Stereo in zwei Versionen
Viele Bluetooth-Lautsprecher sind im Grunde genommen nichts anderes als zwei „zusammengebackene“ kleine Stereo-Lautsprecher, die mit Elektronik versehen via Funk oder Kabel angesteuert werden können. Im Vergleich zu separaten Boxen haben sie eine begrenzte Raumdarstellung.
Versuche, mit elektronischen Kniffs die Stereobasis zu vergrössern, waren bisher auf den ersten Höreindruck imposant, auf den zweiten jedoch nervend. Früher oder später entdeckt das Gehör den „Beschiss“ mit dem virtuellen Raumklang, und die anfängliche Begeisterung schlägt in Ekel um.
Doch etliche Hersteller haben gemerkt, dass sich in Sachen Raumklang anspruchsvollere Musikhörer mit mickrigem oder gar hingewürgtem Stereoklang nicht mehr zufrieden geben und sich echten Stereoklang wünschen. So haben sich Firmen wie Ruark und Dali und auch Logitech bemüht, Systeme mit getrennten Boxen anzubieten.
Standard-Ausrüstung
Standard bei praktisch allen hochwertigen Bluetooth-Lautsprechern ist die aptX-Übertragung, welche CD-Qualität verspricht. Auch dieses Versprechen wird in diesem Test genau untersucht.
Standard, und deshalb auch nicht immer erwähnt, sind bei allen Geräten ein analoger Aux-Eingang und ein USB-Anschluss, der aber nur zum Aufladen von Smartphones dient.
Die NFC (Near Field Communication), mit denen eine simple Koppelung von Smartphones/Tablets und Lautsprecher gelingen soll, funktioniert nur mit NFC-fähigen Smartphones. Und dazu gehören die Geräte von Apple, mit denen dieser Test durchgeführt wurde, leider nicht. Also wird dieser Aspekt hier nicht berücksichtigt.
Noblesse und die frische Luft
Während die kompakteren Systeme meist über eingebaute Akkus verfügen und nur in einem Falle noch „antike“ Batterien benutzen, verzichten noblere Systeme darauf, an die frische Luft zu gehen und beschränken sich auf den heimischen Konzertsaal.
Nur Ruark bietet zu ihrem zierlichen Stereo-System einen zusätzlich montierbaren Akku an. Doch Hand aufs Herz: wer möchte das kleine und doch edle Teil mit Walnussholz-Fournier der Feuchtigkeit, Sand oder anderen Outdoor-Strapazen aussetzen?
Der gute, natürliche Klang
Auch von einem kleinen Lautsprecher kann man heute verlangen, dass er, wenngleich in Sachen Klangvolumen begrenzt, einigermassen sauber klingt. Dennoch gibt es ganz gewiss eine Konsumentenschicht, für die eine lautstark dröhnende Sound-Kiste genau das innig begehrenswerte Fun-Teil ist. Andrerseits gibt es Leute, die auch aus einem transportablen Lautsprecher saubere Klänge zu hören wünschen.
So beurteilen wir dieses Testfeld, auch wenn dies einigen Leuten nicht als angebracht erscheint, nach HiFi-Gesichtspunkten und decken Klangsünder gnadenlos auf.
Wer misst, misst nicht immer Mist
Die Hörtests werden hier mit Messungen untermauert. Diese werden, wie immer bei avguide.ch Tests, nach dem Hörtest sozusagen als Kontrolle, durchgeführt. Decken sich schliesslich die Mess- mit den Hörresultaten, so darf man getrost ein gültiges Urteil fällen.
Der Frequenzgang der Systeme wird im Wohnraum in einem Bereich von 20 Hz bis 20 kHz aufgenommen. Zudem wird auf den Klirrfaktor geachtet, der bei reinen Sinus-Signalen sehr gut hörbar wird.
Was es da teilweise zu hören und zu messen gibt, haut dem Fass den Boden heraus und bestätigt die Resultate der Hörtests voll und ganz. Andrerseits sind da auch Bluetooth-Systeme, die vorbildliche Messresultate zeigen und auch dementsprechend gut klingen.
Dies beweist, dass wer misst, nicht immer Mist messen muss.
aptX – Muss oder Stuss?
aptX ist ein auf Bluetooth basierendes Funk-Übertragungssystem, das gegenüber dem konventionellen, relativ stark komprimierenden Bluetooth echte CD-Qualität verspricht. Das ist bekannt. Doch kann man das auch hören, und wie macht sich der Klangunterschied bemerkbar?
Zum Klangvergleich wird der Heco Ascada 300 BTX gewählt und via iMac mit OSX 10.8.5, das aptX unterstützt, kritisches Klangmaterial im Apple Lossless Format angehört.
Nach ausgiebigem Hörtest mit Klassik, Jazz und Pop wird dasselbe Klangmaterial über ein iPhone 4 klanglich geprüft. Alle i-Geräte, also iPhones, iPads und iPods benutzen das iOS-Betriebssystem, das apt-X nicht unterstützt. Also wählen sich diese Geräte über das normale Bluetooth in die angepeilten Geräte ein.
Und nun die klangliche Überraschung: Auch via normalem Bluetooth sind sowohl Bässe als auch Höhen voll präsent. Zudem rauscht und klirrt absolut nichts. Ja wo liegen denn die Unterschiede?
Sie liegen genau dort, wo sie auch beim Rippen von CD ins MP3- Format hörbar werden, nämlich bei der Impulswiedergabe und der Feinzeichnung. Hörbar aufgeweicht werden die harten Anschläge des Klaviers. Man hat den Eindruck, als läge ein Schleier über dem Konzertflügel. Den Streichern werden Feinheiten glatt wegpoliert. Blechbläser wirken matt, es fehlt der herrliche, schmetternde Glanz dieser Instrumente. Bei Jazz kommen Beckenschläge wohl hell, doch sie zischen grob und ordinär. Und wo sind die feinen Obertöne der Schlagzeugbesen geblieben?
Doch nun kommt die Stunde einer ganz anderen Wahrheit: Wie würde sich der Klangunterschied mit bereits komprimierter MP3-oder AAC-Musik bemerkbar machen? Hier kommt es ganz klar auf die gewählte Ripp-Qualität an. Schlechte Aufnahmen, die erst noch mit 64 kBit/s oder 128 kBit/s gerippt wurden, nehmen durch die erneute Komprimierung durch das normale Bluetooth kaum noch Schaden. Anders steht es bei gut klingende Musikstücken, die mit 192 kBit/s oder höher daher kommen. Hier machen sich die Vorteile von aptX dann wieder deutlicher bemerkbar.
Fazit: aptX ist eine feine Sache für höherwertiges Klangmaterial und Bluetooth-Lautsprecher mit gehobenem Niveau. Mit aptX wird Bluetooth auch für anspruchsvollere Musikfreunde wieder hörenswert.
Panasonic SC-NA30
Der Bluetooth Lautsprecher SC-NA30 von Panasonic gehört mit einem Preis von 351 Franken zu den kleinsten Systemen dieses Tests.
Seine Front wird geschmückt von Aufklebern (auf dem Bild bereits entfernt) mit Fachausdrücken wie: "Dedicat Bass and Big Sound Technology, XBS Master, aptX, Panasonic Music Streaming App, Android App." etc. Weiter geht's mit "Hands-Free Speakerphone, up to 20 h playback in LP mode, Smartphone Charging und NFC-one touch Connection". Und wie es für die gewissenhaften Japaner gehört, wird auch gleich alles erklärt, doch davon später.
Aus der Verpackung schält sich neben einem potenten Netzteil ein schnuckelig kleines Speaker-Systemchen, das gegenüber einem Heco Ascada 300 BTX gerade zwergenhaft anmutet.
Doch die Panasonic Designer zeigen auch bei diesem Gerätchen ihre Verspieltheit: Auf Druck der Power-Taste macht es ein paar hübsche Klänge, die Deckplatte senkt sich und gibt Drehknöpfe zur Regulierung von Lautstärke, Bässen und Höhen frei.
Die Standfläche ist sehr schmal. So sollte man etwas aufpassen, dass es nicht umfällt und ev. beschädigt wird. Dem kleineren Schwestergerät, dem SC-NA10, hat man denn auch ein integriertes Stativ spendiert, das die Standfestigkeit drastisch verbessert. Weshalb nicht auch dem SC-NA30?
Eine gratis erhältliche App ermöglicht es, den Lautsprecher anzusteuern, egal ob die Musik über DLNA, AirPlay oder Bluetooth übermittelt wird. Der integrierte Akku erlaubt es, dass das Gerätchen bis zu 20 Stunden netzunabhängig musizieren kann.
Die Bestückung ist für so ein kleines Ding absolut aussergewöhnlich: Mit einer Gesamtleistung von sagenhaften 20 Watt werden über eine Panasonic XBS Signalverarbeitung ein 8 cm-Subwoofer sowie zwei 5 cm-Breitbandlautsprecher angetrieben. Auf der Rückseite verleihen zwei Passivmembran-Chassis dem Bass zusätzlichen Power. Ein mitgeliefertes Falt-Cover schütz das Gerät im Outdoorbereich.
Klang
Highfidele-Klänge aus einem solch kleinen Musikspenderchen zu erwarten, ist unrealistisch. Also werden die Erwartungen erst mal tüchtig heruntergeschraubt. Und als nach dem Pairing mit dem iPhone die ersten Klänge erscheinen, ist klar: Dieser Klang ist recht brillant und hat beachtliches Volumen, wenngleich er natürlich weder lupenrein noch sehr verfärbungsarm ist.
Bei klassischer Musik werden die Höhen am Klangregler tüchtig zurückgedreht, um den Hochtonbereich etwas zu entschärfen. Bei poppigen Klängen wird dafür der Bass-Regler aufgedreht. Auch leise erscheint ein erstaunlich fülliger Klang. Wird die Lautstärke erhöht, glaubt man, das Gerätchen wolle davonhüpfen.
Das Gehäuse ist den potenten Innereien, sprich relativ kräftigen Verstärkern und Chassis, nicht ganz gewachsen und vibriert ganz tüchtig. Das färbt den Klang und macht ihn unsauber. Mit einem stabileren Gehäuse würde das SC-NA30 wesentlich besser klingen.
Doch stabile Gehäuse kosten bekanntlich Geld und machen es schwer zu transportieren. Irgendwie erinnert mich persönlich dieses Konzept an die legendären Honda Töffs, die CB 750 Four aus den 60er und 70 Jahren, mit ultrastarken Motoren und schwachen Rahmen.
Messungen
Die Messung des Frequenzganges zeigt ein wahres Alpenpanorama, und das ist nicht das Merkmal einer natürlich klingenden Box. Zudem wird bei der Messung im Bereich von 100 Hz ein markant erhöhter Klirrfaktor sichtbar, was zu sogenannten Pseudo-Bässen führt.
Diese werden vom nicht geschulten Gehör tatsächlich als Bässe interpretiert. Wer jedoch genauer hinhört, merkt den Unterschied zu „richtigen“ Bässen. Für ein solches Produkt ist das noch tolerierbar, aber auch ganz gewiss keine Auszeichnung.
Fazit
Mit dem SC-NA30 bringt Panasonic ein kleines, überaus leistungsfähiges Bluetooth-Lautsprechersystem auf den Markt, das ein erstaunliches Klangvolumen bietet und auch verblüffend laut spielen kann, dann aber nicht mehr gerade highfidel klingt. Es empfiehlt sich also, die mögliche Lautstärke nicht ganz zu nutzen und eher bei gemässigten Lautstärken Musik zu hören.
Klipsch KMC1
Die im Jahre 1946 gegründete Firma Klipsch hat bekanntlich legendäre Lautsprecher wie etwa das phänomenal klingende, aber nicht mehr ganz kompakte Klipschorn hervorgebracht.
So erwartet man denn auch von einer solch namhaften Firma, dass sie der Konkurrenz in Sachen Sound mindesten eine Nasenlänge voraus sein sollte. Ob das hier tatsächlich zutrifft, erfahren wir sogleich.
Das in acht Farben zu einem stolzen Preis von 398.- Franken erhältliche KMC1 gehört zu den kleinsten Systemen dieses Vergleichs. Elegant gestylt, ist es zudem sauber und stabil verarbeitet. Die Anfass-Qualität ist hoch und beim Anklopfen an das Gehäuse scheppert aber auch gar nichts. Dafür ist es nicht gerade leicht. Doch was will man: Leicht mit Schepper-Sound oder etwas schwerer mit sauberem Klang?
Das KMC1 ist mit einem 2 x 10 Watt Verstärker ausgerüstet, welcher die beiden 6,4 cm Breitbandchassis antreibt. Auf der Rückseite verstärken zwei 7,6 cm Passiv-Membran-Chassis den Bass. Dank integriertem Akku, der das Gerät bis zu acht Stunden netzunabhängig spielen lässt, ist es prädestiniert für Ausflüge und Freien.
Klang
Der Klang aus diesem kleinen Gerät erstaunt: Satt und angenehm erscheint die Musik wie aus einem Guss. Über recht tiefen Bässen erstreckt sich eine warm und angenehm klingende Mittellage. Der Hochtonbereich wirkt gut durchzeichnet und nie aufdringlich.
Die Klipsch Klangtuner haben hier darauf verzichtet, mit billigen Tricks, sprich Klangverfärbungen, die Hörerschaft zu beeindrucken. Hier hat man versucht, ein sauber und ausgewogen klingendes Mini-System zu schaffen, das auch auf die Dauer nicht durch Klangverfärbungen nervt.
Das ist nicht zuletzt auch den hochwertigen Innereien und dem eher schweren, stabilen Gehäuse zu verdanken, das zwar bei erhöhter Lautstärke auch etwas mitvibriert, aber nicht deutlich hörbar resoniert, wie das andere Systeme so unschön tun.
Sogar ein Streichquartett kann man hier mal zur Abwechslung mit Freude anhören und Stimmen kommen mit angenehmem Timbre, nie rauh oder gar kehlig. Bei rockigen Sounds erfreut ein angenehm knackiger Sound mit überraschend kräftigen und erst noch recht sauberen Bässen. Auch bei erhöhter Lautstärke bleibt der Klang recht sauber und beginnt erst am oberen Limit etwas zu rumpeln.
Messungen
Im für das Gehör kritischen Frequenzbereich, also von rund 200 Hz bis 10 kHz, verläuft die Kurve des Frequenzganges absolut vorbildlich in der Manier einer echten HiFi-Box. Der etwas gewellte Obertonbereich stört bei einem solchen Produkt kaum.
Der Bass fällt zwar unterhalb 200 Hz relativ flach ab, was bei einem Gerät dieser Grösse nicht anders zu erwarten ist. Wird die Box direkt an eine Rückwand gestellt, verstärkt sich der Bassanteil drastisch und man glaubt, eine wesentlich grössere Box vor sich zu haben.
Fazit
Das KMC1 von Klipsch erfüllt die hochgesteckten Erwartungen, die man an ein Klipsch Produkt stellt, voll und ganz. Natürlich kann man von einem solch kleinen System keine absoluten Klangwunder erwarten, doch was es in seiner Produkte - und Grössenklasse bietet, gehört zum Besten, was hier zu hören ist.
Philips Shoqbox XL SB8600/10
Mit Schlagworten wie „leistungsstark, bahnbrechend und tragbar" propagiert Philips seinen „tragbaren, kabellosen Lautsprecher Shoqbox XL", auch SB8600 genannt. Zudem verspricht Philips „phänomenalen Sound, der jeden Raum füllt“. Na ja, wer kennt sie nicht, die ewigen Werbesprüche, die den Konsumenten jeden Tag zuhauf erfreuen. Doch warten wir ab, was diese unscheinbare und relativ schmucklose Gerät tatsächlich leisten kann.
Die 299.- Franken teure Shoqbox XL kommt als einziges Gerät dieses Vergleichs mit einem mitgelieferten Traggurt daherspaziert und beweist so seine Mobilität. Zudem soll das Gehäuse sehr stabil und unempfindlich gegen die Strapazen des Oudoorbetriebes sein.
Tatsache ist aber, dass die Anfassqualität eher mässig ist, und beim Anklopfen an das Gerät werden Scheppergeräusche hörbar, die entweder von nicht ganz ordentlich befestigten Innereien oder vom Lochgitter stammen, welches das ganze Gerät umfasst. Ob sich das klanglich bemerkbar macht zeigt sich im Hörtest.
Das mit aptX und NFC funktionierende Gerät besitzt als treibende Kraft einen kräftigen 2 x 10 Watt Verstärker, welcher zwei wie noble Weisswandreifen aussehende 7,6 cm Breitbandchassis antreibt. Auf der Rückseite ist eine Bassreflexöffnung zu finden, deren Funktion wie eine Novität angepriesen wird. Eingebaut ist ein Mikrofon für Gespräche über „Lautsprechertelefon“.
Klang
Auch hier kann der Prüfling ein für die Grösse beachtliches Klangvolumen liefern. Insgesamt ist der Klang etwas mitteltönig, aber doch recht ausgewogen. Grobe Verfärbungen sind, trotz eher mässiger Räumlichkeit des Klangbildes, keine festzustellen. Man spürt und hört, dass die relativ grossen Breitbandchassis nicht sehr breit abstrahlen. Der Bass ist tüchtig mit von der Partie, doch bei erhöhter Lautstärke beginnt das System mit einem schreienden Klang zu nerven.
Wird die Lautstärke zum Beispiel bei Gesang erhöht, machen sich scheppernde Geräusche bemerkbar, die noch lauter werden, wenn das Gerät vom Untergrund abgehoben wird. Tatsache ist, dass der Boden ganz tüchtig mitvibriert, was zu hörbaren Resonanzen führt. Drückt man auf die Bodenplatte, verstummen diese Störgeräusche. Das stört zum Beispiel bei einer glockenreinen Stimme wie derjenigen von Rebecca Pidgeon deutlich, ist aber bei knalligen, rockigen Klängen vernachlässigbar. Bei Techno-Sounds kann es jedoch, je nach Klangspektrum, wieder kritisch werden.
Ob der Outside-Modus sinnvoll ist, kann man diskutieren: Wird er aktiviert, so werden die Bässe abgesenkt, der Rest etwas angehoben. Tatsache ist, dass das System ohne Bass lauter spielen kann, ohne zu verzerren. Das klingt dann allerdings recht mager. Doch konsumiert der Verstärker in diesem Modus deutlich weniger Leistung, was zu einer längeren Spieldauer führt.
Messungen
Der Frequenzgang verläuft im wichtigsten Höbereich von 200 Hz bis 10 kHz abgesehen von einer leichten Betonung der Mittellage recht ausgewogen und bestätigt den an und für sich ordentlichen Klang dieses Gerätes.
Der Anstieg bei 18 kHz hat bei einer solchen Box keinen wirklich klangschädigenden Einfluss, da er an der Hörgrenze der meisten Leute liegt. Zudem ist es nicht der Grundton- sondern nur der Obertonberich, der hier verunstaltet wird, und das ist hier noch tolerierbar.
Die schwarze Kurve zeigt den Verlauf bei aktivierter Indoor-Klangregelung, die rote Kurve den Verlauf für den Outdoorbereich. Beim letztgenannten werden die Bässe, wie es ja bereits im Hörtest bemerkt wurde, beschnitten und die übrigen Tonlagen bezüglich Pegel angehoben.
Fazit
Die Shoqbox XL ist ein mit einem praktischen Tragriemen ausgerüstetes Gerät mit einem für die Grösse beachtlichen Klangvolumen. Das nicht ganz perfekt verarbeitete Gehäuse dürfte für eine lupenreine Wiedergabe etwas stabiler sein. Alles in allem ein funktionelles Gerät mit akzeptablem klanglichem Niveau.
Beatbox Portable von beats by dr.dre
Auch bei der attraktiv gestylten Beatbox Portable von beats by dr.dre verzichtet man bei der neusten Version auf einen meist wackeligen Docking-Adapter für die i-Geräte von Apple und setzt auf Bluetooth, lobenswerterweise mit aptX.
Im Test „Zwischen Kult und Klang“ mit aktuellen Lifestyle- und Streetkopfhörern, hat avguide.ch gesehen und vor allem gehört, dass der sehr erfolgreiche Beats Solo HD ganz klar einem deutlich basslastigen Sound huldigt. Dieser wird dem Konsumenten als das ultimative Klangwunder verkauft. So darf man auch hier gespannt sein, mit welchem Sound dr.dre die Gunst der jungen Käuferschicht erringen will.
Dass die Box mit einem Preis von 493.- Franken wirklich portabel ist, erkennt man an den praktischen Griffen und auch daran, dass sie fern jeder Steckdose mit sechs fetten, grossen Batterien vom Typ D R20 betrieben werden kann. Dass Wegwerf-Batterien nicht sehr zeitgemäss sind, erkennt man sogar an Käufer-Meinungen, die auf der offiziellen Webseite von beats by dr.dre veröffentlicht werden.
Am 6. Nov 2013 schrieb ein Konsument unter dem Nickname "jojee" folgendes: "Should be rechargeable. i sell the beatbox i bought because i don't like replaceable battery. Will buy again if its rechargeable."
Es ist zu hoffen, dass man bei beats by dr.dre auf solche Meinungen Rücksicht nimmt. Natürlich gibt es auch wiederaufladbare Akkus vom Typ D. Das wäre theoretisch machbar, aber aufwendig und umständlich.
Klang
Die Box huldigt ganz klar einem ganz speziellen Sound.
Während man beim Kopfhörer Beats Solo HD von beats by dr. Dre die Bässe ganz gewaltig anhob, konzentrierten sich die dr.dre-Sound Magier hier auf die Höhenwiedergabe. Es wäre ja auch ungemein viel schwieriger, dem Bass einer solchen Box zur Brachialgewalt zu verhelfen als ganz simpel die Höhen soweit zu forcieren, dass es auch jeder wahrnimmt, dass da etwas „besonderes“ abläuft.
Im ersten Moment staunt man, über welche Brillanz diese System verfügt. Doch rasch bemerkt das auch nur einigermassen geschulte Gehör, dass diese ganz klar höhenlastige Box mit stark zischelndem Einschlag zu nerven beginnt. Durch die drastische Höhenanhebung werden Stimmen kehlig und bei jazzigen Big-Band-Sounds beginnen die Becken für hifi-verwöhnte Ohren unangenehm und ordinär zu zischen.
Jegliche Art von Musik erhält hier einen grellen Anstrich, sprich eine Verfärbung. Eine Violine klingt wie aus der Tiefkühltruhe, Rebecca Pidgeons Kehle scheint ausgetrocknet zu sein, und praktisch alle natürlichen Instrumente erhalten einen knallharten, metallischen Glanz.
Dass dieser Klangcharakter bei Rap, Hip Hop, Techno und so weiter einer gewissen jungen Hörerschaft die helle Freude in die Gesichter zaubern kann, sei hier ganz und gar nicht abgestritten. Doch liegt dieser Kangcharakter gewiss nicht im Bereich einer natürlichen Musikwiedergabe.
Positiv für diese junge Hörerschaft ist gewiss die Tatsache, dass das System sehr laut und bassstark spielen kann. So kann dieses Kultteil, wenn tüchtig aufgedreht, ein bemerkenswert kräftiges Klangspektakel bieten.
Messungen
Der höhenbetonte Höreindruck wird ganz klar durch die Messungen untermauert. Der Frequenzgang gleicht einer, wie Messtechniker so schön sagen, Raketenabschussrampe!
Und wer das nicht hört und wen das nicht stört, hat entweder von HiFi keine Ahnung oder einen Gehörschaden, den er durch andauerndes und zu lautes Musikhören erwirtschaftet hat.
Fazit
Was seriöse Hi-Fi-Geräteproduzenten nie tun würden, machen die Klangtuner bei beats by dr. dre zum Kult: Sie heben ganz einfach die Höhen ihrer Beatbox dermassen brachial an, dass es aber auch wirklich alle – und auch solche mit Gehörschäden – hören, dass dieses Teil anders als alle anderen klingt.
Summa summarum eher ein Feudenspender für Leute, die bei der beats by dr.dre Gemeinde dabei sein wollen, als für Leute, die ein ausgewogen klingendes Wiedergabesystem suchen.
Ob es akzeptabel ist, dass dieses Gerät im netzunabhängigen Betrieb nur mit Batterien funktioniert und über keinen wiederaufladbaren Akku verfügt, muss jeder selber entscheiden.
Heco Ascada 300 BTX
Heco schafft mit dem Slogan „ German HiFi since 1949“ Klarheit um was es hier geht: Um die hochwertige Musikwiedergabe „made in Germany“. Doch bei diesem Produkt heisst es etwas anders: Designed by Heco – made (wie alle anderen Geräte diese Tests ja auch) in China.
Heco bezeichnet ihren Ascada 300 BTX als „ Vollaktiver Bluetooth-Stereolautsprecher mit eingebautem Subwoofer“. Und für das HiFi-verwöhnte Auge ist der Anblick dieses Mönsterchens ein wahre Offenbarung: Ein elegantes Gehäuse mit hochwertigen Chassis lassen die Erwartungen hochschnellen.
Zudem ist der 300 BTX ein beachtlich grosses Gerät, das mindestens so gross ist wie zwei kleine HiFi-Boxen. Und so muss man sich denn fragen, wo eigentlich die Grenze zwischen einer kleinen HiFi-Anlage mit getrennten Kompaktboxen und einem solchen System liegt.
Der Ascada 300 BTX kommt mit einer Mini-Fernbedienung und weist Anschlüsse für einen analogen Aux-Eingang und für das externe Netzgerät auf.
Letztgenanntes liefert dem Ascada 24 Volt Gleichspannung. Also könnte man rein theoretisch durch eine Serienschaltung von zwei Autobatterieen das Gerät auch ohne Netzversorgung betreiben. Doch daran denkt Heco bei einem solchen Edelteil nicht. Und wo Heco recht hat ...
Klang
Der Klang dieses relativ grossen Systems kann sich wahrhaft hören lassen: Da kommen knackige Bässe und brillante Höhen. Doch auch die Mitten sind voll präsent, und damit ist der Klang, obwohl eher hell timbriert, absolut ausgewogen.
Wer auf sanfte, wohlig warme Streicher steht, ist hier nicht unbedingt an der richtigen Adresse. Dafür perlen Klavierläufe brillant in jeder Tonlage auf und ab. Jazzige Sounds kommen in einer Art und Weise, dass kaum eine Zehenspitze ruhig bleiben kann. Doch in Sachen Brillanz übertreibt man keineswegs, denn die Schlagzeugbesen und Beckenimpulse kommen wohl vital und knackig, jedoch nie mit zischelndem Einschlag. Bei Stimmen überzeugt das System durch einen charakterstarken, doch absolut resonanzfreien Klang, ohne jeglichen kehligen Einschlag.
Wer dann sogar bei der Heimparty mal tüchtig auf die Pauke hauen will, kommt hier voll auf seine Rechnung. Der Ascada 300 BTX kann nicht nur sehr dynamisch, sondern auch, ohne mit Verzerrungen zu nerven, sehr lautstark zum Tanz aufspielen.
Betreffend Stereo-Perspektive sind auch hier die bekannten Einschränkungen vorhanden, obwohl das System in Anbetracht seiner Konstruktion ausgesprochen räumlich klingt.
Messungen
Der an und für sich ausgewogene Frequenzgang mit einer leichten Absenkung des Hochtonbereichs täuscht und zeigt die Grenzen der Messtechnik: Dieses Gerät klingt brillant und vital. Die Gewebekalotte zeichnet bis über 20 kHz ohne horrende Resonanz, wie das viele Metallkalotten tun, und im Bass spielt das System tief in den Frequenzkeller hinunter.
Fazit
Das Ascada 300 BTX ist eines der grösseren Bluetooth-Lautsprecher-Systeme des Marktes und überzeugt durch erstklassige Verarbeitung, hochwertige Bestückung und durch einen frischen, sehr sauberen Klang in Hi-Fi-Manier. Dass diese Eigenschaften nicht billig sein können, liegt auf der Hand.
Logitech Z600
Na, das kennen wir ja bereits seit Jahren, die schnuckligen und rundstrahlenden Säulen zum Aufpeppen des Computer-Sounds.
Doch nicht ganz getroffen: Die tatsächlich säulenartigen Lautsprecher von Logitech sind, wenigstens für Mitten und Höhen, direktstrahlende Systeme und müssen auf den/die Hörer(in) ausgerichtet werden.
Im Gegensatz zu Rundstrahlern liefern sie einen sehr klareren Sound, jedoch eine etwas kleinere optimale Stereo-Hörzone. Doch diese muss in diesem Falle auch gar nicht speziell gross sein, denn als typische Computer-Sound-Systeme werden sie ganz einfach links und rechts des Bildschirmes aufgestellt. Ein separater Subwoofer ist hier kaum nötig, denn jede Säule verfügt über einen nach unten strahlenden Tieftöner.
Als einziges System dieses Tests wird hier auf aptX verzichtet, was ebenfalls recht viel über die klanglichen Ansprüche aussagt. Zudem ist das System mit einem Richtpreis von knapp 200 Franken echt preisgünstig.
Dass Logitech für diesen Preis sogar einen USB-Sender für den Betrieb mit Geräten ohne Bluetooth mitliefert, ist höchst erfreulich. Ob das tatsächlich jemand braucht, ist eine andere Frage. Der Mini-Sender wird ganz einfach in eine USB-Buchse am Zuspieler gesteckt und los geht's.
Nach unten strahlen bei diesen Säulen je zwei mit hübschen Trichter-Grammophon-Bildern verzierte Tieftöner. Da sich die Lautsprecher erfolgreich gegen eine vollständige Entmantelung wehrten, konnte die Bestückung im Mittel-Hochtonbereich nur mit Hilfe eine Taschenlampe durch den Verkleidungsstoff erkundet werden. Hier konnten pro Säule je zwei kleine Breitbandsysteme erkannt werden. Alles in allem keine üble Bestückung.
Eine hübsche Sache ist die Regulierung der Lautstärke: Hier wird ganz einfach über die berührungsempfindliche Deckplatte der aktiven Säule gestrichen, bis die gewünschte Lautstärke erreicht ist.
Klang
Dank getrennter Systeme ist die Stereobühne recht breit, der Klang luftig und sehr klar, was den Computer klanglich sicher aufwertet und für Youtube-ähnliche Konzerte gerade richtig ist. Zudem ist die Sprachverständlichkeit sehr hoch.
Doch fürs reine, genüssliche Musikhören zeigt der Klang etwas wenig Charme und Fülle. Dem kann jedoch mit dem Equalizer des iPhone abgeholfen werden. Stellt man diese Klangregelung auf „kleine Boxen“, wird der Klang wesentlich angenehmer.
Auch aufgrund fehlendem aptX ist die Klangqualität nicht gerade highfidel, was auch kein Realist von einem solchen System erwartet. Das Klangvolumen ist nicht gerade überwältigend aber, wie auch die maximal erzielbare Lautstärke, für die Praxis absolut ausreichend.
Messungen
Der Frequenzgang via Aux-Eingang verläuft über alles gesehen fast unglaublich linear. Das müsste ja eine ganz gut klingende Box sein, würde man vermuten.
Dass der Klang jedoch nicht nur vom Frequenzgang alleine bstimmt wird, ist bekannt. Das Fehlen von aptX zeigt diese Messung zudem nicht auf.
Doch wird hier klar bestätigt, dass der Gesamtklang dieses Systems recht ausgewogen ist und dass es weder bass- noch höhenlastig klingt, wie das andere Geräte dieses Vergleichs es tun.
Fazit
Attraktiv gestylte, preisgünstige Computer-Lautsprecher. Sehr räumlicher Stereo-Klang mit für den betreffenden Einsatzbereich durchaus ausreichender Klangqualität. In Anbetracht der bescheidenen Grösse, akzeptables Klangvolumen.
Ruark MR1
Dieses System von Ruark Audio vermittelt echte HiFi-Atmosphäre. Man sieht es sofort: Da waren echte HiFi-Spezialisten am Werk, die Freude an schönen und hochwertigen Geräten zur Musikwiedergabe haben und auf ultra-modernes Styling ganz und gar verzichten können und wollen.
Die MDF-Gehäuse sind entweder mit Walnuss-Fournier oder weissem und schwarzem Lack erhältlich. Die Anfassqualtät der Holz-Version ist hoch, doch das geringe Gewicht erstaunt zunächst und lässt gewisse Zweifel an der Resonanzfreiheit aufkommen. Doch warten wir ab, was Hör- und Messtest zu berichten haben.
Bestückt sind die Boxen ganz im HiFi-Sinne mit je einer 20 mm Gewebekalotte und einem 7,5 cm Tieftöner. Beide System sind mit ultrastarken Neodym-Magneten ausgerüstet. Die Bassreflexöffnungen strahlen nach unten und verleihen dem System ein anständiges Bassfundament.
An der aktiven Box ist neben einem Aux-Eingang noch ein Subwooferausgang vorhanden. Angetrieben wird der Audioteil ganz bewusst duch einen analogen (!) 2 x 10 Watt Verstärker. Die Bedienung erfogt elegant und einfach über eine Mini-Fernsteuerung.
Der Clou ist ein am Rücken der aktiven Box aufschnallbarer und separat erhältlicher Akku. So lässt sich dieses schöne und edle kleine System auch im Outdoorbereich einsetzen.
Klang
Dass diese kleine Einheit von einem HiFi-Spezialisten stammt, hört man sofort: Dieser Klang hat echt Niveu und enttäuscht auch anspruchsvollere Ohren nicht.
Das Klangbild ist, nicht zuletzt dank getrennter Systeme und je nach Platzierung, sehr räumlich und ausgewogen. Da nerven keine Verfärbungen und auch der recht flotte Bass lässt nur in ganz seltenen Fällen den Wunsch nach einem zusätzlichen Subwoofer aufkommen.
So kann man hier auch mal klassische Musik geniessen und sich anschliessend an locker swingenden Big-Band-Klängen erfreuen. Bei keiner Art von Musik macht dieses System schlapp, ausser man drehe den Hahn soweit auf, dass sowohl Verstärker als auch Chassis an ihre Grenzen kommen. Und das tun sie erst bei ansehnlich hohen Pegeln.
Re-Clocking
Bevor der Datenstrom das Streaming-Gerät verlässt, um vom DA-Wandler der individuellen Wahl in ein analoges Tonfrequenzsignal umgewandelt zu werden, sollte die Taktgenauigkeit (exakte Taktbreite) sichergestellt sein – ausser, wenn der DAC das macht (Re-Clocking). Das ist aber nicht immer der Fall.
Die für DIY-Streamer verwendeten Rechner sind in der Disziplin der Taktgenauigkeit nicht zwingend hochbegabt und erzeugen deshalb suboptimale Jitter-Werte (Taktzittern). Diese Zeitschwankungen des Clocks (Takts) sind bei 99 Prozent der Anwendungen eines Computers völlig unbedenklich. Bei Audio-Anwendungen führen sie aber zu messbaren und hörbaren Verformungen des analogen Signals, weil die Samples nicht rechtzeitig (zu früh oder zu spät) ausgelesen werden.
Daran ist Jitter schuld. Es ist allgemein beliebt zu glauben, dass unser musikalisches Ohr recht empfindlich auf Jitter reagiert. Natürlich gibt es auch abweichende Ansichten zu diesem Thema. Um den Takt oder Clock zu «präzisieren», gibt es passende Re-Clocker. Hier sind drei empfehlenswerte und kostengünstige Re-Clocker:
Aber aufgepasst: Auch hochwertige DA-Wandler machen oft Re-Clocking, wie auch gewisse digitale Aktivlautsprecher. In diesen Fällen wäre ein zusätzlicher Re-Clocker «prinzipiell» redundant.
Fazit
Das Bluetooth System MR1 vom HiFi-Spzialisten Ruark darf sich sehen und hören lassen. Es klingt im Indoorbereich in echter HiFi-Manier und kann, dank optional erhältlichem Batteriepack auch netzunabhängig irgendwo in der Welt zum Konzert aufspielen. Dieses schöne Systemchen jedoch ungünstigen Witterungen auszusetzen, wäre ein echte Sünde.
Dali KubikFree, KubikXtra
Der dänische Lautsprecher-Spezialist Dali baut seit rund 30 Jahren hochwertige Lautsprecher und hat sich in der HiFi-Welt einen tadellosen Namen gemacht.
Dass man nicht auf den Lorbeeren ausruht, zeigt diese Firma mit der neusten Bluetooth-Lautsprecher Kombination Kubik Free und Kubik Xtra, die sich zu einer Stereo-Kombine ergänzen lassen. Preislich bewegt man sich in der gehobenen Klasse: Die 2.0 Version kostet 1500 Franken, der aktive KubikFree rund 1000.- und der passive KubikXtra 500.-.
Hochwertig und schwer
In den aus Aluminium gefertigten Gehäusen, die in den Farben Rot, Weiss und Schwarz erhältlich sind, werkeln hochwertige Bausteine. So ist jede Box mit je einer 25 mm Gewebekalotte und einem Tief-Mitteltöner mit extrem verwindungssteifer Fiber-Membran bestückt. Um einen ganz präzisen Bass zu erhalten, verzichtet man auf eine Bassreflexöffnung und setzt voll auf die Potenz der hochwertigen Chassis und des Class D-Verstärkers mit seinen 4 x 25 Watt.
Auf der Rückseite der aktiven Box findet man Regler für die Eingangsempfindlichkeit, USB-Ladebuchse für Smartphones, Power Manual- oder Auto-Schalter sowie den Wahlschalter, ob die Aktivbox alleine, also in Mono, oder als linker oder rechter Lautsprecher im Stereo-Verbund eingesetzt werden soll.
Seitlich sind die Bedienelemente für die Lautstärkeregelung etc. angebracht.
Zunächst sucht man vergeblich die versprochenen Anschlüsse wie USB-Micro, optical in, Aux-in und Subwoofer-out. Doch diese sind elegant und unsichtbar im Sockel versteckt.
Das mit der Bezeichnung „Free“ ist so ein Sache. Diese Bezeichnung bezieht sich vor allem auf die universellen Möglichkeiten zum Ansteuern; ein netzunabhängiger Outdoor-Betrieb ist für dieses hochwertige HFfi-System vernünftigerweise nicht vorgesehen.
Billig, aber intelligent
Die billig anmutende Fernsteuerung passt so ganz und gar nicht zu diesen hochwertigen Geräten. Sie ist etwas dicker als eine Scheckkarte und enthält die wichtigsten Tasten zur Bedienung des Systems. Tröstend ist, dass diese IR-Fernsteuerung lernfähig ist. Dass sie mit Infrarot arbeitet, merkt man vor allem daran, dass sie genau auf die Geräte ausgerichtet werden muss. Ansonsten geht aber auch gar nichts.
Klang Mono
Betreibt man den Kubik Free alleine, so ist der Klang natürlich monofon und mit Raumklang wird der Hörer ganz und gar nicht bedient. Darüber tröstet aber die sehr gute Klangqualität teilweise hinweg. Ja, das ist echter HiFi-Klang: transparent, sauber, breitbandig und erst noch sehr dynamisch. Und die Pegeltüchtigkeit dieser Box grenzt schon fast an ein kleines Wunder. Doch schon bald kommt der Wunsch nach Stereo auf, und die Kubik Xtra muss her!
Klang Stereo
Jetzt endlich erklingt - nicht nur via Bluetooth, sondern von diversen Quellen aus - ein echt high-fideles Konzert, das man kaum erwartet hätte. Hell, mit frischem Hoch- und Obertonbereich wird der Raum von klassischen Klängen erfüllt.
Grossorchestrale Werke, ja sogar Orgelmusik wird nicht nur ausgesprochen räumlich, sondern auch mit unglaublichem Tiefgang in den relativ kleinen Abhörraum gebracht. Und wie hier die Pauken des Sinfonieorchesters erklingen, ist selbst für abgebrühte HiFi-Ohren eine Freude.
Weiter geht's mit allen möglichen Musikarten, von swingendem Big-Band-Jazz über Solo-Gesang bis Hard-Rock. Gerade bei der letztgenannten Stilrichtung wird versucht, die maximal mögliche Lautstärke zu ermitteln.
Doch weder Verstärker noch die Chassis scheinen Ermüdungserscheinungen zu zeigen. Nur den Gehörsnerven der Zuhörer wird es so langsam aber sicher unwohl und das Lautstärke-Experiment wird abgebrochen, bevor das Limit dieser Anlage erreicht worden ist.
Messungen
Der Verlauf des Frequenzganges zeigt nicht nur, dass das System sehr basstüchtig ist, sondern dass es im wichtigsten Hörbereich von 200 Hz bis 10 kHz sehr ausgewogen klingen muss. Dass der Obertonbereich dezent angehoben wird, machte sich ja bereits im Hörtest bemerkbar.
Fazit
Erstklassig verarbeitetes, frisch und sehr breitbandig klingendes Bluetooth-Lautsprecher-Konzept für zu Hause. Spielt in Mono mit nur einem Lautsprecher mit überzeugendem Sound aber mässiger Räumlichkeit zum Konzert auf. In Kombination mit dem Kubik Xtra erhebt sich die Anlage eine Etage höher in die Welt des High Fidelity. Für nicht gerade wenig Geld, bekommt man hier jedoch einen reellen Gegenwert.
Video und Fazit
Das sehr unterschiedliche Testfeld heutiger Bluetooth-Systeme zeigt einen interessanten Trend. Streaming-Lautsprecher die nur noch auf Apple Airplay setzen sind mehr oder weniger out - die Android-Konkurrenz kann nicht mehr vernachlässigt werden. Mit Bluetooth können die Hersteller quasi beide Plattformen bedienen.
Bei Apple iOS-Geräten allerdings nur verbunden mit einer Datenreduktion und damit verminderter Audioqualität. Apple weigert sich beharrlich den verlustfreien aptX-Codec in iOS zu integrieren. Das ist sowohl für die Anwender als auch die Hersteller ärgerlich. Es geht wieder mal um Lizenzgebühren. Bei Airplay verdient Apple an jedem verkauften Gerät mit, da vom Hersteller ein satter Obolus nach Cupertino zu entrichten ist. Ergo will man aptX nicht unterstützen.
Trotzdem, der Siegeszug von Bluetooth-Lautsprechern mit aptX-Codec, der CD-Qualität anbietet, wird sich fortsetzen. Dass die Hersteller um eine gute Audioqualität bemüht sind und fast durchgehend den aptX-Codec integrieren, ist sehr erfreulich. Einzig der Logitech Z600 fällt da ab.
Fast alle Probanden präsentierten sich mit relativ abgewogenen Audioeigenschaften. Die Ausnahme ist die Beatbox portable von der Dr.Dreh. Da wurde gehörig am Klangtuning-Rad Richtung erhöhtem Adrenalinstoss gedreht. Die Beatbox wird wohl gerade deswegen ihr Publikum finden.
Der Panasonic SC NA-30, der Klipsch KMC1 und die Philips ShoqBox XL gehören zu den kompakten Mini-Lautsprechern, die sich problemlos überall aufstellen lassen, und bis zu mittlerem Pegel kein Top-Hi-Fi, aber sehr guten Musikgenuss zulassen. Allen gemeinsam ist die prinzipbedingte enge Hörzone des Einzelgehäuses.
Die kleinen und sehr schön verarbeiteten Ruark MR1 brillieren mit sehr guten Audioeigenschaften. Dank den zwei klassischen Lautsprechern erhält man auch die gewohnt breite Stereohörzone.
Schon in Richtung Ersatz für ein ausgewachsenes Hi-Fi-System geht der solide Heco Ascada 300 BTX, ein relativ grosses und hochwertiges Lautsprecher-System, das auch anspruchsvollere Musikfreunde erfreuen kann. Auch hier gefiel uns die herausragende Verarbeitung.
Dali offeriert mit dem Kubik ein schon sehr edles Bluetooth-Lautsprechersystem, das locker den Sprung in die Hi-Fi-Etage schafft und sowohl mono, mit nur einem Lautsprecher (Kubik Free) als auch in Stereo (zusätzlich mit Kubik Xtra) zum heimischen Konzert aufspielen kann. Die Qualität des Dali Kubik hat aber auch ihren Preis.