TESTBERICHT
Optoma WHD200.Optoma WHD200.

Je mehr Technologie im Haus, desto häufiger treten Probleme auf, oder wir schaffen uns selbst neue mit unseren Wünschen und Vorstellungen.

Das Problem

Meine Arbeitsräume, in denen ich unter anderem auch Videos editiere, liegen ein Geschoss unter den Wohnräumen. Der Grossbildfernseher befindet sich jedoch im Wohnzimmer. Um die Wirkung z.B. einer neuen Titelsequenz zu testen, möchte ich diese auf dem erwähnten TV begutachten können. Und dies ist nur eine von verschiedenen Anwendungen, in denen ich das HDMI-Signal aus dem Studio ins Wohnzimmer transferieren können möchte. Das Verlegen von Kabeln ist nicht nur aufwendig und kostspielig, in meinem Fall wäre es kaum möglich.

Die Lösung

Da ich zu Zeiten von SD-Videoproduktionen eine (mehrheitlich funktionierende) kabellose Videoverbindung zwischen Studio und Wohnzimmer erstellt hatte, sah ich mich nun nach einem HDMI-Teil um … und wurde fündig: Das Optoma-WHD200-HDMI-System erfüllte – zumindest auf dem Papier – meine Anforderungen.

Komplette Ausstattung

Der Lieferumfang des Optoma-WHD200-HDMI-Systems darf man als erfreulich komplett bezeichnen. Neben den in schwarzem Hochglanzkunststoff (Fingerabdrücke vorprogammiert) gehaltenen Transmitter- und Receiverkästchen und deren externen 5V-Netzteilen befinden sich zwei HDMI-Kabel, ein Infrarot-Übertragungskabel sowie eine Fernbedienung inkl. Batterien in der schlichten Kartonschachtel. Zusätzlich liegen noch zwei Schrauben mit Dübel im Beipack, da sich die Kästchen auch an die Wand montieren lassen. Zudem ist noch ein Stativgewinde (Metall) auf der Unterseite sowohl des Senders als auch des Empfängers integriert, um die Montage auf z.B. einen Mikrofonständer zu ermöglichen.

Alles dabei: Der Lieferumfang des WHD200-HDMI-Systems.Alles dabei: Der Lieferumfang des WHD200-HDMI-Systems.

Zur Installationshilfe steht nur ein "Quick Start Guide" (einseitig bedrucktes A4-Format) mit grafischen Hilfen zur Verfügung. Für weitere Informationen muss man die Optoma-Website besuchen.

Möglichkeiten

Die Ausstattung des WHD200 ermöglicht den Anschluss zweier HDMI-Quellen, die mittels der beiliegenden Fernbedienung oder per Taster an den Kästchen angewählt werden können. Zudem schliesst man an den Transmitter auch den "Originalfernseher" an (HDMI out), so dass das Signal kontrolliert und gesendet werden kann.

Die Anschlüsse auf der Rückseite des Transmitters.Die Anschlüsse auf der Rückseite des Transmitters.

Dank dem Infrarot-Repeaterkabel, das ebenfalls am Transmitter angeschlossen wird (IR OUT), sollte man die Quellgeräte mit deren Fernbedienung ebenfalls über die Funkstrecke bedienen können.

Der 5V-Netzadapter des Empfängers ist USB-konform. Man kann den Empfänger also auch über ein USB-Kabel z.B. direkt von einem Beamer speisen. 

Installation

Eigentlich genügen ja die Bildchen des "Quick Start Guide", denn die Installation ist simpel und logisch:

Zuerst wird der Transmitter verkabelt, d.h. eine oder zwei HDMI-Quellen mit den Eingängen verbunden, der Studio-Kontrollmonitor an den HDMI-Ausgang angeschlossen. Als zweite Quelle wähle ich den Sat-Receiver und klebe das letzte der drei Klötzchen des Infrarot-Repeaters auf dessen Front. Zuletzt wird der Transmitter mit dem Netzadapter mit Strom versorgt.

Ein Stockwerk höher ist die Installation noch einfacher, muss ich doch nur mit dem beigepackten HDMI-Kabel den Receiver mit einem HDMI-Eingang des Fernsehers verbinden und ans Netz anschliessen.

Die rückseitigen Anschlussbuchsen des Empfängers: Die USB-Buchse dient der Stromversorgung.Die rückseitigen Anschlussbuchsen des Empfängers: Die USB-Buchse dient der Stromversorgung.

Im Einsatz

Es ist eine Freude, wie alles auf Anhieb funktioniert. Sogar die Bedienung des Sat-Receivers via Fernbedienung klappt … ok, nicht so schnell und zuverlässig wie direkt, aber alle Funktionen werden übertragen.

Bei jedem Neustart dauert es 15 bis 20 Sekunden, bis die Übertragung erfolgt, was in unserer "Ich kann nicht warten"-Zeit etwas gewöhnungsbedürftig ist.

Dank dem HDMI-Standard schaltet der Transmitter selbständig ein und (mit einer grosszügigen Zeitverzögerung) auch aus, wenn eine Quelle aktiviert resp. deaktiviert wird.

Die Fernbedienung ist einfach: Meistens benötigt man nur die Power- und die Source-Taste.Die Fernbedienung ist einfach: Meistens benötigt man nur die Power- und die Source-Taste.

Um alle Möglichkeiten kennenzulernen und auszuschöpfen, holte ich mir die Bedienungsanleitung von der deutschen Website Optoma.de, die (trotz des "-de" im Titel der PDF-Datei) nur auf Englisch erhältlich ist. Die Erläuterungen sind zudem nicht überall klar verständlich abgefasst oder nicht nachvollziehbar.

Das Signal wurde zumindest immer auf den Studiomonitor übertragen, unabhängig vom Status des Empfängers.

Durch Wände?

Da in meinem Fall zwischen Studio und Wohnzimmer keine Betonmauern bestehen, wollte ich für diesen Test noch eine extremere Situation ausprobieren und installierte den Transmitter in der hintersten Ecke des betonierten Kellers. Von hier aus konnte der WHD200 keine Verbindung herstellen.

Doch nachdem ich den Sender um einen Meter umplatziert hatte, fanden sich Sender und Empfänger nach etwa 40 Sekunden und ich hatte während der nächsten 25 Test-Minuten keinen Ausfall oder Unterbruch zu verzeichnen – und die Übertragungsqualität war ohne Fehl und Tadel.

Fazit

Das drahtlose HDMI-Übertragungssystem WHD200 von Optoma ist zwar kein "Schnäppchen", hat jedoch mein Problem gelöst. Es erfüllt alle gewünschten Kriterien, ist einfach zu installieren und arbeitet unter "normalen" Umständen auf Anhieb und zuverlässig.

Problem elegant und effizient gelöst.Problem elegant und effizient gelöst.

WHD200-Spezifikationen

2D Video Streaming: 1080p24, 1080p50, 1080p60 1080i50, 1080i60 720p50, 720p60, 576p, 480p
3D Video Streaming: Framepack: 1080p24, 720p50/60 Side-by-Side (half):1080i50/60, 720p50/60 Over-Under: 1080p24, 720p50/60
Audio Support: Bis zu 6 Mbps AC-3 und DTS
Transmission Range: 20 Meter in geschlossenen Räumen – hängt von den jeweiligen Gegebenheiten ab
System Latency: Weniger als 1 m
Antennen: Omnidirektionale, interne High-Performance-Antennen
Arbeitsfrequenzen: 4.9~5.9 GHz
Netzadapter: 100~240V AC in, 5V DC out
Betriebstemperatur: 0~40 ‘C
Unterstützt HDMI v1.4a 3D an allen Ein- und Ausgängen

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