TESTBERICHT
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Publikationsdatum
24. Januar 2020
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Schon die Basis-Version 340i X kann sich ausstattungsseitig sehen lassen: Insgesamt acht Line-Eingänge (darunter ein Paar symmetrische XLR-Anschlüsse sowie eine 3,5-mm-Klinkenbuchse auf der Vorderseite für portable Mediaplayer) lassen keine analogen Engpässe erwarten. Die Basisversion schlägt mit CHF 4680.- zu Buche. Wir hatten die Version mit integriertem Hi-Res-DAC und Phono-MM-/MC-Modul zum Test (Typenbezeichnung: MOON 340i D3P X). Der Aufpreis für diese Version beträgt zwar CHF 1000.-, ist aber dennoch eine lohnende Investition, wie unsere ausgiebigen Hörtests eindeutig an den Tag brachten.

Der MOON 340i X beherbergt eine kraftvolle Endstufe, deren Schaltungskonzept er vom separaten Endverstärker Moon 330A geerbt hat. Simaudio spezifiziert 2 x 100 Watt (RMS) an 8 Ohm bzw. 2 x 400 Watt an 4 Ohm. Hohe Stromlieferfähigkeit verspricht ein üppig dimensioniertes Netzteil mit riesigem Ringkerntrafo und reichlich Siebkapazität. Proprietäre bipolare Ausgangstransistoren arbeiteten bis zu einer Ausgangsleistung von 5 Watt im Class-A-Betrieb, also mit erhöhtem Ruhestrom. Dies hat den Vorteil, dass das Ansprechverhalten und somit der Klang bei geringem Hörpegel verbessert wird. Andererseits wird die Spitzenleistung von bis zu 2 x 200 Watt in Class-AB abgegeben. Stromverbrauch und Wärmeentwicklung halten sich somit in vernünftigen Grenzen. Tatsächlich erwärmt sich das Gehäuse des rundum topverarbeiteten Vollverstärkers nur mässig.

Auch der Platzbedarf ist für ein so komplett ausgestattetes Gerät erfreulich gering. Die im typischen Moon-Design gehaltene Front ist ausnehmend übersichtlich gestaltet. Nebst Eingangswahl und Display-Dimmer findet sich hier auch eine Taste, mit der sich die Lautsprecherausgänge stummschalten lassen. Dies ist die technisch optimale Lösung für den Betrieb eines Kopfhörers, den man an der 6,3-mm-Klinkenbuchse auf der Front einstöpseln kann.

Die Anschlussperipherie des MOON 340i D3P X verfügt über jede Menge an Analog- und Digitaleingängen. Phono MM/MC belegt Analog 3. Über den niederohmigen Vorstufen-Ausgang kann ein zusätzlicher Endverstärker angesteuert werden.Die Anschlussperipherie des MOON 340i D3P X verfügt über jede Menge an Analog- und Digitaleingängen. Phono MM/MC belegt Analog 3. Über den niederohmigen Vorstufen-Ausgang kann ein zusätzlicher Endverstärker angesteuert werden.

Die Rückseite des MOON 340i D3P X verfügt über die gleichen Anschlüsse wie die Basisversion, inklusive eines niederohmigen Vorverstärker-Ausgangs. Hier kann man einen separaten Endverstärker wie den MOON 330 anschliessen und so auch Bi-Amping realisieren. Das optionale DAC-Bord verwendet bestens beleumundete Chips des Typs ESS Sabre ESS9018K2M und offeriert vier HiRes-taugliche Digitaleingänge. Der optische Eingang akzeptiert Signale bis zu 96 kHz, die koaxialen bis zu 192 kHz. Der PC-USB-Eingang verarbeitet PCM bis zu 32 Bit/384 kHz – vorausgesetzt man dockt einen Computer/Laptop mit dem passenden USB-Treiber an. Interessant ist die «Sim-Link»-Schnittstelle: Besitzt man einen Streamer von MOON Audio (beispielsweise den neuen MiND 2 für CHF 1880.-), so kann man die Lautstärke des Vollverstärkers bequem per App via Smartphone/Tablet einstellen.

Im Zusammenspiel mit dem optimal passenden Netzwerkspieler MOON MiND 2 kann man die Lautstärke des 340i X bequem auch via App einstellen.Im Zusammenspiel mit dem optimal passenden Netzwerkspieler MOON MiND 2 kann man die Lautstärke des 340i X bequem auch via App einstellen.

Die Lautstärkeregelung beim 340i X geschieht über ein Potentiometer. Kenner der Materie wissen, dass diese «klassische» Lösung gegenüber einer elektronischen Regelung mittels Widerstandsnetzwerk klanglich überhaupt nicht im Nachteil sein muss. Freilich hätte man sich beim 340i X einen etwas günstiger ausgelegten Regelbereich gewünscht. Das Poti erreicht im Alltagsbetrieb kaum je die 9-Uhr-Stellung. Dennoch erscheinen Durchhörbarkeit und Kanalgleichheit schon bei angehender Zimmerlautstärke einwandfrei. Lediglich im untersten Regelbereich des Potis hat man den Eindruck, dass etwas Feindynamik verloren geht.

Willkommenes Extra beim MOON 340i D3P X ist die integrierte, äusserst hochwertig bestückte Phono-Platine. Man kann sie wahlweise für Phono-MM oder Phono-MC konfigurieren. Dazu muss man jedoch den Gehäusedeckel abnehmen und sechs Jumper auf der Platine versetzen. Dies geht zwar sehr einfach vonstatten. Wer aber keinerlei Erfahrung mit Elektronik hat, sollte dies tunlichst dem Fachhändler überlassen. Einstellen lassen sich Eingangswiderstand (100 Ohm / 47 kOhm), Kapazität (0/100 pF) und Verstärkungsfaktor (40/60 dB).

Bilderbuch-Aufbau des MOON 340i D3P X: Simaudio ist zu Recht stolz auf die hauseigene SMD-Platinenbestückung. Dies erlaubt eine rigorose Qualitätsprüfung und eine lange Garantieleistung.Bilderbuch-Aufbau des MOON 340i D3P X: Simaudio ist zu Recht stolz auf die hauseigene SMD-Platinenbestückung. Dies erlaubt eine rigorose Qualitätsprüfung und eine lange Garantieleistung.
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