TESTBERICHT

Die neue Serie 12 von Rotel umfasst einen CD-Player (RCD-12) zwei Tuner (RT12 und RT11) und drei Vollverstärker (RA-12, RA-11 und RA-10). Der RA-12 im Test steht für klassische Rotel-Philiosophie, gesteigerte Leistungsfähigkeit, verbunden mit modernster Ausstattung. Auf analoge Hochpegeleingänge und einen Phono-Anschluss soll dabei eben so wenig verzichtet werden wie auf den von Rotel gewohnten hohen Qualitätsanspruch.

Qualitäts-Wandler

Edel und Kraftvoll: Der Vollverstärker Rotel RA-12 überzeugt auf den ersten, aber auch auf den zweiten Blick.Edel und Kraftvoll: Der Vollverstärker Rotel RA-12 überzeugt auf den ersten, aber auch auf den zweiten Blick.

Die erste und wohl wichtigste Frage, die sich stellt: Wie verbindet man die alte mit der neuen Welt? Rotels Antwort darauf heisst WM8740 und kommt aus dem Hause Wolfson. Der 24 Bit/192 kHz D/A-Wandler mit seinen symmetrischen Ausgängen ist nicht ganz günstig, macht seine Arbeit dafür auf höchstem Niveau. Der Front-USB-Eingang wird so zur Schnittstelle zwischen den beiden Welten und zum hochwertigen Audioeingang.

Der USB-Eingang ist Apple zertifiziert und integriert iPhone, iPod und iPad aber auch normale USB-Sticks perfekt in die heimische Stereoanlage. Dank dem mitgelieferten Bluetooth-Dongle (welcher am USB-Anschluss angeschlossen wird) lässt sich die Musik gar drahtlos auf die Anlage übertragen. Abspielbar sind dabei m4a, WAV, MP3 und WMA (bis 48 kHz, 16 Bit).

Dank hochwertiger Bauart hinterlässt der Rotel RA-12 insgesamt einen super Eindruck. Das silberne Gehäuse ist sandgestrahlt und wirkt sehr solide. Die Tasten auf der Gerätevorderseite sind dabei ebenso gut verarbeitet wie die Anschlüsse auf der Rückseite. Optional ist der RA-12 auch in Schwarz erhältlich.

Von MM zu USB

Genügend Anschlüsse. Ob analog oder digital, Anschlüsse sind beim RA-12 genügend vorhanden. Die Verarbeitung der Komponenten ist dabei hervorragend.Genügend Anschlüsse. Ob analog oder digital, Anschlüsse sind beim RA-12 genügend vorhanden. Die Verarbeitung der Komponenten ist dabei hervorragend.

Neben dem vollwertigen USB-Anschluss verfügt der Vollverstärker über eine Vielzahl weiterer Anschlussmöglichkeiten. Zwei koaxiale und zwei optische Eingänge runden den Digitalteil ab. Auf der analogen Seite verfügt der Rotel RA-12 über vier analoge Chinch-Anschlüsse sowie einen MM-Phono Eingang. Auf der Gerätevorderseite steht zudem ein Kopfhöreranschluss (3,5 mm Klinke) zur Verfügung.

Die Lautsprecher lassen sich in zwei Gruppen (A, B, A+B) schalten, dabei ist der Anschluss A direkt mit den Endstufen verbunden, die Klemmen B stehen parallel zur Verfügung und werden durch ein Relais bei Bedarf zugeschaltet.

Burr-Brown-ICs übernehmen die Analogfilterung und neben dem angesprochenen Wolfson D/A-Wandler übernimmt ein quarzgetakteter Mikroprozessor die übrigen digitalen Prozesse.

Auch bei der Stromversorgung wird bei Rotel geklotzt. Dem RA-12 steht als Hauptspeicher ein 10‘000-Mikrofarad-Elko der britischen Firma BHC Aerovox zur Verfügung.

Gesteuert wird der Rotel RA-12 entweder durch die Bedienelemente auf dem Gerät oder über die zugehörige Fernbedienung, welche einfach gehalten ist und gut in der Hand liegt. Wird der RA-12 zusammen mit dem Internet/DAB+ und FM-Tuner RT-12 betrieben, kann das ganze HiFi-System über eine spezielle iPhone / iPad-Remote App bedient werden. Der RT-12 wird so zur zentralen Steuerungseinheit. Eine Android-App ist bislang nicht verfügbar, laut Herstellerangaben aber fürs zweite Quartal 2013 geplant. Wird der RA-12 als stand-alone System eingesetzt, ist die App-Steuerung wegen des fehlenden Netzwerkanschlusses leider nicht möglich, und das obwohl der Verstärker normalerweise das Herz der Anlage bildet.

Perle in den Höhen

Nur das Beste ist gut genug: Trotz USB und anderen modernen Funktionen, bleibt sich Rotel treu und verbaut nur hochwertige Komponenten in den RA-12.Nur das Beste ist gut genug: Trotz USB und anderen modernen Funktionen, bleibt sich Rotel treu und verbaut nur hochwertige Komponenten in den RA-12.

Im Hörtest kommt der RA-12 mit verschiedenen Lautsprechern sehr gut zu recht. Ob gross oder klein, der Verstärker bereitet viel Freude. 60 Watt pro Kanal (an 8 Ohm) feuern dabei die Boxen an.

Der RA-12 ist bei der Musik-Wiedergabe sehr ehrlich und direkt. Vor allem bei poppigen Stücken fühlt sich der RA-12 richtig wohl. Die spür- und hörbare Präzision zieht den Hörer sofort in seinen Bann. Auch bei Klassik überzeugt der RA-12 durch seine Leichtigkeit. Erst bei elektronischer Musik mit tiefem Bassspektrum fällt der Vollverstärker etwas ab. Hörbar ist das vor allem bei der Wiedergabe über den USB-Anschluss. Besser ist die Basswiedergabe über die analogen Anschlüsse.

Egal ob analog oder digital: Endgültig entfesselt sich der grosse Klang in den Höhen. Gerade bei digitaler Ansteuerung harmonieren die verbauten Komponenten scheinbar perfekt. Jede Piano-Taste, jeder Besen, jedes noch so kleine Klangdetail wird hör- und geniessbar gemacht. Ein wahre Freude - und das ist in diesem Preissegment zur Zeit kaum zu toppen, den RA-12 gibt es nämlich bereits ab 890 Franken beim ausgewählten Fachhändler.

Fazit

Rotel hat sich auf die Fahne geschrieben, worauf viele gewartet haben: HiFi-Komponenten auf den Mark zu bringen, welche nicht nur klassische Audio-Anschlüsse haben, sondern auch USB und Streaming unterstützen und dabei der Technik, dem Qualitätsanspruch und der Markenphilosophie treu bleiben. Mit dem Flaggschiff der Serie 12, dem RA-12, ist dies sehr gut gelungen. Hervorragende Verarbeitung, toller Sound und ein fairer Preis machen den Vollverstärker sehr attraktiv. Leider lässt er sich nur in Verbindung mit dem Netzwerkplayer RT-12 über das Remote-App bedienen, ansonsten fehlt es dem Verstärker wirklich an nichts - viele Stunden unbeschwerten Musikgenusses stehen bevor.

Sieht gut aus und klingt gut: Der Rotel RA-12 in Kombination mit dem RT-12 erfüllt die höchsten Ansprüche an Technik und Design. Sieht gut aus und klingt gut: Der Rotel RA-12 in Kombination mit dem RT-12 erfüllt die höchsten Ansprüche an Technik und Design.
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