TESTBERICHT
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Mühelose Klangentfaltung

Zum Auftakt hörten wir uns einschlägige Kino-Trailer mit Dolby-Atmos-Tonspuren an. Als passender Spielpartner diente zunächst ein Boxenset, bestehend aus den Standboxen B&W 703 S2 (für Front), dem Center HTM71 S2 und zwei Paar AM1 (für Rear/Decke). Hierbei beeindruckte die völlige Losgelöstheit und dreidimensionale Entfaltung der Soundtracks, die mit bemerkenswert guter Ortbarkeit der akustischen Aktionen einherging. Der Rotel RAP-1580 kitzelte beachtliche Schallpegel in den Hörraum und holte ein verzerrungsfreies Maximum aus dem zierlichen Boxenset.

Nach dem Wechsel zu «härterem» Musikmaterial (in Form der «Country Set»-Edition des Jethro Tull-Albums «Songs from the Wood», welche neu in 5.1 gemasterte Live-Aufnahmen als DVD-Bonusmaterial enthält) wurde jedoch vom Autor schnell einmal der Wunsch nach grösseren Boxenkalibern geäussert. Diesem Credo kam Fritz Fabig vom Schweizer B&W-Vertrieb gerne nach und installierte kurzerhand ein Paar 802 D3 für die beiden Frontkanäle.

Die 703 S2 durfte fortan als Surroundbox ihren Dienst tun. Was der RAP-1580 nun an livehaftigem Konzerterlebnis in den Hörraum zauberte, war wirklich beeindruckend. Man hatte das Gefühl, über die Grenzen der Zeit hinweg beim Konzert selber dabei zu sein und konnte selbst kleinste Feinheiten der Jethro-Tull-Musiker mit Leichtigkeit mitverfolgen.

Mit den superben Standboxen 802 D3 von Bowers & Wilkins konnte der Rotel RAP-1580 so richtig zeigen, was er eigentlich draufhat.Mit den superben Standboxen 802 D3 von Bowers & Wilkins konnte der Rotel RAP-1580 so richtig zeigen, was er eigentlich draufhat.

Für die Wiedergabe von HiRes-Surround kam zunächst ein Universalspieler von Oppo zum Einsatz, der via HDMI mit dem Rotel Kontakt aufnahm. Vom Label Channel Classics gibt es ja diverse SACD-Sampler, die mit bestem Mehrkanal-Musikmaterial aufwarten. Was die Rotel-B&W-Kombi hier aufs Parkett zauberte, war schlicht atemberaubend. Solo-Instrumente und Vokalsolisten standen plastisch greifbar im Hörraum und gaben eine Darbietung zum Besten, welche die Grenzen technischer Reproduzierbarkeit für einmal vergessen liess.

Die gleichen Aufnahmen boten in der Zweikanal-Version zwar das gleiche hohe Mass an Klangfarben und musikalischer Anmut, jedoch tönt es prinzipbedingt deutlich flacher und distanzierter. Der Unterschied war ungefähr so gross wie im Konzertsaal erste Reihe oder gar Dirigent zu den hinteren Plätzen. Besonders auffällig war, dass das musikalische Geschehen in der Surround-Version nicht etwa diffuser, sondern viel präziser und klarer umrissen zum Hörer gebracht wurde.

Genau die gleiche atemberaubende Klangqualität resultierte bei der Surround-Wiedergabe von 5.1-FLAC-Formaten ab dem Audio-Server Aria Piccolo+: Auch hier wurde schnell klar, dass ein hohes Mass an Authentizität geboten wurde. Audiophile Labels nehmen Musik originär in Mehrkanaltechnik auf. HiRes 5.1 kommt der Originalqualität im Studio und Konzertsaal denn auch viel näher als das verbreitete Zweikanal-Stereo-Format, bei dem es sich in vielen Fällen um einen mehr oder weniger kompromissbehafteten Downmix handelt.

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