TESTBERICHT
ARTIKEL
Publikationsdatum
16. November 2009
Themen
Drucken
Teilen mit Twitter
Schnäppchenjäger werden sich wohl kaum auf die neusten Modelle von Pioneer stürzen. Doch wer sich Hollywood Streifen mit perfektem Bild und THX Ultra 2 Surround Sound zu Gemüte führen möchte, dürfte mit dem edlen Duo genau richtig liegen.

Rückenkiller

Per Camion waren sie angekündigt worden, per Post wurden sie geliefert: Zwei Kartonschachteln, eine kleine leichte und eine grosse, rund 25 kg schwere. Falls Gewicht Qualität verspricht, hat Pioneer schon zum ersten Mal gepunktet, vor allem, wenn man den SC-LX82 mit den vielen Leichtgewichten vergleicht, die sich im Heimkino-Markt tummeln. Und beim Enthüllen des Schwergewichts wurde mir klar, dass die Marke Pioneer nach wie vor für Topqualität steht: Das Hochglanz-Design strahlt Wertigkeit aus, die Verarbeitung ist (wie gewohnt) erstklassig.

SC-LX82 AV-Receiver - Erster Eindruck

Kraftprotz mit Herz: Der SC-LX82 holt die letzten Nuancen aus dem Soundtrack

Als erstes wandte ich mich dem Receiver zu: Die Frontklappe, unter der die zusätzlichen, leicht zu erreichenden Anschlüsse (1x HDMI, 1x iPod/iPhone/USB, Einmessmikrofon, Kopfhörer) sowie Funktionstasten (Bedienung auch ohne Remote Control möglich!) zu finden sind, erntet virtuellen Applaus.

Die Rückseite ist ein Anschluss-Eldorado, das kaum Wünsche offen lassen dürfte (z.B. fünf HDMI Eingänge, zwei HDMI Ausgänge, ja sogar ein Phono Eingang für Besitzer eines Plattenspielers).

Installation

Anschlüsse: Das Angebot des SC-LX82 ist riesig

Zum Glück war für die Testphase der SC-LX82 von allen Seiten frei zugänglich, bei so vielen Möglichkeiten ist ein blindes Abtasten der Buchsen nicht empfehlenswert.

Meine erste (kleine) Enttäuschung erlebte ich, als ich die Lautsprecher anschliessen wollte: Meine Lautsprecherkabel mit den vergoldeten Bananensteckern passten nicht in die Buchsen des Pioneer Amps. Also mussten Kabelenden abisoliert und (wie im Handbuch beschrieben) mit dem Schraubverschluss befestigt werden.

Diese Lautsprecherschrauben sind jedoch meines Erachtens nicht eben benutzerfreundlich: Ich habe keine besonders klobigen Finger und wüsste auch von keiner motorischen Behinderung; dennoch benötigte ich effektiv sechs Anläufe, bis alle Verbindungen Kontakt machten und sämtliche Lautsprecher im Setup erkannt wurden.

Einmessen

Dank dem neuen, erweiterten MCACC war das Optimieren des Raumklanges mit dem beiliegenden Mikrofon (richtig plaziert!) ein Kinderspiel ... nachdem zuerst das korrekte Setup gewählt und alle Lautsprecher erkannt worden waren.

Vor den recht lauten Einmessgeräuschen wird man gewarnt. Vorsichtige schützen ihre Ohren oder verlassen während des automatischen Einmessvorgangs den Raum.

Klang

Natürlich hängt die Klangqualität von den verwendeten Lautsprechern, deren Positionierungen und der Raumakustik ab, doch dank der automatisierten Einmessmethode wird der Gesamtklang optimiert. Erstaunlich, was der Einmesscomputer aus meinem Setup herausholt! Nach eingehenden Hörversuchen verschiedenartigster Musikstile darf ich dem Pioneer SC-LX82 AV-Receiver einen ausgewogenen, vollen Klang attestieren und zwar in sämtlichen Bereichen, sei es als reiner Stereoamp oder als Surroundzentrale.

Natürlich sind die verschiedenen Presets Geschmacksache, aber sie erwiesen sich als äusserst praktisch, um rasch die Sound-Kulisse für einen Film zu optimieren.

Ungereimtheiten

Alle iPod Besitzer werden sich über den Front-iPod-Anschluss und das beiliegende Anschlusskabel freuen. Da der USB Anschluss ja universell funktionieren sollte, schloss ich meinen SanDisk MP3 Player (der übrigens problemlos mit meinem Mac zusammenarbeitet) an, doch wurde er nicht erkannt (Fehlermeldung).

Als ich dann die Erweiterungskarte des MP3 Players mit dem SanDisk MicroMate (einem USB Adapter für SD Cards) einschob, wurden die MP3 Dateien erkannt und abgespielt. Erst als mein USB Dongle mit Musik- und Fotodateien nicht erkannt wurde, schlug ich im Pioneer Handbuch nach und fand im Kleingedruckten diverse Einschränkungen, u.a. dass nur FAT formatierte USB Sticks erkannt würden. Das ist zwar in vielen aktuellen Geräten der Fall, doch hoffte ich auf Pioneer Innovation. Schade.

Fernbedienung

Wenn der Receiver einmal installiert ist, wird er ja meist nur noch fernbedient. Deshalb ist es wichtig, dass die Fernbedienung logisch und übersichtlich ausgelegt ist.

Trotz der vielen Funktionen und entsprechend vielen, mehrfach belegten Tasten findet man sich nach relativ kurzer Zeit mit der beiliegenden Remote Control zurecht, zumindest mehr oder weniger.

Eher mühsam empfand ich, dass die letzte Einstellung nicht gespeichert wird, so dass nach jedem Einschalten der gewünschte Eingang erneut gewählt werden muss.

Schaltzentrale: Trotz der vielen Möglichkeiten bleibt die Fernbedienung übersichtlich. 

BDP-LX52 Blu-Ray Player

Edel in Aussehen und Wiedergabequalität: Die Front des BDP-LX52
Schön sieht er aus, der LX52 im selben Design wie der Receiver. Über ein separat zu beschaffendes HDMI-Kabel (es liegt nur ein AV-Kabel bei, das keine HD Signale übermitteln kann!) ist der Player rasch mit dem Receiver verbunden und es kann losgehen.

Doch Geduld ist gefragt: Es dauert rund 25 Sekunden, bis sich die Klappe öffnen lässt und weitere 40 Sekunden nach dem Einlegen der BD bis die erste Kopierschutzwarnung erscheint. Der LX52 ist nicht eben der schnellste.

Bild und Ton

Dafür brilliert er mit hervorragender Bild- und Tonqualität. Dass BD Videos von der Bildqualität her ein Genuss sind, war ja zu erwarten, doch auch herkömmliche DVDs (kommerzielle und selbst gebrannte) wirken eindeutig besser als von meinem «alten» DVD Spieler (dafür ist der schneller ...). Positiv zu vermerken ist, dass sowohl die Laufwerk- als auch die Lüftergeräusche kaum hörbar sind.

Bedienung

Alles vorhanden: Der USB-Anschluss ist für das Speichern von BD-Live und BonusView Daten ausgelegt
Die Grundfunktionen des LX52 sind einfach zu handhaben. Die Einstellmenüs sind übersichtlich und klar gehalten, die gewünschte Sprache wählbar. Nicht ganz logisch erscheint mir die Tatsache, dass eine DVD voller MP3-Dateien nicht automatisch erkannt wird, sondern die Daten nur via die Home Media Gallery Funktion abgespielt werden können. Aber wenn man's mal weiss ... Immerhin werden sie abgespielt, was bei einem Mitbewerber BD-Player nicht der Fall war.

Fazit

Das Pioneer Duo SC-LX82 AV-Receiver und BDP-LX52 Blu-Ray Player ist ein hervorragendes Gespann. Dank dem Pioneer eigenen PQLS (Precision Quarz Locking System) wird Jitter nun auch im Multikanal Audiosignal reduziert. Die ausgezeichnete Bildqualität des BDP-LX52 und der imposante, kräftig-saubere Klang des SC-LX82 sowie das wertige Erscheinungsbild des Duos lassen über die wenigen, oben erwähnten Einschränkungen hinwegsehen.
STECKBRIEF
Modell:
BDP-LX52
Profil:
Edle AV-Kombination für ausgereiftes Heimkino.
Pro:
Bildqualität;Tonqualität;
Contra:
Geschwindigkeit des BD-Spielers
Preis:
1,099.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2009
Vertrieb:
Masse:
420 x 83 x 287 mm
Gewicht:
3,6 kg
Farbe:
schwarz
Analog Output:
2 x Line
Bildformate:
Blu-ray, DVD-Video, AVCHD (DVD-R, DVD-R DL, DVD-RW), DivX, JPEG
Digital Output:
HDMI, 1 x optisch
Leistungsaufnahme:
32 W
Leistungsaufnahme Standby:
0,3 W
Schnittstelle:
USB, Ethernet
Video Out:
1 x Video, 1 x Komponenten
Modell:
SC-LX82
Preis:
3,999.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2009
Vertrieb:
Masse:
420 x 200 x 460 mm
Gewicht:
18,5 kg
Farbe:
schwarz
Analog Input:
7.1 Mehrkanal, Phono
Analog Output:
7.1 Mehrkanal
Decoder:
Dolby TrueHD, DTS-HD Master Audio, DTS-HD High Resolution
Digital Input:
5 x HDMI, iPod/iPhone Digital via USB, 3 x koaxial Audio, 4 x optisch Audio
Digital Output:
2 x HDMI, 2 x optisch
Impedanz:
6 Ohm
Leistungsaufnahme:
330 W
Leistungsaufnahme Standby:
0,4 W
Maximale Leistung:
7 x 190 Watt
Schnittstelle:
USB, Ethernet
Video Input:
5 x Video, 5 x S-Video, 3 x Komponenten
Video Out:
1 x Video, 1 x Komponenten