Bildqualität
An der hohen Bildqualität heutiger Systemkameras gibt es nicht mehr viel zu bemängeln. Mit Bildprofilen und Filtern lassen sich die Fotos zudem schon in der Kamera verfremden oder dem eigenen Gusto anpassen.
Bei der Lumix S5 stehen für JPG-Bilder 14 verschiedene vordefinierte Bildstile für die Aufnahme zur Verfügung. Bei RAW-Fotos sind Stile auch noch im Nachhinein austauschbar. Unter «My Photo Style» lassen sich zusätzlich zehn eigene Stile zusammenstellen. Zudem kann die Bildqualität für jeden vorgegebenen Bildstil noch nach eigenem Geschmack in Kontrast, Sättigung, Farbton etc. angepasst werden.
Unsere Kamera war noch ein «Sample», trotzdem konnten die Fotos schon als JPG-Dateien direkt aus der Kamera in Farbenvielfalt, Detailauflösung und naturgetreuer Darstellung voll überzeugen. Vor allem die genaue Wiedergabe von Hauttönen hat mir sehr gut gefallen.
Die Farbtöne und Abstufungen der menschlichen Haut (z. B. bei Mutter und Kleinkind) erscheinen sehr präzise, natürlich und kräftig, ohne bei der Farbsättigung zu übertreiben. Der Augen-Autofokus ist beim Fotografieren mit grosser Blendenöffnung eine willkommene Hilfe.
Ein deutlicher Unterschied zu Fotos aus einer Lumix GH5 oder G9 ist vor allem bei Aufnahmen mit Bäumen und Sträuchern im Hintergrund sichtbar. Wo bei Micro-FourThirds die feinen Strukturen von Ästen und Blättern sehr schnell zulaufen und «vermanschen», sind sie bei der S5 noch deutlich sicht- und unterscheidbar.
Mit der Standardauflösung von 6000 x 4000 Pixeln erstellt man problemlos grosse Ausdrucke und hat auch genügend Reserven für Bildausschnitte. Eine JPG-Datei (Einstellung «Large» und «Fine») wird dabei zwischen 8 und 12 Megabyte gross. Kommen noch RAW-Dateien hinzu, sind die Festplatten schnell gefüllt.
Die Beispielfotos wurden mit 24 MB Auflösung im Bildstil «Natürlich» und «Standard» mit dem Objektiv Lumix S Pro 20–60 mm f/3.5–5.6 aus der Hand ohne Stativ erstellt. Für die Bilderstrecke wurden die originalen JPG-Dateien direkt aus der Kamera genommen und nur in ihrer Grösse reduziert. Bildausschnitte sind vermerkt. Bemerkungen bei den Bildern: Bw = Verwendete Brennweite; Belichtungs-Modus iA = intelligente Automatik, P = Programm, A = Blendenvorwahl bzw. Zeitautomatik, S = Zeitvorwahl bzw. Blendenautomatik, M = manuelle Einstellung; Blende; Verschlusszeit; ISO-Empfindlichkeit; Weissabgleich; spezielle Anmerkungen.
Kinotauglich
Auch die Videobildqualität der Lumix S5 ist bereits mit den eingebauten Bildstilen sehr gut. Die Aufnahmen lassen sich ohne weiteres gleich aus der Kamera verwenden. Da mit HLG und V-Log noch umfangreiche Bildbeeinflussungen möglich sind, ist eine «neutrale» Bildbeurteilung eigentlich sinnlos.
Laut Panasonic entspricht der Dynamikbereich der Lumix S5 mit über 14 EV-Stufen bei V-Log dem Niveau von Kinokameras. Mit «Vlog_709»-LUT bearbeitet kann man die Aufnahmen direkt weitergeben oder als Grundlage zum weiteren «Color Grading» benutzen.
HLG-Aufnahmen aus der S5 sind tatsächlich sehr kontrastreich und zeigen vor allem auch noch Zeichnung in sehr hellen Bereichen wie etwa am Himmel oder in spiegelnden Wasserflächen, die sonst gerne überstrahlen oder «ausreissen», wenn man versucht, die übrigen Motive im Bild korrekt abzulichten.
HLG (Hybrid Log Gamma) ist ein HDR-Format nach dem internationalen Standard ITU-R BT.2100 und nur für den Bildschirm bestimmt. Natürlich muss das Wiedergabegerät wie ein Fernseher oder Monitor ebenfalls das HDR-Format unterstützen. Oft muss dafür das Eingangssignal angepasst werden. Bei meinem UHD-TV zum Beispiel musste ich das HDMI-Signal höchster Qualität (4K60 4:4:4, 4K60 10-Bit-HDR) auswählen, bevor die HDR-Fotos und Videos in voller Pracht erstrahlten.