Handling
Die GH3 ist deutlich grösser als die schnuckelige GH2 und entspricht trotz des kleineren Sensors in Form und Grösse einer konventionellen Einsteiger-DSLR. Auch die Anordung von Bedienelementen orientiert sich nun stärker am Gängigen. Wer von einer GH2 auf eine GH3 umsteigt, dürfte mit dem komplett geänderten Tastenlayout etwas Mühe haben, wobei mit dem neuen Layout die Kamera bedienungsfreundlicher dasteht.
Weissabgleich- und ISO-Taste befinden sich nun auf der Oberseite beim vorderen Einstellrad. Sie waren bei der GH2 auf der Rückseite platziert. Als dritte Taste befindet sich eine Plus-Minus-Taste (EV-Korrektur) für gezielte Über- oder Unterbelichtung im Belichtungsprogrammen. An der GH3 sind all diese wichtigen Tasten Zusammen und lassen sich mit der Kamera am Auge besser verstellen. Auch entspricht die Bedienung der EV-Korrektur nun einer gängigen Kamerabedienung. Allerdings wäre eine unterschiedliche Form der drei Tasten vorteilhaft, um sie haptisch und ohne Blick unterscheiden zu können.
Praktisch sind die fünf Funktionstasten (Fn1 bis Fn5) rund um die Kamera, die nahezu nach Belieben mit Funktionen belegt werden können. Drei befinden auf der Rückseite rechts, eine links neben dem Sucher (standardmässig für Umschaltung EVF/Monitor) und noch eine auf der rechten Oberseite. Weitere zwei konfigurierbare Funktionstasten können auf dem Touchscreeen eingeblendet werden.
Allgemein sind die Tasten etwas klein geraten, zumal die Kameragrösse genügend Platz bietet. Eine Bedienung mit Handschuhen, wie es im kalten Februar draussen nötig war, erwies sich als eher schwierig.
Beim Kameramenü sind die Änderungen moderater ausgefallen, wenngleich die Kamera nun noch mehr zum Einstellen bietet. Das Menü gliedert sich in fünf vertikale Reiter mit mehreren (bis zu 10) Seiten zu je fünf Menüeinträgen. So richtig übersichtlich ist diese Menge nicht. Es braucht auch Zeit beim Blättern. All zu häufig wird das Menü jedoch nicht bemüht werden müssen, da die wichtigsten Einstellungen über Tasten und die zwei Drehräder vorgenommen werden können.
Anstelle des Menüs können die wichtigsten Aufnahmeparameter auch über das Quickmenü geändert werden. Dafür werden oben und unten im Sucherbild je eine Menüleiste eingeblendet, wo einzelne Werte schnell gewählt und geändert werden können. Der Inhalt des Quick-Menüs lässt sich übrigens vom Benutzer auch selbst zusammen stellen.
Wie schon bei der GH2 erweist sich der Touchscreen als praktisch und bietet nun mehr Bedienungsmöglichkeiten. So lassen sich im Wiedergabemodus Bilder mittels Fingerbewegung durchblättern. Praktisch ist auch der Touch-AF. Ist dieser aktiviert, tippt man im Sucherbild auf eine Stelle, fokussiert die Kamera dorthin und löst danach aus.
Bei der Touchscreen-Bedienung als etwas hinderlich erwies sich der Näherungssensor für die automatische Monitor/EVF-Umschaltung: Als Rechtshänder ist es dem Tester immer wieder passiert, dass die Bewegung der rechten Hand zum links ausgeklappten Touchscreen immer wieder kurz den Näherungssensor verdeckte und diesen so zum Ausschalten des Monitors bewegt hat - obwohl die Sensorempfindlichkeit auf "schwach" eingestellt war. Auch bei Aufnahmen mit ausgeklapptem Monitor aus Bauchhöhe schaltet die Kamera gerne vom Monitor auf den EVF um. Falls nötig, kann diese Umschaltautomatik deaktiviert und dann manuell per Funktionstaste zwischen Monitor und EVF gewechselt werden.