Neuer Tonarm
Sonderlob gibt es für den neuen Tonarm RB 220. Wie sein grösserer Bruder RB 330 auf dem Planar 3 macht er einen ganz ausgezeichneten Eindruck. Die neu entwickelten Kugellager zeigten auch nach hartem Testbetrieb mit vielem Ein- und Ausmanövrieren aus seiner Arretierung keinerlei Spiel auf. Das ist sicher ein guter Ausleger auch für höherwertige Pickups.
Einen Steller fürs Antiskating sucht man am RB 220 indes vergebens. Er kompensiert die bei Radialabtastung unumgängliche Kraft, die den Tonabnehmer nach innen zieht (Skating), mit einem raffinierten Mechanismus, der von der Auflagekraft abhängt. Beim Test-Spieler zeigte er sich minimal übermotiviert: Innen liegende Titel liessen sich nur nach dem Zufallsprinzip genau ansteuern – hier driftete der Arm beim Absenken etwas nach aussen.
Ein kleineres Komfortproblem bereitet auch die mitgelieferte Acrylhaube, ein willkommener Staubschutz für Ruhestunden. Der recht voluminöse Hohlkörper scheint präzise auf den ansonsten fast unhörbaren Motorbrumm "abgestimmt": Er resoniert offen und geschlossen dermassen effektiv als mechanischer Verstärker, dass man zunächst den Motor als Störenfried wähnt.
Verdächtigt wird auch die fehlende Erdleitung – bei Rega gibt es immer nur die beiden Cinch-Leitungen für links und rechts. Die sonst separate Erdverbindung läuft über die Masse. Doch die Kabel sind unschuldig. Es ist tatsächlich die Abdeckung, die stört. Zum Glück lässt sich die Haube sehr leicht und ohne Gefahr für Leib und Leben aus ihren Scharnieren abziehen und nach Betrieb wieder einstecken.