Der hier vorgestellte Sendy Audio Peacock trägt seinen Namen zu Recht. Bevor Sie Ihren Translator anwerfen: «Peacock» heisst «Pfau» und ich finde, die Namensgebung ist absolut super getroffen, mehr dazu etwas später.
Sendy Audio wird Ihnen vielleicht nicht gerade ein Begriff sein, aber im Kopfhörermarkt hat sich diese asiatische Marke in relativ kurzer Zeit einen tollen Ruf erarbeitet. Die Firma Sendy Audio ist eine Tochter der Sivga Electronic Technology Co. Ltd., hat ihren Sitz in Singapur und produziert ausschliesslich High-End-Kopfhörer.
Gemäss Sendy Audio werden ihre hochwertigen Kopfhörer in traditioneller Handarbeit produziert. Dabei gehört die Verwendung von hochwertigem Massivholz zu jedem Sendy-Audio-Kopfhörer. Aufgrund des verwendeten Holzes ist die Herstellung zeitlich und prozessmässig aufwändig, die Kopfhörer werden nicht in riesigen Mengen hergestellt. Auch ist jeder einzelne Kopfhörer in gewisser Weise ein Unikat, was zusätzlich reizvoll ist.
Der hier vorgestellte Peacock kostet CHF 1499.- und ist das Topmodell. Den günstigeren Sendy Audio AIVA für CHF 699.- haben wir bereits getestet. Sendy Audio stellt auch noch einen In-Ear Kopfhörer namens «AIYA» her, dessen filigranes Gehäuse in einem unfassbar präzisen und aufwändigen Prozess ebenfalls aus Holz hergestellt wird.
Aussehen und Zubehör
Das Erste, was einem beim Sendy Audio Peacock ins Auge fällt, ist sein extravagantes Äusseres. Er ist aus einem edlen Holz gefertigt, das aus Aluminium gefertigte und mit 24 Karat vergoldete Aussengitter erinnert an die wunderschöne, maurische Alhambra in Córdoba oder an die Verzierungen im Taj Mahal. Wenn man genau hinschaut, zeigt das Muster kleine Pfauenfedern. Jedenfalls fand ihn meine Partnerin wunderschön und ich konnte sie sogar überreden, ihn mal kurz zu tragen.
Tja, Schönheit war schon immer begehrt und auch im anstehenden Jahr 2022 wird Schönheit ein Magnet bleiben. Unser Schönling ist nur aus edelsten Materialien verarbeitet: Neben Edelholz sind die abnehmbare Memoryschaum-Muschel-Polsterung und der Bügel ganz mit Ziegenleder überzogen, was zum Ethno-Look des «Pfaus» beiträgt.
Beim Zubehör fiel mir als Erstes das Transport-Case in schön verarbeitetem Leder auf. Das mitgelieferte, hochwertige 2-Meter-Kabel ist aus acht hochwertigen, filigranen 6N-OCC-Kupferleitern geflochten und passt vom Style zum maurisch/indischen Look des Peacock. Das Kabel ist mit zwei Mini-XLR-4-Pin-Steckern an den beiden Muscheln angeflanscht und kann daher durch ein anderes Fabrikat ersetzt werden.
Fix ist das Kabel geräteseitig mit einem 3,5-mm-Klinkenstecker ausgerüstet, zwei Adapter (6,3 mm Klinke und symmetrischer Stecker) sind mitgeliefert. Einziger kleiner Kritikpunkt ist die Kabellänge von zwei Metern. Ich hätte persönlich lieber ein drei oder sogar vier Meter langes Kabel. Aber durch die Steckbarkeit kann ja ein wunschgemässes Kabel eingesetzt werden.
Technologie
Das Herzstück des getesteten Sendy Audio Peacock sind die beiden 88 mm grossen Magnetostaten beziehungsweise der als «Magneto-Planar» bezeichnete Treiber. Sendy Audio gibt einen Frequenzgang von sagenhaften 20 Hz bis 40'000 Hz an.
Auch betont der Hersteller, dass die aus Komposite-Material bestehenden Hightech-Membranen von je zwei Magnetspulen pro Seite – also von total vier Magnetspulen mit «Quad-Former-Technologie» angetrieben werden. Das erhöht den Wirkungsgrad und minimiert damit die Verzerrungen. Die 88-mm-Treiber selbst sind in einem Gehäuse aus einem CNC-geformten Flugzeugaluminium-Gehäuse eingebaut, die vom Holzgehäuse ummantelt sind.
Material und Tragekomfort des Sendy Audio Peacock
Anmutung und die edle Materialauswahl des Testkandidaten sind absolut vom Feinsten. Der Kopfhörer ist definitiv auch in puncto Material ein Ohren- und Augen-Schmeichler. Die fast 600 Gramm machen sich aber nach einiger Zeit bemerkbar – auch das wärmetechnisch isolierende Memory-Material der Ohrmuscheln motiviert den Hörer, zwischendurch mal eine Pause einzulegen.
Die Kopfhörerbügel sind individuell auf die Kopfgrösse anpassbar, so dass auch ich mit meinem grossen Kopf eine bequeme Einstellung fand. Mein Redaktionskollege Daniel Schmid durfte den Peacock ebenfalls testen, bemängelte aber den Bügel und den mangelnden Anpressdruck. Für ihn war das günstigere Modell Sendy Audio AIVA bequemer. Die mit Memory-Schaum gefertigten, weichen und bequemen Muscheln waren für mich jedenfalls gross genug und sollten die meisten Ohren bequem umschliessen können.