Fazit
Nikon preist die Z50II als hervorragenden Allrounder für angehende Content-Creators an. Sie kann Fotos, Videos, Vlogs, Livestreaming und ist vollgepackt mit Funktionen, mit denen auch Kamera-Neulinge vom Smartphone umsteigen und ihre kreative Seite entdecken können.
Mir erscheint die Z50II wie eine kleine Z6III, statt Vollformat halt APS-C, und so weit abgespeckt, dass sie noch ins Preiskorsett von 999 Franken passt. Gegenüber der Z 50 wurde sie zwar stark verbessert, übernimmt von ihr leider auch einige Einschränkungen, mit denen man leben muss.
So ist ihr Sensor nicht mehr der neuste und die 20-Megapixel-Auflösung hauen heute keinen mehr vom Hocker. Viel tragischer ist für mich der Verzicht auf einen eingebauten Bildstabilisator (IBIS).
Wer mit der Z50II bei Nikon neu einsteigen möchte, sollte sich bewusst sein, dass die Anzahl der DX-Z-Objektive, die speziell für diesen APS-C-Sensor gebaut sind, nach wie vor überschaubar ist. Es fehlen vor allem lichtstarke Weitwinkellinsen.
Durch denselben Objektivanschluss wie für die grösseren Vollformatkameras (FX) von Nikon können an der Z50II auch alle Z‐Objektive des FX-Formats verwendet werden, doch sind diese grösser, schwerer und auch teurer. Damit verschenkt man den Vorteil der kompakten DX-Objektive.
Bei einer Z50II als Zweitkamera sieht es etwas anders aus. Hier profitiert man im Telebereich mit vorhandenen FX-Objektiven von der Brennweitenverlängerung. Und durch die sehr ähnliche Tastenanordnung wie bei den grossen Kameras muss man sich bei der Bedienung der Z50II nicht gross umstellen.
Wer kein voluminöses Vollformat-Gehäuse benötigt und mit den oben erwähnten Kompromissen leben kann, erhält mit der Nikon Z50II eine kompakte, leichte und einfach zu nutzende Kamera, die sich umfassend konfigurieren und an seine persönlichen Vorlieben anpassen lässt. Der eingebaute Blitz kann bei vielen Gelegenheiten noch etwas Licht ins Dunkel bringen.
Die leichten DX-Kitobjektive decken mit Brennweiten von 24 bis 375 mm einen grossen Einsatzbereich ab und eignen sich bestens für Reisen und Ferien.
Hobbyfilmer, Youtuber und Vlogger, aber auch semiprofessionelle Nutzer, werden sich über die neuen umfangreichen Videofunktionen freuen, die man sonst nur in erheblich teureren Kameras findet. Das neue Schwenkdisplay mit Selfie-Position ist gegenüber dem Vorgängermodell nun wirklich brauchbar.
avguide.ch meint
Bei der Bildqualität und den Videofunktionen hat mich die Nikon Z50II echt positiv überrascht. Auch den Kitobjektiven hätte ich an der Z50II eine solche Qualität nicht zugetraut. Leider ist das Angebot mit nur fünf DX-Objektiven nach wie vor nicht zufriedenstellend. Hier ist man auf Fremdanbieter angewiesen oder nutzt die teureren Nikon-Z-Vollformatlinsen.
Ein Hauptkonkurrent im APS-C-Bereich mit ähnlicher Zielgruppe dürfte die Fujifilm X-M5 sein. Sie ist noch etwas günstiger, bietet allerdings keinen Sucher. Dafür stehen hier über 40 Optiken zur Auswahl.