und tummeln sich draussen. Während die übrigen Besucher versuchen, auf ihren Smartphone-Displays wenigstens noch irgendetwas Tierisches auszumachen, halten wir ganz lässig unsere OLED-Sucher vors Auge und können auch unter hellstem Sonnenschein gezielt die Koalas ablichten.
Diese seien heute ausgesprochen aktiv, meint unsere Zoo-Führerin Francesca und zeigt auf Mikey und Milo, den beiden aus dem Australian Reptile Park importierten pelzigen Schnüggeln. Mit meinem Tele-Objektiv kann ich ihnen richtig nahe auf die Pelle rücken. Dank zweifacher Stabilisierung – in der Kamera und im Objektiv – werden auch am Tele-Anschlag die Bilder erstaunlich gut beruhigt und kommen unverzittert auf die Speicherkarte.
Weiter geht es vorbei an Bennett-Wallabies (kleine Kängurus), Emus, Riesenwaranen, am Lachenden Hans und an der Tannzapfen-Echse in die Lori-Voliere. Dort fliegen einem zwanzig Allfarb-Loris, eine Unterfamilie der Papageien, um den Kopf. Ein Fall für die Serienbild- und 4K-Fotofunktionen der Lumix-Kameras. Nachdem ich noch eine lustige Szene an der Vogeltränke auf Video aufnehmen konnte, geht es zum Mittagessen und ich muss die Lumix G9 mit Tele-Objektiv wieder zurückgeben. Am Nachmittag findet ein ähnlicher Event für Panasonic-Händler statt, und die möchten das Lumix-Spitzentrio natürlich auch in die Hände nehmen.
Ich besuche noch die Masoala-Halle und kann mit meiner eigenen Lumix GH5 und dem Olympus-Objektiv 40–150 mm eindrückliche Bilder einfangen. Mit diesem «Kompatibilitäts-Test» kann auf einen weiteren Vorteil des MicroFourThirds-Systems hingewiesen werden. Man ist nicht auf das Angebot des Kameraherstellers angewiesen, sondern kann MFT-Objektive und Zubehör verschiedener Marken anschliessen.
Alle drei Modelle des Lumix-G-Trios sind in der Schweiz im Handel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung für das Gehäuse der Lumix G9 liegt bei 2099 Franken, für die GH5S bei 3099 und für die GH5 bei 2599 Franken.
avguide.ch meint
Der Fotomarkt befindet sich im Sinkflug, vom Camcorder-Markt reden wir schon gar nicht. Zwar wird heute fotografiert wie noch nie, doch vor allem mit dem Smartphone – und nicht mehr mit der Fotokamera. Da müssen sich die Kamerahersteller einiges einfallen lassen, um die erhofften Verkaufszahlen zu erreichen, oder um wenigstens die Entwicklungskosten neuer Produkte zu amortisieren. Während Spiegelreflex-Kameras klar an Bedeutung verlieren und Kompaktkameras vom Smartphone verdrängt werden, sorgen nur noch die spiegellosen Systemkameras und die dazugehörenden Objektive für einen ausgeglichenen Markt. Hier tummeln sich Firmen wie Sony, Panasonic, Fuji und Olympus.
Die Einführung der ersten Systemkamera von Panasonic hat 2008 zur Verschiebung der Machtverhältnisse im Markt geführt. Zu Beginn von der Fotobranche noch belächelt, ist die Firma 2017 schliesslich im Gesamtmarkt Systemkameras auf Platz 3 vorgerückt und hat Nikon verdrängt.
Die zahlreichen technischen Neuheiten wie Bildstabilisation in Kamera und Objektiv, 4K-Fotofunktion, Post-Fokus, 4K-60p-Video ohne Aufnahmezeit-Beschränkung oder Zeitlupen-Möglichkeiten konnten in den Workshops und beim eigenhändigen Fotografieren mit dem Lumix-Spitzentrio im Zoo Zürich praxisnah erfahren und erlebt werden. Mit solchen Innovationen wird Panasonic im Fotomarkt auch weiterhin zu den Gewinnern gehören.