Raidho Acoustics hat sich weltweit einen Namen für Lautsprecher der Extraklasse gemacht: Seit mehr als 12 Jahren baut man in einer eigenen Fabrik, unweit der malerischen Jammerbucht (in der dänischen Nordsee), Schallwandler der absoluten Spitzenklasse. Raidho legt Wert auf «handmade in Denmark». Dies betrifft nicht nur – wie sonst meistens üblich – den Zusammenbau der Lautsprecher. Bei den Dänen werden auch die Lautsprecherchassis im Haus gefertigt – und dies auf absolutem Hightech-Niveau. So kommt auch in der Einstiegsreihe «X Series» fast der gleiche Bändchenhochtöner aus eigener Fertigung zum Einsatz, wie in der weitaus teureren Referenzlinie «TD Series».
Der X2t ist der stark überarbeitete Nachfolger des X2 und soll diesen qualitativ in jeder Hinsicht deutlich übertreffen. Vorgemacht hatte es letztes Jahr der kleinere X1t, der weltweit äusserst positiv als «Super Mini Monitor» rezensiert wurde. Beim X2t wurden die gleichen Verbesserungen wie beim X1t vorgenommen und mit weiteren Zutaten aus dem obersten High-End-Bereich ergänzt. So kommen in der Frequenzweiche hochwertigste Komponenten zum Einsatz, die auch weit teureren Lautsprechern gut zu Gesicht stehen würden. Die klangentscheidenden Bauteile sind in Punkt-zu-Punkt-Verkabelung mit hochwertigen Leitern vom renommierten Hersteller Nordost komplett von Hand verdrahtet. Raidho-typisch wurde auch bei der Innenverkabelung nicht gespart. Verwendet werden Edelstrippen, ebenfalls vom Hersteller Nordost.
Laut Raidho kann der X2t «alles, was der kompakte X1t kann, nur auf höherem Niveau». Zusätzlich besitzt der X2t einen zweiten Tieftöner, womit die zierliche Standbox deutlich mehr Schub im Bass und eine insgesamt «grössere musikalische Skala» aufbauen soll als der für einen Kompaktlautsprecher schon aussergewöhnlich gute X1t.
Die beiden 13,5-cm-Tieftöner der neuen X2t sind mit einer Tantal-Beschichtung versehen. Tantal gehört zu einer Klasse von Metallen, die als Refraktärmetalle bekannt sind und sich durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Verschleiss auszeichnen. Es hat einen Schmelzpunkt von 2996 °C und damit den vierthöchsten aller Metalle. Dadurch soll die Membran viel steifer und härter ausfallen, ohne dass sie an Gewicht zunimmt. Die Aufbrechfrequenzen (wo unkontrollierte Partialschwingungen auftreten) sollen bei unglaublich hohen 15 kHz liegen – und damit weit jenseits des genutzten Frequenzbereichs des Tiefmitteltöners.
Die X2t sind vom Arbeitsprinzip her als 2,5-Wege-Lautsprecher ausgelegt und damit im Bass relativ niederohmig (Impedanz 4 Ohm). Der untere Treiber wird bereits bei 130 Hz abgekoppelt, unterstützt also ausschliesslich im Tief- und Midbass.
Tatsächlich zeigt der X2t eine für einen so zierlichen Lautsprecher schier unglaubliche Tieftondynamik. Verantwortlich dafür zeichnet die mechanische Hightech-Konstruktion der Treiber mit innenbelüfteten, temperaturfesten Schwingspulen. Aber auch ihre Membranaufhängung (Sicke und Spinne) hält offensichtlich sehr viel aus. Entscheidend für die Qualität der Tieftonwiedergabe ist ebenso das Gehäuse.
Die spezielle, nach hinten sich verjüngende Form der X2t, lässt stehende Wellen in der Tiefe gar nicht erst aufkommen. Dank aufwändiger Innenstabilisierungen hat das Gehäuse einen sehr geringen Verlustfaktor. Einen Grossteil der elektrischen Leistung wird somit in Schall umgewandelt. Die gute Empfindlichkeit der X2t von 87 dB 2,83 V/m ist natürlich auch der niedrigen Impedanz geschuldet. Damit stellen die X2t keinen hohen Anspruch an den Endverstärker.
Der Bändchenhochtöner arbeitet ab vergleichsweise tiefen 3,4 kHz und deckt somit mehr als zwei Oktaven des hörbaren Spektrums ab. Das punkto Phasengang schonend agierende 12-dB/Okt.-Filter zeigt, dass dieser Hochtöner hochbelastbar ist. Eigentlich handelt es sich technisch betrachtet und einen Magneplanar-Hochtöner mit einer lediglich 11 Mikron dicken und extrem leichten Folie (20 mg), die komplett mit Leiterbahnen in einem ganz speziellen Layout durchzogen ist und durch sehr starke Neodym-Magnete ganzflächig angetrieben wird. Sie arbeitet auf eine Waveguide-Schallführung, welche den Strahlungswiderstand im unteren Frequenzbereich erhöht, und die Abstrahlcharakteristik anpasst. Laut Raidho soll der komplett inhouse gefertigte Folienstrahler praktisch keine Resonanzen und nur extrem geringe Verzerrungen aufweisen. Die Membran soll bis über 80 kHz partialschwingungsfrei agieren. Damit ist sie jeder Hochtonkalotte prinzipbedingt überlegen.