Bereits der Elicit von Rega (in der MK5-Version) wusste im Test auf avguide.ch mächtig zu beeindrucken. Der Elex MK4 steht dem teureren Bruder punkto Ausstattung kaum nach – und dies bei einem deutlich günstigeren Preis. Ein hochwertiger DAC und ein Phono-Eingang sind ebenfalls mit an Bord.
Der Elicit MK5 war der erste Vollverstärker der Briten mit integriertem DA-Wandler. Klar, dass nun auch das nächstkleinere Modell Elex in der neuen MK4-Version mit einem DAC aufwarten würde. Der DAC basiert eng auf der erfolgreichen Rega-DAC-R-Schaltung. Die Digitaleingänge verwenden ein hochwertiges S/PDIF-Eingangsmodul von Qualitätshersteller Wolfson. Sie sind galvanisch/optisch isoliert und vermeiden dadurch die Gefahr von Brummschleifen beim Anschluss eines Streamers, der via Ethernet am Heimnetzwerk hängt.
Überhaupt war es das Ziel der Rega-Ingenieure, sicherzustellen, dass die analogen Schaltungskreise des Elex in keiner Weise durch die Integration digitaler Eingänge beeinträchtigt würden. Der eigentliche DAC-Chip stammt ebenfalls von Wolfson; er wurde in eine von Rega eigens entwickelten diskreten Ausgangsstufe integriert. Der Elex MK4 akzeptiert Digitalsignale mit einer Auflösung bis zu 24 Bit und einer Samplingfrequenz von bis zu 192 kHz. Damit ist er für das vielfältige HiRes-Streaming-Angebot beispielsweise auf Qobuz (Sublime) bestens gerüstet. Verwendet man dafür den koaxialen Digitaleingang, so kann man per optischen Eingang auch noch TV-Ton (PCM) über die Stereo-Anlage wiedergeben.
Wir nutzten den optischen Digitaleingang jedoch zum Anschluss eines Bluetooth-Audioreceivers: Audiosphere empfiehlt als kostengünstige Wireless-Streaming-Lösung zu den hauseigenen Vollverstärkern (mit integriertem DAC) den kostengünstigen BluDento BLT-HD (Preis CHF 119), der dank LDAC- und aptX-HD-Bluetooth-Codices mit kompatiblen Handys/Tablets eine durchaus hörenswerte Klangqualität an den Tag legt. Zumal dann, wenn man die DA-Wandlung wie in unserem Fall dem Rega Elex MK4 überlässt.
Für Analogliebhaber hat Rega seit jeher ein (grosses) Herz. So offeriert auch der Elex MK4 einen wirklich hochwertigen Phono-Eingang für Moving-Magnet-Tonzellen. Mit nominell 1,6 mV Eingangsempfindlichkeit (für Vollausteuerung) eignet sich dieser ebenso für High- und Medium-Output-Moving-Coil-Tonabnehmer. So kam der Elex MK4 problemlos mit einem Benz Glider (1 mV) zurecht. Klanglich ist der Phono-Eingang (wie schon beim Elicit MK5) so gut, dass man sich die Suche nach einem externen Phono-Vorverstärker beim Einsatz guter, mittelpreisiger Abtaster getrost sparen kann.
Ähnliches gilt für den klanglich einwandfreien Kopfhörer-Ausgang, der mit bis zu über 8 Volt Ausgangsspannung (an 300 Ohm Last) genügend Reserven für mittel- bis hochohmige Kopfhörer bereithält. Stöpselt man den Hörer via 6,3-mm-Klinke an der Front ein, so schaltet ein Ausgangsrelais die Lautsprecherausgänge stumm – eine technisch einwandfreie Lösung.