Bereits das Vorgängermodell T2 war sehr erfolgreich. Und auch der neue Netzwerkspieler T3 vom Streaming-Spezialisten Lumin vereint die wichtigen Zutaten für die Musikwiedergabe der Zukunft (und der Gegenwart) auf überzeugende Weise. Selbst renommierte HiFi- und High-End-Marken tun sich noch schwer mit dem Einstieg ins Streaming-Zeitalter. Oft sind sie bezüglich der Hardware (Streaming-Modul) auf Zulieferer angewiesen, und auch die Steuer-Software (Betriebssystem und App) will erst entwickelt und auf reibungslose Funktionalität gebracht werden.
Der Hongkonger Hersteller Lumin darf hingegen bereits als erfahrener Streaming-Pionier gelten. Bereits 2012 wurde der erste Player auf dem Markt gebracht. Die Streaming-Plattform wurde seither stetig weiterentwickelt: Der T3 verkörpert deren jüngste Ausgabe und beinhaltet unter anderem einen verbesserten Datentransport mit schnellerem File-Processing. Musikhören ab Internet und via Heimnetzwerk erfordert ein ganz anderes Datenhandling als bei der Wiedergabe ab CD. Dessen Auswirkungen auf den Klang sind noch nicht bis ins letzte Detail erforscht, aber unbestritten gibt es klangliche Unterschiede zwischen verschiedenen Streamern.
Beim Lumin T3 handelt es sich um einen Netzwerkspieler mit integriertem DA-Wandler. Diese Gerätekategorie ist voll im Trend und bietet den Vorteil nahtlosen Zusammenspiels zwischen Streamer und DAC. Tatsächlich findet sich im Inneren des T3 eine einzige, hoch integrierte Hauptplatine mit äusserst kurzen Signalwegen ohne jegliche Kabelverbindungen, auf der lediglich das Streamingmodul huckepack montiert ist.
Auf der rechten Seite des Mainboards findet alles statt, was mit dem Datenhandling auf der digitalen Ebene zu tun hat. Dazu gehört auch das Upsampling der empfangenen digitalen Daten: Ein CMOS-Prozessor rechnet sie – je nach Vorliebe – auf 24-Bit/384-kHz (bzw. 352.8 kHz im Falle eines 16-Bit/44.1-kHz-Files) oder auf DSD256 um, bevor sie an die DA-Wandler-Sektion weitergereicht werden. Die Vorteile von Upsampling sind unbestritten, diejenigen von Umrechnen auf ein anderes Format (PCM auf DSD und vice versa) hingegen eher nicht. Der von Lumin eingesetzte DAC kann beides verarbeiten, und im Zweifelsfall sollte man also das gestreamte Originalformat beibehalten. Tatsächlich verarbeitet der T3 sogar Musiktitel im Format DSD512.
Voraussetzung dafür bildet natürlich auch ein leistungsfähiger DAC mit entsprechender Samplingrate. Hier hat Lumin gleich richtig geklotzt: Im T3 kommen zwei Chips vom Typ Sabre ES9028PRO zum Einsatz. Diese gehören nach wie vor zum Besten, was der Weltmarkt hergibt: Jeder Chip beinhaltet eigentlich acht separate DA-Wandler, von denen jeder für sich alleine schon HiRes-Daten mit bis zu 32 Bit/768 kHz verarbeiten könnte.
Entsprechend findet sich der ES9028PRO gerne auch in AV-Komponenten der Topklasse sowie in professioneller Studio-Elektronik. Im T3 werden die Schaltkreise jedoch für höchste Wiedergabetreue im Stereo-Betrieb kombiniert. Pro Kanal arbeitet je ein DAC-Chip im Differentialbetrieb. Diese Arbeitsweise stellt ein extrem niedriges Rauschen und damit eine maximale Dynamik (theoretisch bis zu 135 dB) sicher. Ausserdem konnten die Lumin-Ingenieure so dem T3 eine vollsymmetrische analoge Ausgangsstufe spendieren.
Beim Sabre ES9028PRO handelt es sich um ein modernes, digitales Interface mit 32-Bit-Rechentiefe, aufwändiger Jitter-Unterdrückung und eigenem Taktgenerator. Der Sabre-DAC bietet sogar unterschiedliche Digitalfilter zur Auswahl an. Darauf verzichtet Lumin jedoch. Auch das Oversampling überlässt Lumin einem eigenen Schaltkreis mit CMOS-Prozessor, sodass der DAC-Chip die digitalen Daten schon in höchstmöglicher Datenrate zugespielt bekommt.
Dank integrierter digitaler Signalverarbeitung (DSP) lässt sich mit diesem DAC auch eine verlustfreie Lautstärkeregelung realisieren. Lumin vertraut hierbei auf die patentierten «Leedh»-Algorithmen, die u. a. dank des Einsatzes von Dither selbst bei geringen Ausgangspegeln Dynamikverluste vermeiden sollen. Der T3 kann also problemlos ohne zusätzlichen Vorverstärker direkt an Endstufen oder Aktivlautsprecher angeschlossen werden. Die Lautstärke wird via App und Smartphone/Tablet eingestellt.
Im Unterschied zu vielen kompakteren DAC/Streamern ist das Netzteil beim T3 integriert. Dabei ist es aufwändig abgeschirmt, um die sensible High-End-Elektronik nicht zu beeinflussen. So lassen sich auch komplett unabhängige Stromversorgungen für die analogen und die digitalen Schaltkreise realisieren.