Das ZDF hat Jack Londons Roman "Der Seewolf" aufwendig neu verfilmt. In der Rolle des brutalen Kapitäns der "Ghost", Wolf Larsen. Er ist mit Schiff und Crew auf der jährlichen Robbenjagd. Ebenfalls auf Rbbenjagd befindet sich sein Bruder Death Larsen (Tim Roth), allerdings mit einem modernen Dampfschiff. Zwischen den beiden Brüdern besteht eine tief sitzende Feindschaft, die auf See ausgetragen wird.
Die Ghost nimmt unterwegs einen Schiffbrüchigen auf, einen vergeistigten Literaturkritiker, der nun nicht in den nächsten Hafen gebracht wird, sondern auf der Robbenjagd wacker mithelfen muss. Zwischen ihm, der an das Gute im Menschenappeliert und dem Kapitän, für den der Überlebenswille aus jedem Menschen einen Egoisten macht, entwickelt sich eine zweite Auseinandersetzung.Die dritte beginnt damit, dass eine Frau - ebenfalls schiffbrüchig - an Bord kommt.
Der Plot ist gut angelegt und ergibt eine interessante, wenn auch nicht in allen Belangen überzeugende Abenteuergeschichte. Sie hat sich allerdings einiges von der Romanvorlage entfernt. Am wenigsten überzeugt Sebastian Koch. Er sollte böse und brutal sein, hat aber selbst wenn er einen am Boden ligenden Matrosen tritt, ein sanftes Lächeln auf dem Gesicht. Das wirkt unglaubwürdig. Tim Roth dagegen flippt gelegentlich aus, allerdings mit einer unmotivierten Brurtalität, die auch wenig glaubwürdig erscheint.
Schön sind die Bilder der See und der darauf kreuzenden"Ghost".