TESTBERICHT
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Publikationsdatum
13. September 2021
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Dual kann ohne Übertreibung als die grosse Marke aus Deutschland bezeichnet werden. Ein erheblicher Anteil der Plattenspieler in Schweizer Wohnzimmern der 1970er-Jahre waren von Dual. Wie viele andere und teils weit weniger bekannte Marken ist Dual seit einigen Jahren, angetrieben vom Vinyl-Boom, mit neuen Modellen präsent.

Dabei stellt sich generell die Frage, wie viel von der ursprünglichen Technologie-Kompetenz noch Eingang in die aktuellen Geräte findet, und ob – wie oft beobachtet – nur Marke und Logo die Zeit überdauerten.

Der neue CS 518 für 700 CHF mit einem 2M-Red-MM-Tonabnehmer von Ortofon macht schon auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Der Tonarm wirkt sehr eigenständig und das Design hat etwas Besonderes. Bei einem Endverkaufspreis um 700 CHF darf man aber zur Kenntnis nehmen, dass nicht alles möglich ist oder war und dass es dem Hersteller bei der Preisvorgabe darauf angekommen sein muss, ein Optimum herauszuholen – stets bedroht von einem Damoklesschwert in Form eines Rotstifts.

Es kann losgehen. Die bevorstehende Montage und Justage sind überschaubar.Es kann losgehen. Die bevorstehende Montage und Justage sind überschaubar.

Der Dual CS 518 ist so weit vormontiert, dass wenige Montageschritte ausreichen. Der Tonabnehmer 2M Red von Ortofon ist im Headshell bereits präzise vormontiert, sodass sich der Anwender keine Gedanken über die Justage machen muss. Aber der Reihe nach:

Zuerst wird der präzise gefertigte Plattenteller aus Aluminium-Druckguss auf das Tellerlager gesenkt. Der Flachriemen ist an der Teller-Unterseite bereits eingespannt. Mithilfe eines roten Stoffbändchens zieht man den Riemen sorgfältig über den Messing-Pulley der Antriebseinheit, dem Motor und seiner vibrationsbeständigen Aufhängung. Dann legt man die währschafte Gummimatte auf den Teller, der damit auch ordentlich bedämpft wird.

Der Plattenteller hat einen Durchmesser, der es erlaubt, die Vinylschallplatte am Rand gut zu greifen und zu drehen. Die Gummimatte hat einen kleineren Durchmesser, womit das «Greifen» nochmals vereinfacht wird, weil die Schallplatte am Rand der Matte etwas höher liegt als der Teller. Wenn keine Platte aufliegt, erzeugt der sichtbare Alu-Tellerrand eine attraktive und professionell wirkende Optik.

Die Komponenten wie Antriebseinheit, Tellerlager und Teller stammen wohlweislich von spezialisierten Zulieferern. Man findet die bewährten Teile auch bei anderen Plattenspielern im Einsatz. Das ist vielleicht einer der deutlichsten Unterschiede zu den Plattenspielern aus früheren Zeiten, als jeder Hersteller das Rad noch einmal neu erfand.

Der Dual CS 518 verfügt über einen geregelten Gleichstrom-Motor für die drei Geschwindigkeiten 33/45/78. Die Drehzahl wird elektronisch gesteuert und mit einem Drehschalter gewählt. Etwas irritierend sind die Bohrungen bei den Markierungen der drei Geschwindigkeiten. Man erwartet, dass eine LED aufleuchtet, aber da geschieht nichts, weil keine LEDs vorhanden sind. Die Bohrungen haben einen anderen Zweck: Darin befindet sich die Vorrichtung zur Justage der Geschwindigkeit.

Das vormontierte Hilfsbändchen erleichtert es ungemein, den Flachriemen über den Messing-Pulley zu ziehen.Das vormontierte Hilfsbändchen erleichtert es ungemein, den Flachriemen über den Messing-Pulley zu ziehen.

Das Headshell wird an den Tonarm gesteckt und mit dem Schraubverschluss fixiert. Die Auflagekraft wird durch Verschiebung des Gegengewichts statisch erzeugt. Ohne Tonarmwaage bringt man den Arm in die Waagrechte (vorher die Schutzabdeckung der Nadel entfernen), stellt dann die Skala auf null und dreht das Gewicht zur empfohlenen Auflagekraft hin. Man erreicht mit dieser Methode eine Genauigkeit von vielleicht +/- 10 %. Mit einer Tonarmwaage, die man sich vielleicht auch einmal ausleihen kann, geht's natürlich ganz präzise.

Da dank Vormontage der Tonzelle am 25,6° gekröpften Headshell der Überhang bereits stimmt, braucht man keine Einstellschablone. Sollte man den Tonabnehmer aber einmal austauschen, würde man eine solche benötigen. Ich nahm befriedigt zur Kenntnis, dass der vertikale Abtastwinkel (VTA) ebenfalls korrekt war. Die Vormontage am Headshell ist sehr ordentlich ausgeführt, was erfahrungsgemäss nicht immer der Fall ist.

Der Tonabnehmer 2M Red MM von Ortofon ist im Headshell bereits vormontiert, sodass Überhang, HTA und VTA nicht mehr justiert werden müssen. Ein Kinderspiel, aber nehmen Sie das nicht wörtlich.Der Tonabnehmer 2M Red MM von Ortofon ist im Headshell bereits vormontiert, sodass Überhang, HTA und VTA nicht mehr justiert werden müssen. Ein Kinderspiel, aber nehmen Sie das nicht wörtlich.
Man benötigt keine Tonarmwaage für die Justierung der Auflagekraft, aber mit einer Waage geht es natürlich sehr präzise.Man benötigt keine Tonarmwaage für die Justierung der Auflagekraft, aber mit einer Waage geht es natürlich sehr präzise.

Der vollkardanische 4-Punkt-gelagerte Tonarm ist eine kleine Augenweide und unterscheidet sich wohltuend von den 0815-Tonarmen zahlreicher Plattenspieler in dieser oder ähnlicher Preisklasse. Er eignet sich für Tonabnehmer mit einer Masse von 5 bis 9 Gramm und hat eine effektive Länge von 221.5 mm oder 8.72 Zoll. Der gerade Arm kann fixiert werden und der hydraulische Tonarmlift arbeitet präzise. Er senkt den Arm exakt senkrecht ab. Die Antiskating-Vorrichtung ist leicht zu bedienen. Man dreht die Rändelmutter einfach an die Skala-Position, die mit der Auflagekraft übereinstimmt.

Der 4-Punkt-gelagerte, vollkardanische Dual-Tonarm ist eine Augenweide. Das Dual-typische Joch ist ein Design-Merkmal.Der 4-Punkt-gelagerte, vollkardanische Dual-Tonarm ist eine Augenweide. Das Dual-typische Joch ist ein Design-Merkmal.
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